Alles Glück kommt nie
...
Himalaya light.
Sein Programm für diesen Sommer.
Als er mit der Kerze in der Hand im Hof verschwand, versuchte Kate, das perfect housewife , das in ihr schlummerte, zu reaktivieren, und bot ihm das Capa..., das Canap...
Pff. Sie waren beide zu besoffen, um einen auf gute Manieren zu machen.
»Hey« , sagte sie, » don’t ... Stecken Sie bloß nichts in Brand.«
Charles hob die Hand, um ihr zu bedeuten, dass er so stupid doch nicht sei. »Ist schon passiert, Baby, ist schon passiert«, kicherte er und stolperte über die Kieselsteine.
O ja. Er war total knülle ...
Er zog in den Pferdestall, hatte verdammt große Mühe, die Öffnung seines Biwaks zu finden, und schlief auf einem Lattenrost aus toten Fliegen.
Herrlich.
10
Natürlich hatte Ken diesmal die Croissants geholt ...
Noch dazu joggend.
Mit seinen hübschen Nikes, seinem Pferdeschwanz, die T-Shirt-Ärmel bis zur Schulter aufgewickelt. (Glänzend.) (Vor Schweiß.)
Okay, okay.
Charles hustete und packte seine erregenden Szenarien zur Seite.
Wenn dieser Typ wenigstens dumm wäre. Aber nichts da. Er war ein schlauer Kopf, sah noch dazu gut aus. Ein toller Mann. Begeisterungsfähig, aufregend, witzig. Und seine Landsleute as well .
Der Ton war vorgegeben. In diesem Haus würde eine Atmosphäre von give me five herrschen, von guter Kameradschaft, Baden Powells Juppheidi juppheida. Aber egal. Umso besser. Die Kinder waren glücklich, plötzlich so viele Erwachsene zu ihrer Verfügung zu haben, und Kate war glücklich, die Kinder glücklich zu sehen.
Sie war noch nie so schön gewesen. Selbst heute Morgen mit ihrem verkaterten Gesicht, das sie hinter einer großen dunklen Brille verbarg.
Schön wie eine Frau, die den Preis der Einsamkeit in- und auswendig kennt und endlich die Waffen streckt.
Sie nahm sich eine Auszeit von ein paar Tagen und entfernte sich little by little von ihnen. Wollte keine Initiative mehr ergreifen, überließ ihnen das Haus, die Kinder, die Tiere, Renés endlose Wetterberichte und den Zeitplan für die Mahlzeiten.
Sie las, wurde goldbraun, schlief in der Sonne und versuchte nicht einmal so zu tun, als würde sie ihnen helfen.
Aber das war noch nicht alles. Sie hatte Charles nie mehr mit der Hand berührt. Kein neckisches Lächeln, kein eindringlicher Blick. Kein kidding me oder teasing you . Kein Schatz im Stroh und keine Missionarsträume.
Zunächst litt er unter dieser augenscheinlichen Kälte, die die schmerzliche Form der Gastlichkeit angenommen hatte.
So sah es also aus? So unverhofft er auch gekommen war, er würde künftig in die Rolle des Bandenmitglieds gedrängt? Sie nannte ihn nicht mehr beim Vornamen, sondern sagte nur »you guys« in den Raum.
Shit.
War sie in diesen großen Trottel verknallt? Schwer zu sagen ...
Eher in sich selbst.
Sie spielte, alberte herum, verschwand mit den Kindern und legte es darauf an, sich zusammen mit ihnen einen Anschiss abzuholen.
Auf gleicher Ebene.
Sie empfand diese Erwachsenen als Segen, weshalb sie während der Mahlzeiten, die immer länger wurden, Dutzende von Toasts auf sie ausbrachte, und sie nutzte ihre Anwesenheit, um jegliche Bevormunderei zu unterlassen.
Worüber sie absolut glücklich war.
Charles, den – was völlig unbewusst ablief – die kleinen Stummelflügel unter ihren BH-Trägern – wie soll man sagen – einschüchtern? hemmen? könnten oder sollten, liebte sie nur umso mehr.
Allerdings hütete er sich davor, es ihr zu zeigen ... Er hatte in letzter Zeit nicht wenige Klatschen einstecken müssen, und jener Knochen, der an seiner Wirbelsäule hing, um sein Herz zu beschützen, begann sich allmählich wieder zu festigen. Es war jetzt nicht der Moment, um die Arme einfach nur weit auszubreiten.
Nein. Sie war keine Heilige. Sie war eine große Faulenzerin, die absolut gar nichts machte, ordentlich was vertragen konnte, Marihuana anbaute (das war also ihr »Luxus-Arzneibuch«) und nicht einmal die Glocke hörte!
Sie hatte keine Moral.
Uff.
Diese Erkenntnis war gut und gern den Preis von etwas Gleichgültigkeit wert.
Geduld, kleine Schnecke, Geduld.
Was machte er da eigentlich, dass er so viel Zeit hatte, die abgeschmackten Träume eines gealterten Teenies wiederzukäuen? Er fegte Fliegen zusammen.
War nicht allein. Yacine und Harriet waren ihm gefolgt, hatten ihr Zimmer mit dem Sternenbanner verlassen und beschlossen, mit ihm ins Exil zu gehen.
Sie knobelten mit Strohhalmen und verbrachten zwei
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