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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schenkte Kuntz ein blendendes Lächeln. »Hallo, Süßer.«
    Ich drehte mich nach Lula um, und wir drückten uns beide die Handkante an den Hals und streckten die Zunge raus.
    »Wenn ich solche Titten hätt, könnt ich abräumen«, flüsterte Sally mir zu. »Da könnt ich in einem Jahr genug Geld machen, um in den Ruhestand zu gehen. Ich müßte nie wieder hohe Hacken anziehen.«
    »Was tust du hier, Joyce? Ich dachte, Vinnie wollte mit dir reden.«
    »Wir leben in einem freien Land«, sagte Joyce. »Ich kann hingehen, wo ich will. Tun, was ich will. Und im Augenblick will ich Maxine erwischen.«
    »Warum?«
    »Nur aus Jux«, sagte Joyce.
    »Blöde Kuh.«
    »Dumme Gans.«
    »Hure.«
    »Schlampe.«
    Ich trat Joyce ans Schienbein. Bei ›Schlampe‹ ist bei mir die Grenze. Außerdem hatte ich mir schon seit dem Tag, an dem ich sie mit meinem Mann auf dem Eßtisch erwischte, gewünscht, ihr mal einen kräftigen Tritt zu geben.
    Joyce packte mich bei den Haaren.
    »Au!« rief ich. »Laß los!«
    Sie ließ nicht los. Ich kniff sie in den Arm.
    »Moment mal«, sagte Lula. »Ich seh schon, du hast nicht die geringste Ahnung vom Kämpfen. Die Frau hat dich bei den Haaren, und dir fällt nichts Beßres ein, als zu kneifen?«
    »Sie kriegt auf jeden Fall einen blauen Fleck davon«, sagte ich.
    Joyce riß noch stärker an meinen Haaren. Dann quietschte sie plötzlich einmal kurz und laut und krachte rücklings auf den Boden.
    Ich funkelte Lula wütend an.
    »Na ja, ich wollt nur mal sehen, ob die neuen Batterien funktionieren«, erklärte Lula.
    »Was meinen Sie, was solche Titten kosten würden?« fragte Sally. »Glauben Sie, die würden gut aussehen bei mir?«
    »Sally, das sind echte Brüste.«
    Sally bückte sich, um das genauer zu untersuchen. »Gottverdammich.«
    »O-o«, sagte Lula, »ich weiß nicht, wie ich dir das beibringen soll, aber uns fehlt einer.«
    Ich schaute mich um. Kuntz war verschwunden. »Sally, schauen Sie in der Herrentoilette nach. Lula, du schaust dich hier um. Und ich seh nach, ob er draußen ist.«
    »Was wird mit Joyce?« fragte Lula. »Vielleicht sollten wir sie rüber in die Ecke schieben, damit niemand über sie stolpert.«
    Joyces Augen waren glasig, ihr Mund stand offen. Ihr Atem hörte sich relativ normal an, wenn man bedachte, daß sie gerade ein paar Volt abbekommen hatte.
    »Joyce?« sagte ich. »Alles in Ordnung?«
    Sie wedelte mit einem Arm.
    Eine kleine Menge hatte sich zusammengeschart.
    »Ein Schwindelanfall«, teilte ich den Versammelten mit.
    »Ich hab mal gelesen, daß die Leute sich manchmal naß machen, wenn sie so nen Schwindelanfall haben«, bemerkte Lula. »Wär das nicht lustig?«
    Joyce begann zu strampeln. Ihr Blick wurde langsam wieder scharf.
    Lula hievte sie hoch und setzte sie auf einen Stuhl. »Sie sollten mal zum Arzt gehen, wenn Sie das öfter haben«, sagte sie.
    Joyce nickte. »Ja. Danke.«
    Wir holten Joyce ein kaltes Bier und hauten ab, um Kuntz zu suchen.
    Ich ging raus zu Morelli. »Hast du Eddie Kuntz weggehen sehen?«
    »Wie sieht er aus?«
    »Ungefähr einsachtzig. Bodybuilder. Er hat eine schwarze Hose mit Bügelfalten an und ein schwarzes kurzärmeliges Hemd.«
    »Ja, den hab ich gesehen. Der ist vor ungefähr fünf Minuten abgefahren in einem Chevy Blazer.«
    »War er allein?«
    »Ja.«
    »Und es ist ihm niemand gefolgt?«
    »Ich hab nichts gesehen.«
    Ich kehrte in die Bar zurück und blieb an der Tür stehen, um nach Sally und Lula Ausschau zu halten. Der Saal war inzwischen voller Menschen, und der Lärmpegel war beträchtlich angestiegen. Ich wurde vorwärtsgestoßen, dann plötzlich mit einem Ruck zurückgerissen und sah mich einer wutentbrannten Frau gegenüber, die ich nicht kannte.
    »Wußt ich doch, daß Sie’s sind!« sagte sie. »Sie Miststück!«
    Ich schlug ihre Hände weg. »Haben Sie irgendwelche Probleme?«
    »Sie sind mein Problem. Alles war wunderbar, bevor Sie aufgekreuzt sind.«
    »Was reden Sie da?«
    »Sie wissen genau, wovon ich rede. Und wenn Sie auch nur einen Funken Verstand in Ihrem Nuttenkopf haben, verschwinden Sie schleunigst. So weit weg wie möglich. Wenn Sie das nämlich nicht tun, krieg ich Sie und fackel Sie ab – genau wie Ihre Wohnung.«
    »Sie haben meine Wohnung in Brand gesteckt!«
    »Blödsinn, ich doch nicht. Seh ich vielleicht verrückt genug aus, um so was zu tun?«
    »Ja.«
    Sie lachte leise, aber ihre Augen waren klein und hart und überhaupt nicht erheitert. »Glauben Sie, was Sie wollen. Nur lassen Sie

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