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Alles für die Katz

Alles für die Katz

Titel: Alles für die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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ist dagegen schon Lesen? Das kann man bestimmt lernen, ich werde es euch beweisen. Aber riechen, riechen werdet ihr nie können. Verdammt noch mal! Soweit meine Aufregung – ihr könnt mich aber auch immer wieder reizen.
    Also, darf ich jetzt in meiner Erzählung fortfahren?
    Ja? Danke!
    Wo war ich stehen geblieben?
    Jetzt habt ihr mich völlig rausgebracht. Ach so. Bei den Worten, die auf die weißen Tücher geschrieben waren.
    Immer mehr Leute riefen Worte und sangen Lieder. Ich weiß zwar nicht genau, worum es ging, ich glaube aber, dass die Menschen etwas gegen die Windräder einzuwenden hatten. Immer wieder riefen sie nämlich »Nit, nit nit, keine Windräder in Schmidt!«
    Unter uns: Ein dusseliger Reim. Am Himmel erschienen die ersten fliegenden Maschinen, beängstigend dicht über den rufenden Menschen.
    Ich glaube, wenn ich das hier einmal einschieben darf, dass die Grünen mit den harten Stiefeln es nicht gerne sehen, wenn man ein wenig anders ist als die anderen. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass bei euch die Grünen die Mächtigen sind. Denn diese Grünen gehen doch immer in den Schmutz rein, schlagen sich und schreien rum. Ich kann mir vorstellen – vielleicht erklärt ihr mir das ja einmal – dass es bei euch noch viel mächtigere Menschen als die Grünen gibt. Solche, die nur in schönen Zimmern sitzen und sagen: »So ihr Grünen, jetzt macht das und das.«
    Vielleicht liege ich total falsch – und die Grünen sind wirklich eure Könige. Dann habt ihr aber verdammt viele Könige. Entschuldigung, ich bin etwas ins Reden gekommen, aber diese Überlegung kam mir einfach so in den Kopf.
    Aber ich möchte weiter erzählen.
    Plötzlich sah ich, dass der Wald, an dem ich nun stand, in einem weiten Bogen sehr nahe an eins der Windräder heranreichte: »Wenn ich also immer am Waldrand langgehe, kann mir eigentlich nichts passieren und ich habe einen guten Überblick über die ganze Sache.«
    Gedacht – getan. Ich bin ja von der schnellen Truppe.
    Im Schutz des Waldrandes schlich ich zu einem der knatternden Windräder. Um alle Räder waren die stacheligen Zäune gezogen, an denen man sich immer so verletzt. Dahinter befanden sich die Grünen. Wieder dahinter waren dickleibige Autos mit Rohren auf dem Dach, in denen auch Grüne saßen.
    Vor dem Zaun standen die rufenden Leute mit den beschriebenen Tüchern. Das Rufen wurde immer lauter – ich konnte die Worte aber nicht verstehen, da diese fliegenden Maschinen ganz tief, immer ganz knapp über den Leuten lärmten: »Ja, ahnten denn die fliegenden Maschinen nicht, dass sie damit den Rufenden Angst einjagen?«, dachte ich.
    Aber vielleicht wollten sie das ja?
    Dann kam wieder so ein unheimliches Ding an, es flog ganz tief auf die Menschen zu und setzte sogar mit seinen Füßen auf. Die Menschen liefen schreiend auseinander, viele stürzten.
    Und nun passierte etwas sehr seltsames:
    Aus den dicken Wagen mit den Rohren spritzte plötzlich Wasser auf die Leute, die vor der fliegenden Maschine wegliefen. Jetzt fielen noch mehr hin, ich konnte sehen, dass einige bluteten. Aber das hinderte die Wasserspritzer nicht. Sie machten einfach weiter, drehten auf dem Dach das Rohr hin und her, so dass sehr viele nass wurden und umfielen.
    Aus der Gruppe der schreienden Menschen lösten sich plötzlich die ganz in Schwarz gekleideten Leute, die ich am Waldrand beobachtet hatte. Sie zündeten die Flaschen mit dem Autoblut an – statt davon zu trinken. Die Flaschen warfen sie dann brennend über den Stachelzaun in Richtung der Grünen.
    Die »Mollies« zersplitterten und gaben viel Feuer von sich. So etwas hatte ich noch nie gesehen und ich glaube, dass die Grünen vor den brennenden Flaschen große Angst hatten. Sie liefen nämlich zurück, sprachen aufgeregt in kleine Kästen mit Stangen drauf und nach kurzer Zeit kamen weitere Wasserspritzer angefahren. Auch die fliegenden Kisten schwebten ganz knapp über den Schwarzen.
    Aus dem Zaun, der die Grünen von den Schwarzen und den Bunten trennte, wurde nun ein Stück rausgeschnitten, und die Grünen wechselten auf die andere Seite. Sie hatten alle weiße, harte Hüte auf dem Kopf, vor sich trugen sie durchsichtige Bretter, mit denen sie sich, so glaube ich wenigstens, schützten. Dann hatten sie noch lange, schwarze Stöcke, mit denen sie auf die Menschen einschlugen. Aber diese hatten auch Stöcke und schlugen auf die Grünen ein.
    Wenn ich an so etwas nicht beteiligt bin, schaue ich mir das schon mal

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