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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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danke, ich muss nach Hause? Stattdessen stand sie hier, hatte leuchtend rotes Lipgloss aufgelegt, sich die Nadeln aus dem Haar gezogen, um es offen zu tragen, die beiden obersten Blazerknöpfe geöffnet – und ihr Herz pochte stürmisch.
    Noch nie hatte sie sich vom Charme ihres Chefs auch nur im Geringsten beeinflussen lassen, war völlig immun gegen ihn gewesen. Bis zu diesem Augenblick hatte sie sich erfolgreich gegen seine Ausstrahlung abgeschottet, sich schlichtweg verboten wahrzunehmen, was für ein toller Mann er war.
    Aber er war ein Playboy, verwöhnt und oberflächlich, der auf schnelle Eroberungen aus und zu tieferen Gefühlen gar nicht fähig war.
    Die endlose Parade attraktiver Frauen in Hughs Leben ließ darauf schließen, dass es um sein moralisches Gewissen traurig bestellt sein musste. Noch trauriger fand Kathryn, dass die Damen ihm trotz allem weiter nachliefen.
    Manchmal verstand sie ihre Geschlechtsgenossinnen einfach nicht. Besaßen die Schönen denn keinen Stolz, keine Vernunft? Ihnen musste doch längst aufgegangen sein, dass Casanovas wie Hugh Parkinson ihre Gespielinnen nur als Sexobjekte betrachteten und sie rücksichtslos fallen ließen, wenn sie ihrer müde waren. Mit solchen Männern gab es keine Zukunft!
    Kathryn verstand selbst nicht, warum sie es trotzdem prickelnd fand, mit ihm zum Essen auszugehen.
    Forschend betrachtete sie sich im Spiegel. Ihre Wangen glühten, die Augen funkelten erwartungsvoll. In den letzten Minuten hatte sie keinen Gedanken mehr an Daryl verschwendet. Und jetzt ärgerte sie sich einfach nur über ihn. Mit seiner Absage hatte er sie überhaupt erst in diese Lage gebracht.
    „Sind Sie so weit, Kathryn?“, hörte sie Hugh draußen rufen. Die Leute vom Partyservice sind gegangen, und ich habe für sieben Uhr einen Tisch bestellt. Sie möchten doch sicher nicht, dass wir zu spät kommen?“
    Hugh Parkinson, der Frauenkenner! Unwillkürlich musste sie lächeln. Und fühlte sich ertappt. Gewissensbisse meldeten sich.
    Sie sollte nicht mit ihm ausgehen und ihn anlächeln. Das war zu gefährlich. Und sie sollte ihr Haar auch nicht offen tragen. Das verriet zu viel. Hugh durfte nicht denken, sie wollte ihm gefallen …
    „Bin gleich so weit!“, rief sie zurück. „Ich muss mir nur noch das Haar machen.“
    Schnell wieder hoch damit! Keine Nackenrolle, das würde zu lange dauern, aber ein Knoten, mit Klemmen festgesteckt, ging schnell. Rasch knöpfte Kathryn den Blazer wieder bis oben zu, tupfte mit einem Papiertuch etwas Gloss ab, damit ihre Lippen nicht mehr so leuchtend rot schimmerten.
    Gegen ihr Herzklopfen konnte sie nichts tun. Aber das konnte Hugh glücklicherweise auch nicht sehen.
    Hugh hätte nicht genau sagen können, was er erwartete, wenn Kathryn endlich aus dem Waschraum kam. Während der verlängerten Wartezeit stellte er sich vor, wie die geschäftsmäßige Büroangestellte sich von Zauberhand in einen verführerisch duftenden Vamp mit offenem Sirenenhaar und halsbrecherischen sexy Stilettos verwandelte.
    Irrtum!, musste er sich eingestehen, als die Tür aufging und die altbekannte Kathryn herauskam. Doch eigentlich hätte sie gar nichts mit sich anstellen müssen, sie machte ihn auch so verrückt.
    Aber wieso hatte sie so lange gebraucht?, überlegte er irritiert. Sicher, sie trug das Haar ein bisschen anders, jedoch immer noch streng aus dem Gesicht genommen, sodass kein Strähnchen sich selbstständig machen konnte. Am liebsten wäre Hugh mit den Fingern hindurchgefahren, um den Knoten zu lösen und die seidigen Locken über ihre Schultern auszubreiten. Ihre nackten Schultern …
    Nur nichts überstürzen, Junge!, dämmte die Vernunft die Flutwelle seiner männlicher Hormone ein.
    „Sind die Leute vom Partyservice weg?“
    „Schon seit einigen Minuten. Nur wir beide sind noch hier. Kommen Sie, Kathryn, gehen wir.“
    Auf dem Weg zum Aufzug widerstand Hugh der Versuchung, ihren Arm zu nehmen. Bereits jetzt spürte er, dass er hart wurde, und das konnte mächtig unbequem werden. Außerdem dürfte Kathryn jede Art von Vertraulichkeit ablehnen. Inzwischen kannte er sie gut genug, um das zu wissen. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die so etwas schätzten.
    Komisch, aber eigentlich gefiel ihm das an ihr. Es imponierte ihm, wie sie ihren persönlichen Freiraum, ihre Privatsphäre, wahrte.
    Sexy war sie! Verteufelt sexy. Wiederholt hatte Hugh sich gefragt, ob sie ahnte, wie aufregend sie wirkte, ob sie daraus schon irgendwann Kapitel zu schlagen

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