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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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es gutgegangen, als alle noch amerikanische Autos kauften. Und jetzt! Überall japanische Blechkisten, und das ganze Land steckt in einer tiefen Krise.«
    »Der Porsche ist ein deutsches Auto.«
    Mein Vater verdrehte die Augen. »Deutschland! Tolles Land. Kann nicht mal einen Krieg gewinnen. Glauben Sie vielleicht, die werden mir helfen, daß ich aus meiner Sozialversicherung das rauskrieg, was mir zusteht?«
    Ich packte einen der Müllbeutel. »Kommen Sie, bringen wir das rauf.«
    Sally folgte mir. »Ist das auch wirklich okay so?«
    Ich war schon halb im ersten Stock. »Klar. Mein Vater mag Sie. Das hab ich gleich gemerkt.«
    »Nein, ich mag ihn nicht«, rief mein Vater uns hinterher. »Für mich hat der nicht alle Tassen im Schrank. Und ein Mann, der in einem Rock so erbärmlich aussieht, hat die patriotische Pflicht, sich im Schrank zu verstecken, wo niemand ihn sehen kann.«
    Ich stieß die Tür zu meinem alten Zimmer auf, stellte den Müllbeutel rein und gab Sally frische Handtücher.
    Sally stand vor dem Spiegel, der auf der Rückseite der Tür angebracht war.
    »Finden Sie auch, daß ich in dem Rock erbärmlich ausseh?« fragte er.
    Ich betrachtete den Rock. Ich wollte Sally nicht kränken, aber er sah aus wie ein Mutant vom Planeten der Affen. Er war wahrscheinlich einer der üppigst behaarten Transvestiten, die je einen Strumpfgürtel getragen haben.
    »Na ja, unmöglich ist es nicht gerade, aber ich denk, Sie sind mehr der Typ für den engen geraden Rock. Und Leder sieht gut aus bei Ihnen.«
    »Dolores Dominatrix.«
    Eher Wanda der Wehrwolf. »Das Sportlich-Natürliche würde Ihnen schon stehen«, fuhr ich fort, »aber Sie müßten halt viel rasieren.«
    »Na, darauf kann ich verzichten«, sagte Sally. »Das haß ich.«
    »Sie könnten’s mit Wachs versuchen.«
    »Mann, das hab ich einmal probiert. Das hat sauweh getan.«
    Er konnte froh sein, daß er keine Eierstöcke hatte.
    »Und was tun wir jetzt?« sagte Sally. »So früh kann ich noch nicht ins Bett gehen. Ich bin ein Nachtmensch.«
    »Wir haben keinen Wagen, das schränkt uns natürlich ein bißchen ein, aber Morelli wohnt nur ungefähr einen Kilometer von hier. Wir könnten rüberlaufen und schauen, ob sich da was tut. Sehen Sie doch mal Ihre Sachen durch, ob Sie was Dunkles mithaben.«
    Fünf Minuten später kam Sally in schwarzen Jeans und einem verwaschenen schwarzen T-Shirt runter.
    »Wir machen noch einen Spaziergang«, sagte ich. »Ihr braucht nicht auf uns zu warten. Ich hab einen Schlüssel.«
    Großmama schob sich an mich heran. »Willst du die Kanone?« flüsterte sie.
    »Nein, aber danke für das Angebot.«
    Den ganzen Weg zu Morelli hatten Sally und ich sämtliche Fühler ausgefahren. Im Gegensatz zu Lula, die nie zugeben konnte, daß sie Angst hatte, fühlten sich Sally und ich ganz wohl in der beiderseitigen Gewißheit, daß uns die Angst vor Sugar gehörig beutelte.
    An der Ecke kurz vor Morellis Haus blieben wir stehen und machten Inspektion. Auf beiden Seiten der Straße standen Autos. Keine Lieferwagen. Der Pick-up war auch da, Morelli war also wohl zu Hause. Die Jalousien waren noch runtergelassen, und es brannte Licht. Ich vermutete, daß irgend jemand das Haus überwachte, aber ich konnte den Beobachter nicht entdecken.
    Das hier war eine gute Gegend. Ähnlich wie die, in der meine Eltern wohnten. Nicht ganz so wohlhabend. Die Häuser waren größtenteils von alten Leuten bewohnt, die ihr gesamtes Erwachsenenleben hier verbracht hatten, oder von jungen Paaren, die gerade am Anfang standen. Die Alten mußten mit ihrer Rente auskommen, sammelten Wertmarken, kauften Turnschuhe im Ausverkauf im K-Mart, taten nur das Nötigste, um ihre Häuser instandzuhalten, froh, daß ihre Hypotheken abbezahlt waren und sie in ihren Häusern bleiben konnten, wenn sie nur brav ihre Steuern bezahlten. Die jungen Paare malerten und tapezierten und richteten ihre Häuser mit Möbeln von Sears ein. Und hofften, daß ihre Grundstücke im Wert steigen würden, so daß sie sich bald was Besseres in Hamilton würden leisten können.
    Ich sah Sally an. »Glauben Sie, daß Sugar Sie hier suchen wird?«
    »Wenn er mich nicht hier sucht, dann auf jeden Fall Sie. Er hat eine Stinkwut auf Sie.«
    Wir gingen ein Stück weiter und beobachteten von der anderen Straßenseite aus Morellis Haus. Ein Schuh scharrte auf dem Pflaster hinter uns, und eine Gestalt glitt aus den tiefen Schatten. Morelli.
    »Macht ihr einen kleinen Spaziergang?« fragte er.
    Mein Blick

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