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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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Witz zum ersten Mal«, bemerkte Simon.
    »George!«, sagte Maureen tadelnd. »Ich bin sicher, es gehört ein bisschen mehr dazu, jemanden zu hypnotisieren.« Sie sah Ellen unsicher an. »Das stimmt doch, oder?«
    Ellen lächelte. »So ist es.« Der Zwiebeldip war aus saurer Sahne und einer Tütenzwiebelsuppe zusammengerührt. Ellen fühlte sich an ihre Schulzeit erinnert.
    »Manchmal, wenn ich zu viel ferngesehen habe, kommt es mir auch so vor, als wäre ich hypnotisiert worden«, sagte Maureen. »Ich fühle mich dann richtig benommen.«
    »Das ist in der Tat eine Form der Hypnose«, entgegnete Ellen.
    »Wirklich?« Maureen sah sie dankbar an.
    »Ellen hilft Leuten, die das Rauchen aufgeben oder abnehmen wollen«, erklärte Patrick. »Solche Dinge eben. Sie hilft auch Geschäftsleuten in Führungspositionen, ihre Redeangst abzulegen.«
    Er zitierte wörtlich aus einer von Ellens Broschüren. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass er sie gelesen hatte.
    Ihre Beziehung, so fand sie, hatte an diesem Tag eine neue Dimension erreicht, eine tiefere, komplexere, bedeutungsvollere Dimension. Der Sex in der Dusche war so fantastisch gewesen, dass Ellen am liebsten jedem davon erzählt hätte. Der Mann in der Obst- und Gemüsehandlung hatte gemeint: »Wie geht es Ihnen denn heute so?«, und sie hätte am liebsten geantwortet: »Ich hatte heute Morgen unter der Dusche ein besonders schönes sexuelles Erlebnis, danke der Nachfrage!« Nach dem Sex waren sie wieder ins Bett gegangen und hatten geredet. Patrick hatte sich entschuldigt, weil er sie so angefahren hatte, und hinzugefügt, dass Saskia ihn manchmal schier zum Wahnsinn treibe und er deshalb sogar an eine Therapie denke.
    »Sie helfen also auch Menschen mit Hemmungen, frei zu sprechen. Ich muss immer vor Kunden reden«, sagte Simon, der von Beruf Webdesigner war. »Ich denke immer, ich bin überhaupt nicht nervös, aber dann passiert jedes Mal diese komische Sache.«
    Er stand auf, um zu demonstrieren, was er meinte. »Das ist wie so eine Art Zuckung in meinem linken Bein.« Er schlug die Knie aneinander.
    »Ha!«, machte Patrick. »Das kenn ich! Bloß sieht es bei mir ungefähr so aus.« Er stand auf und schlotterte mit den Beinen.
    »Ihr Jungs seht aus wie Elvis-Imitatoren«, kicherte Maureen.
    Jack rollte sich auf den Rücken. »Ich hab keine Angst davor, Reden zu halten. Mir passiert so was nicht. Dir vielleicht, Grandpa?«
    George schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe Nerven wie Drahtseile. Und du anscheinend auch. Die hast du bestimmt von mir.«
    »Nerven wie Drahtseile«, murmelte Jack vor sich hin. »Ich habe Nerven wie Drahtseile.«
    »Was ist mit Ihnen, Maureen?«, fragte Ellen.
    »Ehrlich gesagt bin ich eine ziemlich gute Rednerin«, antwortete Maureen zu Ellens Überraschung. »Ich halte seit über vierzig Jahren die Rede auf der Weihnachtsfeier unseres Tennisklubs. Die kommt normalerweise sehr gut an.«
    »Mum kann auch prima Witze erzählen«, sagte Patrick.
    »Ja, die meisten Mütter sind damit völlig überfordert«, ergänzte Simon. »Unsere nicht.«
    Die beiden Männer sahen ihre Mutter stolz an, und Maureen strahlte.
    »Manchmal sind es ziemlich schmutzige Witze«, sagte George. »Meine Frau kann schmutzige Witze erzählen wie keine andere.«
    »Oh, das stimmt doch gar nicht«, erwiderte Maureen glucksend.
    »Ich weiß einen Witz! Klopf, klopf!«, rief Jack.
    Es klopfte an der Tür. Alle lachten.
    »Die Pointe kommt doch erst noch«, brummte Jack beleidigt.
    »Wir haben gelacht, weil es in dem Moment, als du ›Klopf, klopf‹ gesagt hast, tatsächlich geklopft hat«, erklärte Maureen. »Wer kann das sein? Ich erwarte niemanden. Ihr vielleicht, Jungs?«
    Beide schüttelten den Kopf. »Wahrscheinlich ein Vertreter, der dir einen anderen Telefonanbieter aufschwatzen will«, meinte Patrick.
    »Na, ich weiß nicht recht«, murmelte Maureen, ohne sich vom Fleck zu rühren, als ob sie das Rätsel erst lösen müssten.
    »Oder vielleicht ein Zeuge Jehovas.« Auch George blieb sitzen.
    Wieder klopfte es.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wer das um diese Zeit sein könnte«, grübelte Maureen. »So eine komische Zeit. Unmittelbar vor dem Abendessen.«
    »Mann, so etwas Irres ist uns wirklich noch nie passiert!«, rief Simon mit so viel echter Verblüffung in der Stimme, dass Ellen im ersten Moment dachte, er meine es ernst. »Das ist das wahre, knallharte Leben! Das ist …«
    »Ich seh mal nach, wer das ist.« Patrick legte die Hände auf seine Knie.
    » Ich

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