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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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mit Loren den Laden betrat, kam Foxy auf sie zu.
    »Hören Sie mal, Mrs. Shields, das war aber wahnsinnig nett von Ihnen, daß Sie uns dieses gute Essen geschickt haben. Ich glaube, wir haben nie gewußt, wie wichtig gutes Essen ist.«
    »Seid ihr alle drei jetzt auch wieder in Ordnung?«
    »Sicher, Madame. Aber das eine will ich Ihnen sagen: Kein Mensch bringt mich noch einmal in die Minen. Das war ja die härteste Arbeit, die ich mir jemals aufgebuckelt habe. Dieses ewige Graben, und der Winter – das war vielleicht eine Kälte! Es hat so viel geschneit, daß die Pässe gesperrt waren und wir nicht runter nach Sacramento gehen konnten; und wir mußten in so einem Anbau schlafen und hatten nichts Richtiges zum Beißen … Nein, Ma'am, ich hab' meine Lektion bekommen. Und dieser Skorbut! Wenn Sie Skorbut kriegen, dann tun Ihnen die Gelenke weh und schwellen an, und Ihr Zahnfleisch ist eine einzige Wunde. Glauben Sie: Das alles ist das Gold nicht wert. Na, wir haben's überstanden, aber nicht alle haben's überstanden. Ach, da fällt mir ja ein … Können Sie sich noch an diesen Delbert entsinnen? Dieser Bursche, der bei Marny war?«
    Kendra schrak zusammen. Aber es war unwahrscheinlich, daß Foxy über Delberts Diebstahl Bescheid wußte. Er konnte lediglich wissen, daß Delbert mit seinen Kumpanen ausgezogen war, um den Großen Klumpen zu finden. »Was ist denn mit ihm, Foxy?«
    Foxy stützte seine Ellbogen auf die Theke. Sein häßliches Karnickelgesicht war ernst. Dennoch sah er aus wie einer, der darauf brennt, eine Neuigkeit zu erzählen. »Delbert ist tot, Mrs. Shields. Ich glaube, ich muß das Marny sagen. Ich werde abends mal in den Calico-Palast gehen und ihr die Geschichte beibringen.«
    Kendra empfand keine Trauer um Delbert. Sie fragte sich jedoch, was Marny empfinden werde. »Was ist ihm denn passiert?« erkundigte sie sich.
    Foxy setzte eine bedeutsame Miene auf. »Nun Ma'am, es war eine Art Jux. Ich meine keinen Jux, über den man lacht«, fügte er rasch hinzu, als wolle er sich entschuldigen. »Ich will sagen: Es war sonderbar, irgendwie …« Foxy kramte in seinem beschränkten Wortschatz. »Also, Sie wissen doch, daß Delbert und ein paar andere den Großen Klumpen entdecken wollten?«
    Kendra fühlte, wie eine plötzliche Spannung sie ergriff. »Sprich doch weiter, Foxy.«
    »Delbert und seine Partner bekamen einen gewaltigen Krach. Ich weiß nicht, weshalb. Jedenfalls haben sie sich alle wie die Verrückten aufgeführt. Sie standen an einem Bach, und einer der Männer gab Delbert einen Stoß, so daß er ins Wasser plumpste. Es war kein breiter und tiefer Bach. Das Wasser reichte ihm nicht mal bis über den Kopf. Aber er schien nicht wieder in die Höhe zu kommen. Eine Anzahl Männer sprang hinein, um ihm zu helfen, denn keiner hatte ihn ja umbringen wollen. Aber Delbert lag im Wasser, und als sie ihn schließlich rausziehen konnten, war es zu spät. Und dann fanden sie heraus, weshalb er nicht hatte aufstehen können. Er trug ein ledernes Hemd mit vielen Taschen unter seinem Anzug. Und, Mrs. Shields, diese Taschen waren vollgestopft mit Gold. So viel Gold haben Sie noch gar nicht gesehen. Es waren Kilo. Und dieses Gold zog ihn nach unten. Nachdem er ins Wasser gestürzt war, konnte er aus eigener Kraft nicht wieder in die Höhe. Verstehen Sie?«
    »Ja«, erwiderte Kendra leise. »Ich verstehe.« Wieviel Gold hatte Delbert damals Marny gestohlen? Sie konnte sich an die genaue Summe nicht mehr erinnern. Immerhin war es genug gewesen. »Was haben die Männer mit seinem Gold gemacht, Foxy?«
    »Na, sie haben es unter sich aufgeteilt. Das sei fast so gut wie der Große Klumpen, haben sie gesagt. Ich muß das Marny erzählen. Ich hoffe, es wird sie nicht zu sehr aufregen.«
    »Ich glaube nicht, daß es sie aufregen wird«, beruhigte ihn Kendra. Sie merkte, daß sie lächelte, und fragte sich, ob Foxy sie wohl für eine hartherzige Frau halten mochte, da sie bei der Nachricht vom Tod eines Mannes lächeln konnte. Dann fragte sie sich von neuem, wie Marny die Mitteilung aufnehmen werde.
    Zwei Tage später erfuhr sie es. Loren hatte im Laden davon reden hören.
    Foxy war in den Calico-Palast gekommen. Mit den Ellbogen hatte er sich zu Marnys Tisch durchgekämpft, wo er neben einigen andern Männern stehenblieb, um das Spiel zu verfolgen. Foxy wußte nicht, daß Marny die Gabe besaß, sich derart auf die Karten zu konzentrieren, daß sie alles über ihnen vergaß. Nachdem er eine Weile zugeschaut

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