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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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hinter ihm in einer Ecke gesessen hatte.
    Jetzt plauderte Kathryn im Empfangsraum mit einer Gruppe Direktoren. Sie schaffte es doch tatsächlich, die mürrischen älteren Herren zum Lächeln zu bringen!
    „Ja“, pflichtete er Max bei. „Das ist sie.“
    „Besser als Dickies Assistentin – deine Neue ist intelligenter, hat mehr Stil. Hoffentlich bezahlst du sie gut, damit du sie nicht verlierst.“
    „Tja, da bin ich mir nicht so sicher. Kathryn ist verlobt und wird bald heiraten.“
    „Na und? Heutzutage arbeiten die meisten verheirateten Frauen. Außerdem scheint sie mir nicht der Typ zu sein, der zu Hause bleibt und glückliche Familie spielt. Dafür hat sie entschieden zu viel drauf.“
    Zu viel auf der ganzen Linie, dachte Hugh und betrachtete sie erneut. „Meinst du wirklich, Max?“, erwiderte er leicht ungeduldig. „Wie willst du quer durch den Raum erkennen können, was sie draufhat?“
    „Ich habe mich vorhin mit ihr unterhalten und über die jüngste Zinserhöhung gelästert. Daraufhin hat sie mir prompt vorgehalten, wenn ich die Zentralbank deswegen kritisiere, würde ich vergessen, welche Auswirkungen eine Inflation auf die Wirtschaft haben könnte. Das hat sie mir rundheraus ins Gesicht gesagt, obwohl ich Direktor dieser Firma und nun wirklich kein junger Spund mehr bin.“
    „Kathryn neigt dazu, kein Blatt vor den Mund zu nehmen“, bemerkte Hugh trocken.
    Nun lachte Max amüsiert. „Scheint genau das zu sein, was der Arzt dir verordnet hat, mein Junge.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Dass die Damen es dir bisher offenbar sträflich leicht gemacht haben.“
    „Mit dieser Bürde muss ich leben“, erwiderte Hugh gespielt leidend. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, Max, ich muss mich auch um die anderen kümmern.“
    Erst eine volle Stunde später begleitete Hugh den letzten Direktor zum Aufzug. Als Hugh in den Empfangsraum zurückkehrte, waren die Angestellten vom Partyservice fast mit dem Aufräumen fertig.
    Stirnrunzelnd blickte Kathryn auf die Anzeige ihres Handys.
    „Typisch“, murrte sie.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Hugh.
    Überrascht blickte sie auf, schien nicht bemerkt zu haben, dass er zurückgekommen war.
    „Doch, schon. Daryl wollte heute Abend mit mir essen gehen, aber … hm … ihm ist etwas dazwischengekommen. Er hat abgesagt.“
    Für nichts auf der Welt hätte Hugh eine Essensverabredung mit Kathryn sausen lassen. Schon gar nicht mit der Aussicht, hinterher die Nacht mit ihr zu verbringen – wie ihr Verlobter. Immerhin lebten die beiden zusammen.
    „In dem Fall würde ich Sie gern zum Essen ausführen, wenn es Ihnen recht ist“, setzte er höflich hinzu.
    Überrascht zog Kathryn die Brauen hoch.
    Hugh verstand, warum sie erstaunt war. Zum Abendessen hatte er sie noch nie eingeladen. Nicht einmal zum Mittagessen. Außerhalb des Büros hatten sie höchstens in der Kantine im Erdgeschoss einen Kaffee zusammen getrunken – mit Ausnahme der Firmenweihnachtsfeier im Ballsaal des Regency Hotels natürlich.
    Was für ein idiotischer Abend! Es war ihm unerträglich gewesen, Kathryn mit ihrem gut aussehenden Verlobten zu sehen. Schließlich hatte er, Hugh, mit der zweitattraktivsten Frau im Saal zu flirten begonnen, dem neuesten „Pferdchen“ im Stall hübscher Anwältinnen, die sein Vater laufend einstellte. Hugh seufzte. Er hatte die Party eher verlassen und sich mit Candy – wie konnte eine Anwältin Candy heißen, das klang eher nach Callgirl! – oben in ein Hotelzimmer zurückgezogen.
    Obwohl die Schöne ihm dort bewiesen hatte, wie gut sie auch diese Zunft beherrschte, war er nie mehr mit ihr ausgegangen.
    So lief es bei ihm in letzter Zeit ständig. Eine gemeinsame Nacht mit einer Schönen – nach mehr war ihm nicht. Er begehrte Kathryn so heftig, dass er für andere Frauen verdorben war. Jedenfalls fürs Erste.
    „Sagen Sie bloß nicht, Sie hätten keinen Hunger“, fuhr er fort, ehe sie ihm mit einer Ausrede kommen konnte. „Soweit ich beobachten konnte, haben Sie keinen Bissen gegessen.“
    Kathryn zuckte die Schultern. „Fingerfood ist nicht mein Ding.“
    „Da muss ich Ihnen recht geben. Beim Essen möchte ich sitzen. Kommen Sie, wir gehen ins Neptune’s.“
    „Ins Neptune’s! Aber das ist eins der teuersten Restaurants von Sydney.“
    Hugh lächelte jungenhaft. „Ich denke, ich kann es mir leisten, Kathryn.“
    „Aber muss man dort nicht lange im Voraus reservieren? Soweit ich gehört habe, bekommt man dort

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