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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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Sonnenuntergang.
    »Ellen«, begann Patrick noch einmal. Er räusperte sich. »Ichkomme mir irgendwie blöd vor. Und außerdem drückt mir irgendetwas Spitzes ins Knie. Im Film sieht das immer so einfach aus.«
    Ellen musste lachen. Ihre Finger zitterten ein wenig, als sie ihr Champagnerglas abstellte. Geschmeichelt und verlegen zugleich blinzelte sie ihre Tränen zurück. Ein Mann macht mir beim Sonnenuntergang einen Heiratsantrag.
    Sie sah, dass die Frau mit dem Fotoapparat sich zu ihnen umdrehte und lächelte.
    »Ellen, möchtest du … Ich meine, würdest du … Es wäre mir eine Ehre, wenn du … Willst du meine Frau werden?«, stammelte Patrick.
    »Ich muss dir erst zwei Dinge sagen.« Ellen war selbst überrascht, wie klar ihre Stimme klang.
    Patrick ließ die Hand mit dem Etui sinken und hätte fast das Gleichgewicht verloren. »Äh … kann ich wieder aufstehen?«
    »Ich bin schwanger«, sagte Ellen. Sie hielt einen Moment inne, dann fuhr sie fort: »Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass die Frau dort drüben Saskia ist, und sie kommt direkt auf uns zu.«
    Dann legte sie ihm ihre Hand fest auf die rechte Schulter und hoffte das Beste.

12
    Die zunehmende Verstädterung führt unter anderem zu wachsender Isolation und Vereinsamung des Einzelnen. Daher wird empfohlen, auch Psychiater und Psychologen an Stadtplanungsausschüssen zu beteiligen, damit sie dieses komplexe Thema aus ihrer Sicht darlegen und entsprechende Vorschläge unterbreiten können.
    A USZUG AUS EINEM R EFERAT, DAS S ASKIA B ROWN AUF DER S TADTSANIERUNGSKONFERENZ IN N OOSA GEHALTEN HATTE
    »Hi, Patrick! Hi, Ellen! Ich dachte doch, dass ihr das seid!«
    Saskia kam mit großen Schritten auf sie zu. Neben dem Picknicktisch blieb sie stehen, nahm ihre Sonnenbrille ab und lächelte strahlend auf sie hinunter. Sie trug Shorts (Ellen fielen sofort ihre wunderschönen langen Beine auf), ein T-Shirt und eine Baseballkappe und wirkte vollkommen normal. Sie sah sportlich und attraktiv aus. Niemand wäre bei ihrem Anblick auf die Idee gekommen, dass sie etwas anderes als eine Spaziergängerin war, die zufällig ein paar Freunde getroffen hatte. Ein Außenstehender hätte höchstens Ellens und Patricks Verhalten merkwürdig gefunden. Die beiden sagten kein Wort, sprachlos starrten sie Saskia an.
    »Was für ein wunderschöner Abend!« Saskia polierte die Gläser ihrer Sonnenbrille mit einem Zipfel ihres T-Shirts, setzte die Brille wieder auf und machte eine Handbewegung zum Himmel hin. »Ein richtiger Postkartensonnenuntergang, nicht wahr?«
    »Saskia«, stieß Patrick heiser hervor. Er richtete sich mühsam auf, gebeugt wie ein Greis.
    »Nein, Patrick, lass nur! Ich wollte nicht stören.« Saskia wedelte fröhlich mit den Händen, um ihm zu bedeuten, er solle sich wieder hinknien. »Mach nur weiter mit deinem Antrag. War nett, euch beide zu sehen!« Damit wandte sie sich um und ging davon.
    Patrick ließ sich schwer auf den Stuhl Ellen gegenüber fallen, griff nach seinem Champagnerglas und leerte es in einem Zug.
    Saskia blieb stehen und drehte sich noch einmal um. »Wir sehen uns dann Freitag, Ellen!« Sie schlug sich auf den Schenkel. »Meinem Bein geht’s richtig gut!« Sie winkte.
    »Du kennst sie?« Ein panischer Ausdruck huschte über Patricks Gesicht. »Hast du sie die ganze Zeit gekannt? Ist das ein abgekartetes Spiel?«
    »Nein, nein, nein!«, entgegnete Ellen hastig. »Ich kannte sie als Deborah. So hat sie sich mir vorgestellt. Deborah Vandenberg. Sie ist wegen der Schmerzen in ihrem Bein zu mir gekommen.«
    »Deborah«, wiederholte Patrick. Misstrauen flammte in seinen Augen auf. »Aber du hast sie doch Saskia genannt! Gerade eben. Du hast doch gewusst, dass sie es ist.«
    »Das ist mir erst auf dem Flug hierher klar geworden. Als du mir von ihrem schlimmen Bein erzählt hast. Ich wollte dich nicht aufregen, deshalb habe ich nichts gesagt. Es ist meine Schuld, dass sie hier ist. Ich habe ihr gesagt, dass wir hierher fliegen würden, als ich noch dachte, sie sei Deborah. Es tut mir wirklich leid. Es tut mir schrecklich leid!«
    Es kam ihr so vor, als hätte sie tatsächlich mit Saskia unter einer Decke gesteckt.
    Patrick ließ den Deckel des Etuis auf- und wieder zuschnappen. Er lachte ungläubig auf. »Und ich hab gedacht, hier wäre ich sicher. Ich hab gedacht, ich könnte dir wenigstens einen Heiratsantrag machen, ohne dass sie dabei zusieht, aber nicht einmal das war mir vergönnt.«
    »Darf ich den Ring sehen?«, fragte

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