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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu.
    »Ich denk nur mal eben nach«, sagte ich.
    »Muß ja ein toller Gedanke gewesen sein. Du hättest dich beinahe selbst k.o. geschlagen.«
    Ja, und warum nicht? Zwar liebte ich Morelli seit Jahren, aber ich hatte auch immer gewußt, daß es das beste wäre, wenn nie was Ernstes daraus werden würde. Die Leidenschaft für Morelli war wie die Leidenschaft für Käsekuchen. Stunden der Qual auf dem Laufband, um das Wabbelfett abzubauen, für einen kurzen Augenblick köstlicher Sättigung.
    Na schön, ganz so schlimm war es vielleicht nicht. Morelli war reifer geworden. Wie weit er gereift war, konnte ich nicht sagen. In Wirklichkeit wußte ich nämlich gar nicht viel über Morelli. Eines allerdings wußte ich mit Sicherheit: daß es mir immer schwergefallen war, ihm zu vertrauen. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, daß blindes Vertrauen zu Morelli wahrscheinlich nicht geraten war.
    Jetzt, wo ich darüber nachdachte, kam mir der Gedanke, daß Liebe vielleicht nicht das richtige Wort war. Verliebtheit war vielleicht besser. Ja, ich war entschieden verliebt.
    Den größten Teil der Fahrt nach Hause legten wir schweigend zurück. Morelli hatte ein Programm mit Oldies eingeschaltet, und ich saß auf meinen Händen, um nicht in Versuchung zu kommen, das Radio zu demolieren.
    »Du siehst nachdenklich aus«, bemerkte Morelli.
    »Mir geht der Brief durch den Kopf, den der Barkeeper Eddie Kuntz gegeben hat. Er sagte, Kuntz wäre sofort abgehauen, nachdem er ihn gelesen hatte.«
    »Und?«
    »Die anderen Hinweise von Maxine waren alle verschlüsselt. Kuntz konnte sie nicht aufdröseln. Deswegen haben wir uns ja Sally geholt. Sally war immer der einzige, der diese Botschaften lesen konnte.«
    Morelli hielt vor seinem Haus an. »Du denkst wohl nicht daran, diese ganze Sache der Polizei zu übergeben?«
    Damit ich mich um mein Honorar brachte und Joyce auch noch die Möglichkeit ließ, ihrerseits Maxine zu schnappen? Nie im Leben. »Nein. Daran denke ich weiß Gott nicht.«
    In den Fenstern der umliegenden Häuser gingen die Lichter aus. Früh in die Koje und früh wieder raus hieß, daß man Arbeit hatte und jeden Monat seine Hypothek bezahlen konnte. Von der Chambers Street hörte man das Brummen der Autos, aber in Joes Straße war kein Verkehr.
    »Mir ist heute abend noch was Komisches passiert«, bemerkte ich. »Ich hatte in der Kneipe einen ziemlich heftigen Zusammenstoß mit einer Frau.«
    Morelli sperrte die Haustür auf und knipste das Licht an. »Und?«
    Ich wiederholte Morelli, was die Frau gesagt hatte. »Was hältst du davon?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Terry war es offensichtlich nicht.«
    »Nein, Terry war es nicht. Aber irgendwas an ihr kam mir bekannt vor. Als hätt ich sie früher schon mal an einem anderen Ort gesehen. Du weißt schon, wie ein namenloses Gesicht im Supermarkt.«
    »Und du glaubst, daß sie deine Wohnung demoliert hat?«
    »Von der Liste streichen würd ich sie jedenfalls nicht. Hast du vielleicht zufällig vor der Kneipe eine Frau gesehen, die du kennst?«
    »Nein. Tut mir leid.«
    Unsere Blicke trafen sich, und wir spürten beide den Zweifel, der da war.
    Er warf seine Schlüssel auf eine Kommode, zog seine Jacke aus und warf sie über den Stuhl, der im Flur stand. Dann ging er in die Küche, hörte seinen Anrufbeantworter ab, nahm seine Pistole und seinen Piepser ab und legte beides auf die Arbeitsplatte.
    »Du mußt die Sache mit dieser Frau an die Ermittlungsabteilung der Feuerwehr weitergeben.«
    »Soll ich noch heut abend anrufen?«
    Morelli zog mich in seine Arme. »Montag reicht auch noch.«
    »Hm«, sagte ich in wenig ermutigendem Ton.
    »Was hm?«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.«
    Er küßte mich leicht auf den Mund. »Das hier war nie eine gute Idee.«
    »Genau. Siehst du, das ist genau das, was ich meine.«
    »Ach, Scheiße«, sagte Morelli. »Du wirst doch jetzt nicht anfangen, eine Riesenkomplikation aus der ganzen Geschichte zu machen?«
    Meine Stimme stieg um eine Oktave. »Ganz recht, ich werd eine Riesenkomplikation draus machen. Was ist denn das hier überhaupt?«
    »Das ist – eine Befriedigung beiderseitiger Bedürfnisse.«
    »Ein guter Fick.«
    »Hm, ja.«
    Ich stieß ihn weg. »Brauchst du nie mehr als einen guten Fick?«
    »Im Augenblick nicht. Und du? Willst du behaupten, daß du das nicht brauchst?«
    »Ich hab meine Begierden unter Kontrolle.«
    »Ja, klar.«
    »Es stimmt!«
    »Deswegen stehen auch deine Brustwarzen.«
    Ich schaute an meinem Kleid

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