Alles fuer ihn - Band 5
verbringen, den Anzeigenteil zu durchforsten“, sagt Claire und verzieht das Gesicht.
„Es fällt schwer, unser Zuhause so plötzlich aus dem Gedächtnis zu steichen, wir haben uns dort so wohl gefühlt“, sage ich mit Bedauern.
„Und wir hatten erfolgreich eine günstige Miete ausgehandelt.“
Das ist also unser Programm für heute? Eine neue Bleibe suchen, wo wir doch gestern früh noch eine hatten, noch dazu eine schöne!
„Ihr könnt hierbleiben so lange ihr wollt. Ich denke, es macht Gloria nichts aus, etwas mehr zu kochen, nicht wahr Gloria?“
„Aber nein, Herr Ritcher, im Gegenteil!“ bekräftigt Gloria, den Kopf über den Pancakes.
Ich möchte widersprechen, doch Claire kommt mir zuvor.
„Das ist sehr freundlich von dir, Adam, aber du tust schon so viel für uns. Wir müssen schnell wieder auf eigenen Füßen stehen, vorwärtskommen. Wenn wir hierbleiben – und glaub mir, dazu hätte ich große Lust – riskieren wir, dass wir nicht mehr auf die Beine kommen.“
„Claire hat Recht, Adam. Wir müssen unser Leben normal weiterleben. Nach San Francisco zurückfahren und uns eine Bleibe im Stadtzentrum suchen.“
„Ich habe in der Stadt Appartements, da könnt ihr einziehen“, versucht es Adam weiter.
„Ich bezweifle, dass wir uns deine Appartements leisten können“, wirft Claire ein.
„Wer verlangt denn, dass ihr mir Miete zahlt?“
„Adam, wir haben unser Zuhause verloren, aber nicht unsere Prinzipien. Ich denke, dass Eléa meiner Meinung ist, wir müssen allein zurechtkommen, so wie wir es bisher immer getan haben.“
Claire ist entschieden, und ich bin ganz ihrer Meinung. Wir haben immer ohne die Hilfe anderer gelebt, wir haben dazu noch immer die Mittel, ein Feuer wird keine Schnorrer oder Schmarotzer aus uns machen. Das ist überhaupt nicht unsere Art.
„Mädels, es ist hart, mit euch Geschäfte zu machen. Dann lasst mich jemanden anrufen, der euch die Wohnungen, die ihr wollt, besichtigen lässt, einverstanden?“
Claire und ich werfen uns einen kurzen Blick zu, wir sind einverstanden. Adams aufrichtiger Wunsch, uns aus dieser Misslage herauszuholen, ist rührend. Ich vermute, dass er sich für all das verantwortlich fühlt, und ich bin wiederum Claire gegenüber verantwortlich.
„Einverstanden, in diesem Punkt gewinnst du. Aber keine Sonderbehandlung, Herr Milliardär!“
Mir gefällt die Unbeschwertheit, mit der Claire mit Adam umgeht. Ohne dass man die beiden als Freunde bezeichnen könnte, achten sie einander sehr. Und Claire ist nicht im Geringsten von Adams Reichtum eingeschüchtert.
„Ich telefoniere kurz, damit sich heute Morgen jemand mit Euch in Verbindung setzt. In der Zwischenzeit, solange ihr nichts gefunden habt, bleibt ihr hier. Keine Widerrede! Ich muss schnell ins Büro, ich halte Euch auf dem Laufenden.“
Ich bringe Adam zu Tür.
„Danke für das, was du für uns tust.“
„Du weißt, dass ich mich verantwortlich fühle, es ist so, als hätte ich selbst diese Flasche in euer Haus geworfen ...“
„Du kannst nichts dafür, Adam. Man hat es auf uns abgesehen, das ist wirklich heftig! Aber es ist nicht deine Schuld. Mach dir keine Sorgen: Claire und ich, wir müssen das alles erstmal verdauen, aber wir kommen darüber hinweg.“
„Daran habe ich keinen Zweifel, mein Engel.“
Adam küsst mich lange und sanft. Wie wäre unser Alltag, wenn wir uns jeden Morgen so verabschieden würden? Ich schüttele den Kopf.
Es ist noch etwas verfrüht, um von einem gemeinsamen Leben zu sprechen!
Ich treffe Claire in der Küche wieder.
„Ich kann es nicht fassen, wie Adam uns wie Prinzessinnen behandelt. Ich komme mir vor wie im Märchen! Weißt du, dass in dem begehbaren Kleiderschrank meines Zimmers eine vollständige Garderobe hängt? Schuhe, Taschen, Cremes, sogar Sachen, die ich vorher nie hatte! All diese Geschenke machen mich verlegen, und ich weiß nicht, ob ich das alles verdiene!“
„Ja, das ist … das ist Adam!“
„Wen kann ich denn bitten, alles, was nicht meine Größe ist, zurückzuschicken? Ich habe nämlich alles in zwei Größen!“
„Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass Adam sich persönlich darum kümmert, aber ich werde ihn bei Gelegenheit fragen.“
„Ich weiß nicht, wie ich ihm danken soll. Dass er sich um dich kümmert, klar, ihr seid zusammen, aber um mich? Was schenkt man einem Milliardär, um sich ihm erkenntlich zu zeigen?“
„Weißt du, Adam fühlt sich für das, was geschehen ist, verantwortlich. Und ich muss
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