Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles für ihn (Milliardär und Herrscher), Band 2 (German Edition)

Alles für ihn (Milliardär und Herrscher), Band 2 (German Edition)

Titel: Alles für ihn (Milliardär und Herrscher), Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Harold
Vom Netzwerk:
könnte!
    Mein Herz tut weh, mein Bauch auch, ich will gehen, aber ich muss ein Versprechen einlösen. Ich zittere. Adam wird mich sehen, wird ihn das wenigstens stören? Nach den letzten Tagen hatte ich gedacht, dass ich ein Stück weit zu seinem Leben gehöre … Doch anscheinend nicht genug. Nicht genug, als dass er sich seiner Tante widersetzen könnte, und nicht genug, als dass er sich nicht für die Fotos mit einer anderen Frau zeigen würde … Aber will er denn damit aufhören?
    „Wird es gehen? Wenn du willst, kann ich einen Vorwand finden, damit du heute Abend nicht spielen musst.“
    „Nein, es geht schon. Und außerdem hat Adam mir nie etwas versprochen …“
    „Ich schwöre dir, wenn ich mit ihm unter vier Augen sprechen könnte, dann würde ich ihm gehörig die Meinung sagen! Ich hätte uns zwei Wodka bringen lassen sollen!“
    Ich schnappe mir meine Geige und die Partitur. Als ich aus dem Zimmer gehe, nimmt einer der Techniker meine Notenblätter und legt sie auf das Pult, das bereits auf der Bühne steht. Mein Instrument behalte ich, ich klammere mich daran wie ein Schiffbrüchiger an seinen Rettungsring. Die einzige Sache, auf die ich mich noch verlassen kann. Und natürlich auf Claire, die sich so sehr um mich kümmert und sorgt.
    „Ich halte meine Rede und erwähne dich am Ende. Hältst du noch so lange durch?“
    Ich nicke und folge Claire durch den großen Empfangssaal. Ich lasse sie vorgehen. Zufrieden entdecke ich eine Säule, hinter der ich mich verstecken kann, bis ich auf die Bühne muss. So bin ich nicht zu schnell den Augen des Publikums ausgeliefert. Ich höre Claire nicht zu, sondern versuche, meine Angst in den Griff zu bekommen. Ich denke nicht mal an die Musik, auf die ich mich doch am ehesten konzentrieren sollte.
    „Das Theater von Soma wäre natürlich nichts ohne Ihre Spenden, doch Sie werden mir zustimmen, dass es zuallererst all jene Musiker sind, die Künstler, die Schauspieler, welche das Theater zum Leben erwecken. Um Ihnen einen Vorgeschmack zu bieten auf die zukünftigen Talente dieses Theaters, habe ich die große Ehre, Ihnen die begabteste Musikerin San Franciscos, womöglich der ganzen Staaten, vorzustellen, denn sie ist soeben bei den New Yorker Philharmonikern aufgenommen worden …“
    Gleich ist es so weit und ich bin dran …
    „Bestimmt haben Sie von dem Drama gehört, was mit der Avery Fisher Hall an diesem Wochenende geschehen ist. Doch dies hat auch gute Seiten, denn so können wir heute Abend diese diplomierte Musikerin bei uns haben.“
    Adam muss inzwischen realisiert haben, dass ich da bin … Wie wird er wohl darauf reagieren?
    „Meine Damen und Herren, ich habe heute Abend die unglaubliche Ehre, Ihnen Eléa Haydensen vorzustellen.“
    Die Gäste applaudieren. Ich schaffe es nicht einmal, mich ein kleines bisschen darüber zu freuen. Ich versuche, mein Zittern zu kontrollieren. Das muss ich, ansonsten trifft mein Bogen nicht die richtigen Töne … Ich atme durch und schreite voran. Ich gehe zu Claire. Ihr Blick ist voller Sorge, doch sie lächelt mir zu, um das zu ändern. Ich muss sie beruhigen, ihr sagen, dass alles in Ordnung ist. Stattdessen lasse ich den Bogen auf den Boden fallen … Eine Ungeschicklichkeit, Ausdruck meiner Angst.
    Ich muss mich zusammenreißen! Ich vertrete die Musiker des Theaters von Soma, ich muss all diesen Menschen hier beweisen, dass sie Claire zu Recht vertrauen. Unabhängig von Adam und Paul. Ich muss spielen und darf an nichts anderes denken.
    Claire drückt meine Hand und geht von der Bühne. Ich spüre genau, dass sie einen weiteren Fauxpas von mir befürchtet. Ich achte darauf, nicht in den Saal zu blicken. Ich schaue nach unten, rücke meine Geige zurecht, wie ich es schon tausendmal getan habe, hebe den Bogen und die erste Note ertönt. Im Saal tritt vollkommene Stille ein. Wieder einmal wirkt der Zauber der Musik. Ich habe „La Campanella“ von Paganini ausgesucht, ein heiteres Stück, das mich fordert und mir keine Ruhepausen gönnt. Mit pochendem Herzen spiele ich die letzte Note. Jeder Ton hat gesessen, zu meiner großen Erleichterung.
    Die Gäste klatschen, ich danke ihnen, will aber nur noch von hier fort. Ich drehe mich zu Claire um, in der Hoffnung, dass sie wieder übernimmt und ich unauffällig den Saal verlassen kann. Sie will mir zu Hilfe kommen, hält jedoch in der Bewegung inne. Paul ist soeben auf die Bühne getreten und geht mit ausgestreckten Armen und einem Lächeln auf mich zu.
    Oh nein,

Weitere Kostenlose Bücher