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Alles für die Katz

Alles für die Katz

Titel: Alles für die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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an, mit mir darüber zu diskutieren …
    Der Dackel umstreifte mich und wartete auf einen schwachen Augenblick. Manchmal ritt er Scheinangriffe, rannte auf mich zu, kläffte und drehte ruckartig ab.
    »Haha, Bursche«, dachte ich, »meine Chance kommt noch.«
    Ich legte mich also in die Sonne und tat, als schliefe ich fest. Dabei beobachtete ich mit einem Auge dieses Mistvieh, das ebenfalls im Garten rumlief. Der Dackel, dumm wie er ist, merkte natürlich sofort, dass ich – !!!haha!!! – schlief. Er schlich ganz langsam an mich ran. Immer näher, näher kam er, ganz leise – mit einem Auge hatte ich ihn fest im Visier. Dann bellte er kurz auf und sprang mit einem kräftigen Satz auf mich los.
    Darauf hatte ich gewartet!!!
    Ich schnellte hoch, holte kräftig aus und schlug ihm meine Vorderpfote mit voller Kraft auf die Nase. Eine tiefe Wunde klaffte zwischen Augen und Nasenspitze. Hector, der Tapfere, heulte auf und rannte jaulend ins Haus. Was mich besonders freute: Beim Abendbrot meinte der Förster, Hector habe sich an einem Dornenstrauch verletzt. Er streichelte das Vieh, was mir aber völlig egal war.
    Hector und ich beschlossen darauf ein Ausdemweggeh-Stillstand-Abkommen. Ich ging mit erhobenem Kopf an ihm vorbei, er drückte sich feige in die Ecke, wenn er mich sah.
    Das Försterhaus war während meiner Reise sicher die gemütlichste Zwischenstation. Die dicke Frau sorgte für regelmäßiges Essen, der Garten war ein herrliches Rumstreifgebiet und der Dackel ließ mich in Ruhe.
    Aber: Ich musste sehr oft an das Mädchen denken.
    Eines Tages war mir klar: »Theo«, sagte ich mir (ich duze mich übrigens), »du musst weiter, sonst bleibst du hier ewig kleben«.
    Allerdings fragte ich mich auch, ob das Mädchen überhaupt noch an mich denkt. Im Forsthaus hatte ich meine Sicherheit, konnte richtig leben. Aber: Es war auch ganz schön langweilig, ich glaubte, ich war sogar schon etwas dicker geworden. Also beschloss ich eines Tages: »Ich muss weg hier, weiter.«
    Der Augenblick war günstig, als der Förster mit seiner Frau und diesem seltsamen Dackel ( Warum nehmen Menschen eigentlich nie uns Katzen mit?) in die nahe Stadt, die sie »Düren!« nannten, fuhren.
    Ich war ganz alleine im Forsthaus, konnte in Ruhe Abschied nehmen. Von der gemütlichen Küche, von der Eckbank, meinem Schüsselchen, das die Försterfrau für den ganzen Tag prall gefüllt hatte. Ich fraß alles auf einmal. Wer konnte wissen, wann ich wieder etwas bekommen würde?
    In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass ihr in dieser Beziehung sehr geschickt seid. Ihr habt Gefäße, Dosen und Flaschen, in die ihr Essen füllt und mitnehmt. Das müssen wir Katzen uns auch noch einmal überlegen.
    Ich ging noch einmal in den Garten, kletterte auf den schönen Baum mit den kleinen roten Kugeln, auf dem man so herrlich in der Sonne dösen konnte. Es fiel mir schon etwas schwer, ich erwischte mich sogar, dass ich mir vorstellte, wie ich diesen blöden Dackel vermissen würde.
    Nun denn, es musste sein, es musste weitergehen.
    Ich wanderte vom Forsthaus Richtung Straße und ging neben dieser ein ganzes Stück entlang, geschützt im Wald, denn immerhin könnten der Förster und seine Frau früher nach Hause kommen. Sie würden mich bestimmt wieder mitnehmen, da sogar der Förster mich hin und wieder streichelte.
    Ich habe aber auch einen verdammten Charme …

AUF KATZENPFOTEN UM WINDRÄDER
    Wie ich so eine Weile gewandert war, kam ich an eine große Wiese, auf der ein Wagen stand. Aber nicht so ein Auto, wie ihr sie sonst so gerne habt. Vielmehr handelte es sich um einen großen, eckigen Kasten, wo mindestens acht Leute reinpassten. Hier saßen allerdings nur zwei drin. Sie hatten schwarze Kleidung an, aßen und tranken aus mitgebrachten Behältern – mein Reden.
    Hinten stand eine Tür auf. Zu Fuß, das war mir klar, würde ich wahrscheinlich noch lange bis zum Mädchen wandern müssen, also musste ich die Hilfsmittel von euch in Kauf nehmen.
    Hopp, ein Sprung und ich war in dem Wagen. Ich nahm mir fest vor, mich irgendwann zu zeigen, doch damals hielt ich es für besser, wenn ich erst einmal unter einem Sitz bleiben würde. Immerhin hätten die Menschen mich rausschmeißen können. Und wenn ich erst einmal ein Stück mit ihnen gefahren bin, so dachte ich damals, bringt mich das auf jeden Fall weiter.
    Wenig später wurde die Tür krachend zugeschlagen, der Wagen setzte sich in Bewegung.
    Ich kletterte vorsichtig auf den Sitz, rührte mich aber noch

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