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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist meiner Ansicht nach absolut falsch. Trenton ist cool. In Trenton kriegt man alles – nur kein Hotel.
    Aber die Tatsache, daß Mama Nowicki mit Bernie Geschäfte machte, brauchte noch lange nicht zu bedeuten, daß sie jetzt gerade in Trenton war.
    Wir drehten eine letzte Runde von Eddie Kuntz’ Haus zu Nowickis und zu Margies Haus. Alle drei Häuser waren dunkel und verlassen.
    Lula setzte mich bei Morelli ab und schüttelte den Kopf. »Dieser Morelli hat ja einen echt duften Hintern, aber ich weiß nicht, ob ich mit einem Bullen zusammenleben wollte.«
    Sie sprach mir aus der Seele.
    Die Fenster waren geöffnet, um Luft ins Haus zu lassen, und die Geräusche von Morellis Fernseher drangen zur Straße raus. Er schaute sich wieder mal ein Baseballspiel an. Ich legte die Hand auf die Kühlerhaube des Pick-up. Warm. Er war gerade erst nach Hause gekommen. Die Haustür war offen wie die Fenster, aber die Fliegengittertür war verriegelt.
    »Hey«, rief ich. »Ist jemand zu Hause?«
    Morelli kam barfuß an die Tür. »Das ging aber schnell.«
    »Mir kam’s nicht so vor.«
    Er verriegelte die Fliegengittertür wieder und kehrte zur Glotze zurück.
    Ich geh ab und zu mal ganz gern ins Baseballstadion. Man kann in der Sonne sitzen und ein Bier trinken und Hot dogs essen, und es ist richtig was los. Baseball im Fernsehen versetzt mich augenblicklich ins Koma.
    Ich wühlte in meiner Tasche, fand den Zwanziger und hielt ihn Morelli hin. »Ich hab mir in Nord-Trenton eine Limo gekauft und das hier rausgekriegt. Wär doch ganz lustig, mal zu prüfen, ob der Schein echt ist.«
    Morelli schaute auf. »Hab ich das richtig verstanden? Du hast dir eine Limo gekauft und hast zwanzig Dollar rausgekriegt. Was hast du hingegeben, einen Fünfziger?«
    »Na und? Ich will dir eben erst mal nicht sagen, woher ich den Schein hab.«
    Morelli prüfte ihn. »Gottverdammich«, sagte er. Er drehte ihn rum und hielt ihn ans Licht. Dann klopfte er auf das Sofapolster neben sich. »Wir müssen mal miteinander reden.«
    Ich hatte meine Vorbehalte, als ich mich setzte. »Der Schein ist falsch, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Irgendwie hab ich mir das schon gedacht. Kann man es leicht erkennen?«
    »Nur wenn man weiß, worauf man achten muß. In der oberen rechten Ecke ist eine feine Linie von einem Kratzer in der Platte. Das Papier ist wohl auch nicht astrein, aber das kann ich nicht beurteilen. Ich seh’s nur an dieser Linie, daß der Schein falsch ist.«
    »War der Kerl, den ihr hochnehmen wolltet, aus Nord-Trenton?«
    »Nein. Und ich war ziemlich sicher, daß er allein arbeitet. Geldfälscherei in diesem Stil, da sitzen im allgemeinen nur Mama und Papa an der Presse. Sehr kleine Unternehmen.« Er legte seinen Arm auf die Rücklehne der Couch und streichelte mit einem Finger meinen Nacken. »So, und jetzt zu dem Zwanziger…«

13
    Es war aussichtslos. Morelli würde es mir ja doch rauskitzeln.
    »Der Zwanziger stammt von Francine Nowicki, Maxines Mutter«, sagte ich. »Sie hat gestern einen Dealer damit bezahlt.«
    Ich erzählte ihm den Rest der Geschichte, und als ich fertig war, hatte er einen seltsamen Ausdruck im Gesicht.
    »Ich frag mich, wie du immer in diese Sachen reingerätst. Das ist… richtig unheimlich.«
    »Vielleicht hab ich die ›Gabe‹.«
    Sobald ich es gesagt hatte, bedauerte ich es. Die »Gabe« war wie das Ungeheuer unter dem Bett. Besser, es nicht aus seinem Versteck zu locken.
    »Ich dachte wirklich, es wär ein Einmannunternehmen«, sagte Morelli. »Der Kerl, den wir unter Beobachtung hatten, paßte genau ins Bild. Wir haben ihn fünf Monate lang überwacht. Und wir sind auf niemanden aufmerksam geworden, der sein Komplize hätte sein können.«
    »Das würde im Zusammenhang mit Maxine einiges erklären.«
    »Ja, aber ich versteh’s trotzdem noch nicht. In diesen fünf Monaten hat dieser Typ nicht einmal eine persönliche Verbindung mit Kuntz oder Maxine aufgenommen.«
    »Habt ihr ihn denn mit eigenen Augen dabei beobachet, wie er das Geld unter die Leute gebracht hat?«
    »Nein. Das war ja zum Teil das Problem. Wir hatten nichts gegen ihn in der Hand als Indizien.«
    »Warum habt ihr dann überhaupt zugeschlagen?«
    »Das war die Sache des FBI. Bestimmte Gegebenheiten deuteten darauf hin, daß das Falschgeld von ihm stammte.«
    »Aber das war nicht zutreffend.«
    »Nein. Gedruckt hat er es jedenfalls nicht.« Morelli sah sich den Zwanziger noch einmal an. »Es ist sehr gut möglich, daß einfach ein Haufen von diesen

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