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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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die Nacht an einem sicheren Ort unter.«
    »Bring Sally an einem sicheren Ort unter«, sagte ich. »Ich helfe bei der Überwachung.«
    »Kommt nicht in Frage«, protestierte Sally. »Ich will auch meinen Spaß haben.«
    »Keiner von euch beiden spielt hier Detektiv«, sagte Morelli. »Das brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren. Entweder wir machen es so, wie ich sage, oder gar nicht.«
    »An was für einen sicheren Ort hast du denn gedacht?«
    Morelli überlegte einen Moment. »Ich könnte euch wahrscheinlich bei Verwandten von mir unterbringen.«
    »O nein! Da würde womöglich deine Großmutter mich aufstöbern und mit dem bösen Blick belegen.«
    »Was soll das heißen?« wollte Sally wissen.
    »Na ja, verfluchen«, erklärte ich. »Das ist so was typisch Italienisches.«
    Sally schauderte. »Solche Geschichten sind mir echt unheimlich. Ich war mal unten in der Karibik, und da hab ich aus Versehen das Huhn von so ner Voodoohexe überfahren, und die hat dann gesagt, sie würde machen, daß mir eines Tages der Schwanz abfällt.«
    »Und?« fragte Morelli. »Ist er abgefallen?«
    »Noch nicht, aber ich glaub, er wird kleiner.«
    Morelli schnitt eine Grimasse. »Ich will das lieber nicht hören.«
    »Ich übernachte bei meinen Eltern«, sagte ich. »Und Sally kann mitkommen.«
    Wir musterten beide Sally in seinem Rock.
    »Haben Sie eine Jeans im Auto?« fragte ich.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was ich mithab. Ich hab’s so eilig gehabt. Ich wollte auf jeden Fall weg sein, bevor Sugar mit einer neuen Ladung Benzin ankommt.«
    Morelli rief seine Dienststelle an, um Sugar festnehmen zu lassen, und dann holten wir Sallys Sachen aus dem Auto. Wir ließen den Porsche am Randstein stehen, hinter dem Buick, und zogen an den unteren Fenstern alle Jalousien zu. Dann rief Morelli seinen Vetter Mooch an und machte mit ihm aus, daß er Sally und mich um neun in der Gasse hinter seinem Haus abholen würde.
    Dreißig Minuten später bekam Morelli einen Anruf von der Zentrale. Zwei uniformierte Beamte waren zu Sallys Wohnung rübergefahren. Sie hatte schon lichterloh gebrannt, als sie angekommen waren. Das ganze Haus war evakuiert worden, es gab keine Verletzten. Und das Feuer war inzwischen unter Kontrolle, wie die Zentrale meldete.
    »Er muß sofort wiedergekommen sein«, sagte Sally. »Ich hab gedacht, er würde das mit dem Feuer lassen, wenn ich weg bin. Es muß ihm ja das Herz gebrochen haben, seine ganzen Kuchen und Pasteten abzufackeln.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte ich. »Soll ich mit Ihnen rüberfahren? Wollen Sie es sehen?«
    »Mich kriegen keine zehn Pferde in die Nähe dieser Wohnung, solange Sugar nicht in einer Zwangsjacke steckt. Außerdem war es sowieso nicht meine Wohnung. Ich hab nur von Sugar gemietet. Die Möbel haben alle ihm gehört.«
    »Na siehst du, das ist doch schon viel besser«, meinte meine Mutter, als sie mir die Tür öffnete. »Dein Zimmer ist schon fertig. Wir haben gleich das Bett frisch bezogen, nachdem du angerufen hattest.«
    »Das ist nett«, sagte ich. »Wenn’s euch recht ist, laß ich Sally in meinem Zimmer schlafen, und ich kriech bei Großmama Mazur unter. Es ist ja nur für ein zwei Tage.«
    »Sally?«
    »Er kommt gleich. Er muß noch seine Sachen aus dem Wagen holen.«
    Meine Mutter spähte über meine Schulter und erstarrte, als Sally durch die Tür kam.
    »Hi, Leute«, sagte Sally.
    »Was läuft?« gab Großmama prompt zurück.
    »Herr im Himmel«, sagte mein Vater aus seinem Sessel im Wohnzimmer.
    Ich brachte Rex in die Küche und stellte seinen Käfig auf die Arbeitsplatte. »Kein Mensch darf wissen, daß Sally und ich hier wohnen.«
    Meine Mutter war blaß. »Ich werde niemandem ein Sterbenswörtchen sagen. Und ich bring jeden um, der was verlauten läßt.«
    Mein Vater war aufgestanden. »Was ist denn das für eine Aufmachung?« fragte er, auf Sally deutend. »Ist das ein Kilt. Sind Sie Schotte?«
    »Quatsch«, sagte Großmama. »Der ist kein Schotte. Der ist Transvestit … Er klappt seinen Pimmel nur deshalb nicht ein, weil er davon Ausschlag kriegt.«
    Mein Vater sah Sally an. »Soll das heißen, daß Sie eine von diesen Fummeltrinen sind?«
    Sally richtete sich ein bißchen höher auf. »Haben Sie Probleme damit?«
    »Was für ein Auto fahren Sie?«
    »Einen Porsche.«
    Mein Vater warf die Hände hoch. »Na bitte! Einen Porsche! Nicht mal einen amerikanischen Wagen. Was ist los mit euch armen Irren? Ihr müßt dauernd gegen den Strom schwimmen. Unserem Land ist

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