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Alles Boese mir vergib

Alles Boese mir vergib

Titel: Alles Boese mir vergib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Meinke
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einfach breit sein. Belinda will heute Abend Sex und braucht noch ein wenig Inspiration.“
    „Halt die Klappe, Sandra.“
    „Aber das hast du vorhin doch gesagt.“
    „Tja, ich bin halt notgeil.“ Sie beugte sich nach vorn und fasste sich demonstrativ zwischen die Beine. Das klang wie eine gute Gesellschaft. Ich schenkte mir einen Drink ein und drehte einen Joint. Ich ließ die Mädchen rauchen, während ich mir einen Breezer holte und Musik auflegte. Die Mädchen wurden immer alberner. Ich stand komplett neben mir.
    Joakim war im Gefährlich , als wir gegen elf dort aufkreuzten. Es war proppenvoll und man bekam kaum noch Luft. Ich verkrampfte mich sofort und stellte mir vor, wie Joakim in Hennings Händen aussehen würde. Sandra und er knutschten übertrieben wild drauflos, während Belinda und Trisse zur Bar gingen. Ich ging mit, gab eine Runde aus und plauderte mit Belinda, die mir von Sekunde zu Sekunde sympathischer wurde, ohne dass ich ihr an die Wäsche wollte. Da konnte ich mich nicht zurückhalten und fragte:
    „Und was hältst du von Joakim?“ Sie sah erschrocken aus.
    „Was meinst du damit?“
    „Er scheint ja echt heiß zu sein.“
    „Das muss Sandra selber rausfinden.“
    „Was muss sie rausfinden?“
    „Hör auf, Nick. Ich weiß genau, dass du ihn nicht ausstehen kannst.“
    „Wir reden hier von dir. Kannst du ihn leiden?“
    „Es folgt eine kleine Werbepause, wir sind gleich wieder mit mehr Musik zurück. Vram“, sagte sie und lachte.
    „Er ist nicht dein Fall, oder?“, fragte ich.
    „Was ist mit dir? Wie geht es DIR denn so? Mateus meinte, dass du irgendein Unglück erlebt hast.“
    „Mateus? Hast du mit ihm geredet? Ich hab doch kein Unglück erlebt, so ein Blödsinn.“
    „Hast du nicht irgendein Zugunglück beobachtet?“
    „Doch. Aber warum zur Hölle fängt er jetzt an, über mich zu reden? Er sollte lieber anfangen, mit seiner Veronica ein Nest zu bauen.“
    „Nur mit der Ruhe. Mateus tratscht nicht über dich.“
    „Offenbar doch.“ Ich stellte mein Glas etwas zu heftig ab, sodass ein großer Strahl Martini auf die Bar spritzte.
    „Hey. Er hat nur versucht, deinen Arsch zu retten. Denn die Leute meinten, dass du verdammt arrogant und provokant geworden bist. Dass du deine Freunde und die Schule fickst. Da wollte er die Situation erklären.“ Mateus. Der gute alte Mateus, der es lieber bleiben lassen sollte, sich irgendwelche bescheuerten Ausreden für mich auszudenken.
    „Findest du, dass ich arrogant bin?“
    „Jetzt nicht, wo ich gerade mit dir rede. Aber vielen anderen gegenüber … Da wirkst du schon so, wenn ich ganz ehrlich bin.“
    „Aha.“
    „Also, wo liegt das Problem?“
    „Bist du meine Psychologin?“
    „Und genau das meine ich.“ Sie lächelte.
    „Willst du tanzen?“, fragte ich. „Du willst ja heute einen Treffer landen, da sollten wir vielleicht ein paar Kerle eifersüchtig machen.“
    „Normalerweise tanzt du doch nur, wenn du damit irgendetwas erreichen willst, oder?“, rief sie durch den Lärm, während ich sie mitzerrte.
    „Ich arbeite an einer tief greifenden Persönlichkeitsentwicklung. Ich spüre, dass ich auf einem guten Weg bin.“
    Es war heiß und wir schwitzten wie die Ochsen. Vielleicht wirkte die Methode tatsächlich, denn zwei, drei Typen tanzten sie von hinten an, während wir dastanden. Als sie mir gerade den Rücken zuwandte, um mit einem anderen Typen zu tanzen, sah ich es: Joakim drückte Sandra gegen eine Wand. Sie küssten sich nicht. Sie schlug seine Hände weg. Schubste ihn. Er stieß sie zurück. Ihr Kopf schnellte nach hinten. Joakim marschierte in Richtung Ausgang. Belinda tanzte immer noch ausgelassen, mit dem Rücken zu mir. Sie hatte nichts mitbekommen.
    Ich lief zu meiner Schwester. Nahm ihre Hände, die kalt waren. Sie atmete stoßweise.
    „Was zum Teufel geht hier ab?“, brüllte ich.
    „Nick.“ Ihre Stimme überschlug sich. Ich glaube, sie sah, dass ich außer mir war.
    „Beruhige dich. Es ist nichts passiert.“
    „Er hat dich doch geschubst.“
    „Ja. Und ich habe ihn zurückgestoßen.“ Ich zog sie mit zur Bar.
    „Er hat nicht das Recht, dich zu stoßen“, sagte ich und kaufte ihr eine Cola.
    „Sorry, aber wie oft hast du mich denn schon gestoßen?“
    „Das ist etwas anderes.“
    Ich drehte mich um und sah nach Belinda, die mit ihrem Vorhaben erfolgreich zu sein schien. Sandra und ich gingen zusammen nach Hause. Das kam nur sehr selten vor.
    Mateus war wieder da. Er schickte mir eine SMS,

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