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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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einen Tag, der ihnen Gold eingebracht hätte. Wenn dieser Stub sein Rattengesicht hier je wieder blicken ließ … Einige hatten ihn letzte Nacht kurzerhand erschießen wollen. Pocket hatte indessen darauf bestanden, ihn eine Meile weit den Fluß hinab zu eskortieren mit der Warnung, ihn bei einer Rückkehr abzuknallen.
    Am nächsten Morgen brachen Pocket, Hiram, Delbert und einer der Schwarzbärte mit Packpferden nach Sutters Ford auf. Sie waren schwer bewaffnet, denn die Pferde trugen fast neunzig Kilogramm Gold. Als sie die Männer verabschiedet hatte, machte sich Kendra auf die Suche nach Senfblättern. Sie mußte nun sehen, wie sie das Essen streckte. Die Sonne schien heiß, und das Sammeln der Pflanzen war ziemlich anstrengend.
    Tags darauf erschien Foxy und fragte, ob Kendra nicht einige Vorräte kaufen wolle, die er und seine Freunde mitgebracht hatten. Die jungen Burschen hatten beschlossen, nach ergiebigeren Goldgruben zu suchen. Vielleicht fanden sie den großen Klumpen? Je weiter sie flußaufwärts zogen, um so steiler wurde der Weg, und die Maultiere hatten ihre Spitzhacken und Pfannen zu schleppen. Also hatten sie keine Verwendung mehr für überflüssige Nahrungsmittel. Sie nahmen nur in Streifen geschnittenes Fleisch und Zwieback mit. Foxy wollte Kendra einen Sack Kartoffeln und einen zweiten mit getrockneten Bohnen verkaufen.
    Kendra wußte, daß sie ihm eigentlich hätte sagen müssen, wenn er bloß von Fleisch und Zwieback lebte und kein Gemüse aß, werde er Skorbut bekommen. Aber sie wußte auch, daß Ning und andere Grenzer dies den Leuten aus der Stadt so häufig erzählt hatten, bis die der Warnung überdrüssig geworden waren. Außerdem wußte sie, daß sie ihm raten sollte, an einem Platz zu bleiben und geduldig zu schürfen; auf diese Weise würde er wahrscheinlich eher zu viel Gold kommen, als wenn er sich auf die Suche nach einem märchenhaften Ort machte, wo er drei Kilo am Tag zusammenkratzen konnte. Aber auch dies war schon so oft gesagt worden, und dennoch forschten viele nach neuen Placers, anstatt beharrlich an einer Stelle Goldstaub in geringen Mengen zu sammeln. Niemand wollte einen guten Rat hören, und sie wollte die Bohnen und die Kartoffeln haben, die Foxy ihr verkaufen wollte. Nahm sie die Sachen nicht, dann würde ein anderer sie um so lieber erwerben.
    Also kaufte sie und zahlte mit Goldstaub, und zwar zehnmal mehr, als sie im Frühjahr in San Francisco dafür gezahlt hatte. Sie und Foxy waren gleichermaßen glücklich über den Handel.
    Ein paar Tage später erlebte auch Marny eine frohe Überraschung. Ein Hausierer kam mit einem Wagen nach Shiny Gulch und brachte ein wenig gesalzenes Schweinefleisch, aber viel guten Wein und Brandy mit. Er berichtete, ihre Freunde hätten das Fort vor seiner Abfahrt erreicht. Alles sei in Ordnung.
    Marny kaufte seinen Alkohol und schenkte nun großzügiger ein. Der Hausierer verteilte sein Schweinefleisch unter einigen Kunden und fuhr erfreut wieder ins Fort zurück. Auch Marny war erfreut. Kendra jedoch, die neben ihr vor dem Zelt stand, blickte traurig auf das Fleischstückchen in ihrem Korb. »Weshalb, um alles in der Welt, hat er denn nicht mehr Fleisch gebracht?« rief sie aus.
    »Es war kein Platz mehr im Wagen«, entgegnete Marny etwas überrascht.
    »Aber er hätte mehr Fleisch bringen sollen und weniger Alkohol.«
    »Warum?« erkundigte sich Marny.
    »Weil die Menschen nun einmal Fleisch brauchen. Alkohol aber brauchen sie nicht.«
    »Meine liebe Kendra«, begann Marny. »Der Mann macht keine Geschäfte, weil er gute Taten zu verrichten wünscht. Er macht Geschäfte, weil er Geld verdienen will. Und die Leute zahlen höhere Preise für Dinge, die sie nicht brauchen, als für Dinge, die sie brauchen.«
    »Das ist doch unsinnig!«
    »Ich habe ja auch nicht gesagt, daß es sinnvoll wäre«, erklärte Marny heiter. »Ich habe nur gesagt, daß die Leute eben so sind. Ich bekomme fast sechzig Gramm Gold für gut einen Liter Schnaps. Wer würde wohl sechzig Gramm Gold für einen Liter Milch bezahlen?«
    Natürlich hat sie recht, sagte sich Kendra. Aber dann wollte sie wissen:
    »Warum sind denn die Menschen so?«
    »Das weiß ich auch nicht. Ich weiß bloß, daß sie so sind. Übrigens wird es Zeit für mich, die Bar zu eröffnen.«
    Sie winkte, wandte sich ab und betrat das Zelt. Kendra ging zu ihrem Lagerplatz, wo Ted sich im Gras ausruhte, nachdem er im Teich gebadet hatte. Sie setzte sich zu ihm und meinte, er müsse sein Haar

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