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Alles für die Katz

Alles für die Katz

Titel: Alles für die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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Sollte ihnen das gleiche passiert sein, wie den Fröhlichen vor der Hüpfhalle?
    Keine Sorge!
    Plötzlich hörte ich sie aufgeregt schreien. Der eine rief immer »Verdammte …« und hing daran das Wort an, dass Kinder nie sagen dürfen ( aber oft sagen ). Der andere nannte den Böse-Wort-Flucher einen »Esel«, ein »Rindvieh«, einen »hirnverbrannten Ochsen«.
    »Dumme Katze«, das muss ich zur Verteidigung sagen, schrie er nicht.
    Ihr Menschen scheint uns Katzen, so die Lehre aus meinem Leben, wenigstens nicht für eure Wut zu missbrauchen. Die beiden Grünen schrieen sich noch eine Zeit an, dann hörte ich ein anderes Fahrzeug nahen.
    Ein Grüner sagte noch das verbotene Wort und stellte diesem dann nicht »verdammte« vor, sondern »Feldjäger« nach. Habe ich das nicht toll formuliert?
    Diese Jäger, die offensichtlich nur auf Feldern jagen, machten ein Riesengeschrei. Sie sprachen von einer Strafe, die sie »Bau« nannten, gebrauchten mehrmals die Bezeichnung »besoffen« in Verbindung mit anderen, recht hübschen Schimpfwörtern wie »Arschgeigen«, »Blödmänner« und »Kompanietrottel«.
    Und ich saß da mit meinem eingeklemmten Schwanz.
    Ich hörte noch viele Wagen kommen. Leute schrieen durcheinander: »Total absperren« und »Keine Presse!«
    Dann kletterten viele Grüne zur mir. Was sollte ich tun? Ich hatte ja nicht die Bleistifte des Riesen durcheinandergewirbelt, also konnte ich so laut schreien, wie es ging.
    Und wie es ging!
    Bereits nach wenigen Augenblicken hatte mich einer entdeckt und machte die anderen auf mich aufmerksam. Sofort kamen zwei und hoben ganz vorsichtig den Bleistift hoch, der meinen Schwanz einklemmte.
    »Jetzt aber nichts wie weg«, schoss es mir durch den Kopf – doch bei diesem Schuss blieb es an diesem Tage.
    Die Grünen waren nämlich sehr freundlich und sagten, dass sie mich mit in ihr Haus nehmen wollten, das sie »Kaserne« nannten.
    Die Bleistifte nannten sie übrigens »Raketen«. Gut, wusste ich das auch …
    Ich dachte fieberhaft nach: Heißen die Häuser von Riesen Kasernen? Nein, nein! Wenn das Mädchen mir vorgelesen hatte, nannte sie die Behausungen von Riesen immer Burgen oder Höhlen. Nie Kasernen. Ich konnte also hoffen!!! Die Männer trugen mich zu einem grünen Wagen, der viel kleiner war als der mit den Bleisti…, pardon: Raketen. Sie legten mich ganz vorsichtig, als hätte ich mir den Schwanz gebrochen, auf ein hinteres Sofa und sagten noch, dass ich in dem Gefährt bleiben sollte, dass sie »Schieb« nannten.
    »Das kann ja heiter werden!«, dachte ich. »Selbst Eduard, der Tölpel, hat einen Motor im Wagen und diese kräftigen Männer müssen ihren Wagen schieben.« Später erfuhr ich, dass »Schieb« nichts mit schieben zu tun hat.
    Mensch Meier, äh Katze Meier, warum könnt ihr euch nicht einmal vernünftig ausdrücken?
    Ich saß auf dem Rücksofa dieser Schieb-Maschine und konnte mir in Ruhe alles ansehen. Die beiden Grünen, die den Raketen- Transporter in den Graben gesetzt hatten, wurden mit kleinen Ketten an den Händen gefesselt und dann von den Jägern, die nur auf dem Feld jagen, in einem anderen »Schieb« weggefahren.
    Wenig später kam ein ganz großes Gefährt, das erneut meinen Verdacht aufflackern ließ, Riesen hätten ihre Hände im Spiel. Auf dem Riesen-Fahrzeug befand sich ein großer Balken, an dem Ketten und Seile hingen. Damit wurde der Raketen-Wagen aus dem Graben gezogen.
    Halt, ich muss mich verbessern: »Raketen-Wagen« kann ich so nicht mehr behaupten, da viele grüne Männer ganz vorsichtig die Raketen rausgeholt und auf einen anderen grünen Wagen gelegt hatten. Raketen müssen sehr zerbrechlich sein, denn die Männer trugen sie sehr, sehr vorsichtig und hatten dabei ängstliche Gesichter. Sag’ ich einfach mal so – aber ich glaube, dass ich das schon beurteilen kann.
    Bei den Grünen gab es auch einige Faulpelze. Diese halfen überhaupt nicht beim Tragen, sondern brüllten nur rum: »Keine Presse, auf keinen Fall! Das ist ein Befehl!«
    Ich fragte mich, warum man den Wagen pressen wollte? So kaputt war er nämlich nicht. Ich glaube, dass sich der brüllende Grüne in seiner Jugend mal was gequetscht haben muss. Vielleicht genau wie ich den Schwanz. Auf jeden Fall spürte ich, dass er eine Riesenangst vor dieser Presse hatte.
    Hieß es Presse oder hieß es Quetsche?
    Nein, ich bin mir ganz sicher: Es hieß Presse.
    Als der Riesen-Arm den Wagen aus dem Graben gezogen hatte, kamen zwei Grüne zu meinem »Schieb«, hauten

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