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Alles bleibt anders (German Edition)

Alles bleibt anders (German Edition)

Titel: Alles bleibt anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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braucht keinen, der darf sich gleich hinlegen.«
Frank verstand nicht, setzte sich aber neben den Professor, während Tristan noch einmal alle Kontakte in der Zelle überprüfte.
Mittels eines eher behelfsmäßig wirkenden Kippschalters neben der Tastatur schaltete Gothaer zwischen den beiden Rechnern hin und her. Der Bildschirm flackerte dann jeweils kurz und änderte seine Darstellung. Frank saß einfach da und beobachtete. Der Professor startete auf beiden Rechnern verschiedene Programme.
Überrascht identifizierte Frank, um welche Art von Programmen es sich auf dem linken Rechner handelte.
»Das sind ja alles medizinische Daten!«
»Ja, wir müssen sicherstellen, dass niemand zu Schaden kommt. Ich bin ganz froh, dass wir mit Ihnen und Herrn Wiegand auch Leute dabei haben, die etwas von Medizin verstehen. Na ja, ein bisschen von der Materie verstehe mittlerweile selbst ich.«
Der Professor lächelte.
Um welche Programme es sich auf dem rechten Rechner handelte, erschloss sich Frank auch nach mehrfachem Hinsehen nicht. Sie hatten keinerlei erkennbare Benutzeroberfläche oder optische Spielereien. Dennoch ging der Professor außerordentlich virtuos mit den undurchschaubaren Buchstaben- und Zahlencodes um.
»Ich überprüfe die Kontakte, Herr Hartwig!«
Nach der Eingabe mehrerer Ziffernkombinationen sagte Gothaer: »Alles in Ordnung.«
Frank war nicht ersichtlich, wie Gothaer seine Schlussfolgerung aus der Bildschirmanzeige abgeleitet hatte.
»Ich öffne jetzt den Sarkophag!«
Mit einem leisen Knarren glitt die Klappe auf der Vorderseite des Quaders auf und ein Surren setzte ein.
»Oh, Verzeihung, Herr Miller, wir haben ihm irgendwann scherzhaft den Namen 'Sarkophag' verliehen. Und dabei ist es dann geblieben.«
Fasziniert beobachtete Frank, wie sich summend eine daumendicke Metallplatte aus dem Quader heraus schob, etwa einen Meter weit, dann verharrte sie lautlos in dieser Position. Auf der Platte war eine dunkelblaue Matte fixiert worden. Frank ging hinüber und testete deren Härte. Es fühlte sich wie Schaumstoff an und erinnerte ihn an die Matten, die man aus Sicherheitsgründen beim Bodenturnen verwendete.
»Sie haben den Signalgeber?«, wollte Gothaer von Tristan wissen und dieser nickte.
Dann kletterte Tristan auf die Matte und ein Stück in den Sarkophag hinein. Anschließend legte er sich auf den Rücken. Öffnung und Matte waren für seinen muskulösen Oberkörper gerade breit genug. Schließlich ragten nur noch seine Beine aus dem Quader heraus.
»Erinnert mich an einen Kernspintomographen.«
Gothaer tippte erneut auf der Tastatur, das Summen setzte wieder ein und die Metallplatte verschwand mitsamt Tristan wieder im Inneren des Sarkophags. Auch die Abschlussklappe glitt schnarrend wieder zu.
»Leiden Sie an Klaustrophobie?«, wollte Gothaer wissen.
»Nein.«
»Gut«, meinte Gothaer und wechselte wieder zu dem medizinischen Rechner, »Herr Hartwig auch nicht: seine Werte sind alle in Ordnung.«
Gemeinsam kontrollierten sie die Daten, die aus dem Quader überspielt wurden: Blutdruck, Herzfrequenz, Herz- und Atemgeräusche, Gehirnaktivitäten und viele mehr. Keine Auffälligkeiten.
»Sie haben mich aber nicht hier herunter geführt, um mir ein medizinisches Gerät zu demonstrieren, das es in dieser oder einer ähnlichen Bauweise in jeder größeren Klinik des Reichs gibt, oder?«
»Nein, Herr Miller, ich wollte Ihnen nur zeigen, dass wir größtmögliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.« »Sicherheitsvorkehrungen wofür?« »Für die Reise, Herr Miller, für die Reise.« »Sie wollen Tristan durch die Zeit schicken?« Frank biss sich auf die Lippen, Gothaer sah ihn vorwurfsvoll an. »Ach nein, Entschuldigung«, ergänzte Frank dann selbst und wusste selbst nicht mehr, ob er den Worten des Professors nun glauben sollte oder nicht, »das geht ja nicht;
Sie schicken ihn in eine andere Realität, ja? Durch den Gothaer-Korridor!« Und Frank hoffte dabei, dass Gothaer und Tristan wussten, was sie taten. Der Professor wechselte auf dem rechten Rechner in ein weiteres Programm. Oben links auf dem Monitor erkannte Frank eine lange Zahl die sich permanent erhöhte. »Sie hat mittlerweile zwölf Stellen«, erklärte Gothaer. »Sie haben inzwischen alternative Realitäten in dieser Größenordnung angemessen?« »Ja!« »Wenn das alles der Wahrheit entspricht – unglaublich.« »Es entspricht der Wahrheit! Leider ist dies die Anzahl der positiven Realitätsabweichungen. Sämtliche dieser alternativen Welten

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