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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Sächelchen waren natürlich ihr deponierter Goldstaub.
    Der Wächter am Tor bedeutete ihnen, die Waffen in die Halfter zu stecken, bevor sie eintraten. Sie gehorchten und durften hinein. Der Laden war überfüllt von Kunden und Waren. Hinter der Theke standen sechs gut bewaffnete Angestellte. Einer von ihnen war Gene Spencer. Er eilte ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. Während Ning sich laut über die hohen Preise beklagte, zog Gene eine Kiste unter der Theke hervor, in die er Rindfleisch, Schinken, Kürbisse, Kartoffeln, Zwiebeln, Kaffee und einen Sack Getreide für die Pferde legte.
    »So, Leute«, meinte er, als die Kiste voll war. »Das wird wohl in Ordnung sein. Aber jetzt gehen wir ins Büro. Folgt mir.«
    Ein anderer Angestellter trat hinter der Theke hervor und nahm die Kiste, und sie alle schlossen sich Gene an. Das Büro war düster und muffig, denn es hatte lediglich ein Fenster, und obgleich die Läden offen standen, waren Holzgitter darüber genagelt, durch deren Schlitze nur wenig Licht und Luft eindringen konnten. Gene schloß die Tür hinter sich. Leise sagte er dann:
    »Ich vermute, ihr wollt euren Goldstaub holen?«
    »Richtig«, entgegnete Ning.
    »Gut«, sagte Gene. »Das hier ist mein Freund Curtis. Wir rufen ihn Curt.«
    Dieser Curt war ein großer muskulöser Kerl, der – wenn er einmal nicht griesgrämig aussah – das ernste Gebaren eines Mannes an den Tag legte, der eine wichtige Aufgabe zu erledigen hat. Er begab sich in die Nähe einer anderen Tür, die augenscheinlich zu einem Hinterzimmer führte, und holte eine Pistole aus dem Gürtel. Er sprach nichts. Er stand einfach da.
    Gene forderte die andern auf, ihre Waffen abzulegen. Ning und Pocket befolgten die Anweisung, Marny gehorchte ebenfalls. Gene lüftete den Deckel einer Stahlkassette. »Legt sie da hinein.«
    Dann wandte sich Gene an Kendra:
    »Und wie ist es mit Ihnen, Mrs. … mhm …?«
    »Nennen Sie mich Kendra«, antwortete sie und lächelte dabei so freundlich, wie sie konnte.
    »Schön, Kendra«, versetzte Gene schnell, als wäre er froh, endlich zu wissen, wie er sie anzureden hatte. »Haben Sie denn keine Waffe?«
    »Nein.«
    »Dann sollten Sie sich aber eine beschaffen. Das ist ein gefährliches Land.« Er schaute sie alle nacheinander an. »Nebenbei gesagt«, fuhr er knapp fort, »haltet eure Hände so, daß man sie sehen kann. Curt kennt sich in allen Tricks aus. Wenn ihr etwas braucht, was ihr in den Taschen tragt, dann laßt es mich wissen, und ich hole es für euch raus. Ist das klar?«
    Es war ihnen klar. Sie standen mit herabhängenden Armen vor ihm, während er im Hauptbuch nach der Seite mit ihren Namen forschte. Dann setzte er sich hin und begann ihre Gebühren auszurechnen. Nach ein paar Minuten stand er wieder auf.
    »Fertig, Curt.«
    In der einen Hand hielt er seine Waffe, mit der andern schloß er die Tür zum Hinterzimmer auf. Dieser Raum war noch kleiner als das Büro und noch dunkler, denn hier gab es gar kein Fenster. Gene steckte eine Kerze an und machte einen Schritt auf die Tür zu. »Ihr bleibt mit Curt hier«, befahl er dann. Sie blieben an ihren Plätzen. Gene indessen mußte die Tür offenstehen lassen, damit er atmen konnte, und im Schein der Kerze konnten sie sehen, was er machte.
    Im Hinterzimmer standen drei schwere Geldschränke. Gene stellte die Kerze auf den Fußboden, kniete nieder und öffnete einen von ihnen. Darinnen häuften sich alle möglichen Behälter: Säcke, Flaschen, Konservenbüchsen, Marmeladengläser, Nachttöpfe, kurz: alles, was zum Aufbewahren von Goldstaub zu gebrauchen war. Gene nahm einen Nachttopf heraus, schloß den Schrank und richtete sich auf. Mit beiden Händen trug er den Topf ins Büro, und Curt schloß hinter ihm wieder die Tür ab.
    Gene feixte sie alle an. »Die Damen zuerst?« fragte er.
    »Gewiß«, antwortete Ning.
    »Fangen wir mit Kendra an«, schlug Gene vor.
    »Ich habe hier nichts deponiert«, sagte Kendra.
    Immer noch mit dem Topf in seinen Händen, warf Gene ihr einen erstaunten Blick zu. »Doch, natürlich haben Sie etwas deponiert!« rief er aus. Und als er sah, daß sie überrascht nach Atem rang, fragte er: »Wußten Sie das denn nicht?«
    Kendra schüttelte den Kopf. Sie starrte Gene, Ning, Pocket und Marny an, doch wußten sie allesamt ebensowenig wie sie selber. Pocket wandte sich Gene zu: »Als wir den Goldstaub herbrachten, haben wir Teds ganzen Anteil auf seinen Namen deponiert. War er denn seitdem einmal hier?«
    »Sicher. Ich

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