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Alles Boese mir vergib

Alles Boese mir vergib

Titel: Alles Boese mir vergib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Meinke
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daran, dass wir miteinander geschlafen hatten. Ich erinnerte mich nicht. Und plötzlich erinnerte ich mich. Ich erinnerte mich, wie sie lächelnd mit geschlossenen Augen dalag. Wie sie leise stöhnte. Wir … Da waren noch andere im Zelt. Wir waren ganz leise. Ich lag hinter ihr, ganz still in ihr drin. Sie zog meinen Penis heraus. Und ich kam bebend zwischen ihren Beinen. Und da war es so weit: Ich saß vollkommen breit bei einem Bodybuilder in der Sauna und hatte einen Steifen. Ich wankte aus der Sauna. Ich war kurz vorm Kotzen, splitternackt und hatte eine leichte, aber trotzdem deutliche Latte. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und mir war schwarz vor Augen. Über kurz oder lang würde ich kotzen müssen. Da spürte ich, wie mich eine weiche Hand unter der Achsel packte.
    „Vivian? Vivian?“, rief die Frau, der die Hand gehörte. „Dem Jungen geht es nicht so gut. Ach du Schande, hast du gesehen …“ Sie lachte.
    „Komm her, Nick.“ Das war Vivian.
    „Wir bringen dich ins Bett.“ Ich ließ mich widerstandslos wegführen, war so müde, dass meine Beine Mühe hatten zu folgen. Ich kam an Borste vorbei, der mit verschränkten Armen dasaß. Vivian legte mich auf eine weiche Unterlage und deckte mich zu.
    „Mir ist schlecht“, flüsterte ich. Sie eilte los und kam mit einem Eimer zurück. Es war eine Erlösung, einen halben Liter Bowle auszuspucken.
    Ich wachte auf, weil ich fror wie ein Hund. Ich lag auf dem Boden eines Work-out-Raumes auf einer Matratze. An der Wand stand irgendein Gerät. Sonst dominierten Spiegel, Hanteln und Plakate von Frauen, die Autos wuschen. Eine schlechte schwedische Glam-Rock-Band hatte sich unter meiner Schädeldecke eingenistet und führte Soundchecks durch.
    Ich richtete mich auf. Scheiße, ich war immer noch nackt. Durch das einzige Fenster des Raumes konnte ich sehen, dass Henning und Helen auf der Terrasse frühstückten. Saft. Eier. Brot. Kaffee.
    „Hi Nick. Setz dich zu uns und iss etwas.“ Der Tisch war für drei Personen gedeckt. Mit einer gefalteten Serviette auf dem unbenutzten Teller. Trotz der Übelkeit hatte ich einen Mordshunger und verputzte ein Croissant mit Nutella und trank eine Tasse Kaffee, ohne etwas zu sagen. Henning und Helen unterhielten sich über ein Paar von der Party. Der Typ hatte seine Freundin schlecht behandelt. Sie war aber auch eine blöde Fotze. Ja, klar war sie eine blöde Fotze, aber deswegen brauchte er ihr noch lange nicht sagen, dass sie Hängetitten hatte. Aber wenn sie doch welche hatte? Hab ich ja auch. Deine Titten sind voll in Ordnung. Henning grinste zu mir rüber. „Oder?“
    „Zwing ihn nicht, irgendetwas über meine Titten zu sagen.“
    „Die sind total in Ordnung“, sagte ich. Monströs, dachte ich. So riesig, dass man sie gern mal in freier Wildbahn erleben würde, nur um seine Neugierde zu befriedigen.
    Ich leerte ein Glas Saft und radelte zitternd nach Hause, um mich unter der Bettdecke zu verkriechen. Ich hatte mit einem Ständer in einer Sauna voller Biker gesessen. Fuck.

Rosa Plüschtier
    „Nick!“ Sandra kreischte hysterisch, während sie die Deckenlampe in meinem Zimmer im Discotakt ein- und ausschaltete. „Willst du mit feiern gehen? Mama und Papa sind bei unserer Tante. Wir glühen hier ein bisschen vor.“
    „Wie spät ist es?“
    „Fünf Uhr. Rise and shine!“
    Ich duschte und rasierte mir Bart und Haare. Nach dem Bombenanschlag im Fælledpark hatte ich angefangen, mir den Schädel zu rasieren, um nicht von den Bullen und den Psychopathen der Monkeys wiedererkannt zu werden. Daraus war eine Gewohnheit geworden. Es gefiel mir, wie das Wasser an meinem Haar abperlte, und dass es null Pflege brauchte. Ich schlüpfte in ein sauberes weißes T-Shirt und ging nach unten. Sandra, Trisse und Belinda saßen in der Küche, tranken White Russians und aßen Schinkentoasts. Die drei sahen tatsächlich gut aus. Belinda war ein bisschen pausbäckig, aber das ist ja auch ziemlich nice, solange es nicht überhandnimmt.
    „Wo wollt ihr hin?“
    „Ins Gefährlich .“ Trisse leerte ihr Glas und füllte es sofort wieder.
    „Ihr haut ganz schön rein, hm?“
    „Jep. Bis zu den Nachrichten wollen wir voll sein“, erklärte Belinda. Beide wussten vermutlich alles über das Verhältniszwischen Sandra und mir, aber das hinderte sie nicht daran, mich zu mögen.
    Ich aß zwei Bananen und ein paar Karotten.
    „Hast du ein bisschen Hasch, Nick?“
    „Mja, hab ich schon. Pot, wenn das okay ist?“
    „Wir wollen

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