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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Zwanzigern im Umlauf ist und Nowickis Mutter ganz unwissentlich einen weitergegeben hat.«
    Draußen klopfte es, und Morelli ging zur Tür.
    Es war Sally. »Jetzt hat er total durchgedreht!« sagte er. »Er wollte mich umbringen! Dieser arme durchgeknallte Idiot wollte mich doch tatsächlich umbringen.«
    Sally sah aus wie ein elefantöses Schulmädchen, das eine Überdosis Testosteron erwischt hat. Karierter Faltenrock, frisch gebügelte weiße Bluse, weiße Frotteesocken und abgeschabte Reeboks. Kein Make-up, keine Perücke, Zweitagebart, und aus dem Ausschnitt der Bluse quoll auch noch schwarzes Brusthaar.
    »Wer will Sie umbringen?« fragte ich. Ich vermutete gleich, es handle sich um seinen Wohngenossen, aber angesichts seiner Aufmachung hätte es auch fast jeder andere sein können.
    »Sugar. Er ist total ausgerastet, sag ich. Ist am Samstag abend nach unserem Auftritt wütend aus dem Club gerast und erst vor einer Stunde wieder nach Hause gekommen. Er hatte einen Kanister Benzin dabei und ein Feuerzeug und sagte, er würde die ganze Bude abfackeln. Er hat behauptet, er liebe mich. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Warum nicht?«
    »Er hat rumgetobt wie ein Verrückter und geschrien, vorher wär alles wunderbar gewesen, bis Sie aufgekreuzt sind! Danach hätt ich überhaupt nicht mehr auf ihn geachtet.«
    »Weiß er denn nicht, daß Sie gar nicht schwul sind?«
    »Er hat gesagt, wenn Sie nicht dazwischengekommen wären, hätt sich bei mir bestimmt noch eine Zuneigung zu ihm entwickelt.« Sally fuhr sich mit der Hand durch seine wilde Mähne. »Das ist wieder mal typisch. Wenn sich schon mal einer in mich verknallt, muß es ein Kerl sein.«
    »Hat vielleicht was damit zu tun, wie Sie sich anziehen.«
    Sally schaute an seinem Rock runter. »Ich war gerade dabei, das hier anzuprobieren, als er reinplatzte. Ich hab mir nämlich überlegt, ob ich nicht mein Image mal ändern soll. Bißchen was Sportlich-Natürliches.«
    Morelli und ich verkniffen uns mit Mühe ein Lachen.
    »Jetzt erzählen Sie mal, was passiert ist«, sagte Morelli.
    »Hat er die Wohnung angezündet?«
    »Nein. Ich hab ihm den Benzinkanister aus der Hand gerissen und zum Fenster rausgeschmissen. Dann wollt er mit seinem Feuerzeug den Teppich anzünden, aber der hat nicht gebrannt. Da sind nur die Fasern geschmolzen, und es hat einen Haufen schwarze Flecken gegeben, die fürchterlich gestunken haben. Synthetik wissen Sie. Am Ende hat er aufgegeben und ist abgehauen, um neues Benzin zu holen. Ich hatte keinen Bock drauf zu warten, bis ich zum Brikett verschmore. Ich hab einfach ein paar Sachen von mir in ein, zwei Müllsäcke gestopft und bin abgedampft.«
    Morelli sah ihn ziemlich unfreundlich an. »Und sind hierhergekommen.«
    »Ja. So wie Sie im Club mit ihm umgesprungen sind, hab ich mir gedacht, hier wär ich sicher, wo Sie doch auch noch Bulle sind.« Er hob bittend die Hände. »Nur für ein zwei Tage! Ich will wirklich nicht lästig fallen.«
    »Ach, Scheiße«, sagte Morelli. »Sie verwechseln wohl mein Haus mit einem Haus für mögliche Opfer wahnsinniger Mörder?«
    »Vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht«, meinte ich. »Wenn Sally durchsickern ließe, daß er hier wohnt, würde das vielleicht sogar Sugar anlocken.«
    In Wahrheit war ich einfach erleichtert, jetzt die Identität des Brandstifters zu kennen. Und eine zusätzliche Erleichterung war es mir zu wissen, daß es Sugar war. Besser als die Mafia. Und besser als der Kerl, der seinen Feinden die Finger abhackte.
    »Die Sache hat nur zwei Haken», erklärte Morelli. »Erstens kommt bei mir null Begeisterung auf, wenn ich mir vorstelle, daß mein Haus in Flammen aufgeht. Und zweitens wird’s uns wenig nützen, Sugar zu schnappen, wenn wir ihn nicht mal eines Verbrechens überführen können.«
    »Ach, das ist kein Problem«, sagte Sally. »Er hat mir genau erzählt, wie er Stephanies Wohnung angezündet hat und dann auch noch ihr Haus in Brand stecken wollte.«
    »Und Sie wären bereit, das vor Gericht auszusagen?«
    »Ich kann Ihnen noch was viel Besseres liefern als eine Aussage. Ich hab draußen im Wagen sein Tagebuch. Das strotzt von saftigen Details.«
    Morelli lehnte sich mit verschränkten Armen an die Arbeitsplatte. »Auf diesen Plan laß ich mich nur ein, wenn keiner von euch tatsächlich hier wohnen bleibt. Ihr erzählt allen, die’s hören wollen, daß ihr hier wohnt, und geht zweimal am Tag hier rein und raus, damit’s echt aussieht. Und ich bring euch für

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