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Alles ist erleuchtet

Alles ist erleuchtet

Titel: Alles ist erleuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Safran Foer
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besetzen und eine große Menge Trinken und auch Essen bestellen.« »Was hat sie außerdem über mich gesagt?«, fragte der Held. »Hat sie noch etwas gesagt? Man kann ihre Möpse sehen, wenn sie sich verbeugt.« (Das war dein Satz, du wirst dich erinnern. Ich habe ihn nicht erfunden und habe keine Schuld.)
    Wir verfolgten die Oberin zu unserem Tisch, der in einer Ecke stand. Wir hätten jeden Tisch nehmen können, denn wir waren exklusive Menschen. Ich weiß nicht, warum sie uns in eine Ecke setzte, aber ich habe eine Idee. »Was kann ich Ihnen besorgen?«, fragte sie. »Vier Wodka«, sagte Großvater, »einen in einer Schüssel für Sammy Davis jr. jr. Und haben Sie etwas zu essen, das ohne Fleisch ist?« »Erdnüsse«, sagte sie. »Das ist hervorragend«, sagte Großvater, »aber keine für Sammy Davis jr. jr., denn sie machen sie sehr krank. Es wäre schrecklich, wenn eine davon auch nur ihre Lippen berühren würde.« Ich informierte den Helden davon, denn ich dachte, er würde das vielleicht humorvoll finden. Er lächelte nur.
    Als die Oberin mit unseren Getränken und einer Schüssel Erdnüsse zurückkam, unterhielten wir uns schon über den Tag und auch über unsere Pläne für morgen. »Er muss um sieben Uhr am Abend am Zug anwesend sein, nicht?« »Ja«, sagte ich, »und darum werden wir das Hotel zum Mittagessen verlassen wollen, um auf der Seite der Sicherheit zu sein.« »Vielleicht werden wir Zeit haben, um mehr zu suchen.« »Ich bin nicht so sicher«, sagte ich. »Und wo sollen wir suchen? Da gibt es nichts. Es gibt keinen, den wir fragen können. Du weißt, was sie gesagt hat.« Der Held gab uns keine Aufmerksamkeit und fragte nicht ein einziges Mal, worüber wir sprachen. Er beschäftigte sich nur mit den Erdnüssen. »Das würde leichter sein ohne ihn«, sagte Großvater und bewegte seine Augen zu dem Helden. »Aber es ist seine Suche«, sagte ich. »Warum?« »Weil es sein Großvater ist.« »Wir suchen nicht nach seinem Großvater. Wir suchen nach Augustine. Sie gehört uns jetzt genauso wie ihm.« Ich hatte noch nicht in dieser Weise darüber nachgedacht, aber es stimmte. »Worüber redet ihr?«, fragte mich Jonathan. »Und könntest du bitte die Oberin bitten, noch ein paar von diesen Erdnüssen zu bringen?«
    Ich sagte der Oberin, dass sie noch mehr Erdnüsse bringen sollte, und sie sagte: »Ich werde das tun, obwohl der Besitzer befohlen hat, dass keiner mehr als eine Schüssel Erdnüsse erhalten soll. Ich mache eine Ausnahme, weil ich mich so schlecht fühle, dass ich den Juden einen Juden genannt habe.« »Danke«, sagte ich, »aber es gibt keine Begründigung, dass Sie sich schlecht fühlen.« »Und was ist mit morgen?«, fragte Jonathan. »Ich muss um sieben Uhr am Zug sein, nicht?« »Korrekt.« »Was machen wir bis dahin?« »Ich bin nicht sicher. Wir müssen sehr früh aufbrechen, denn wir müssen am Bahnhof sein zwei Stunden bevor dein Zug losfahrt, und es ist eine Drei-Stunden-Fahrt, und wir werden uns wahrscheinlich verirren.« »Das hört sich an, als sollten wir jetzt aufbrechen«, sagte er und lachte. Ich lachte nicht, denn ich wusste, dass die Begründigung dafür, dass wir so früh aufbrechen würden, in Wirklichkeit nicht in den Begründigungen lag, die ich ihm gesagt hatte, sondern weil es nichts mehr zu suchen gab. Wir hatten versagt.
    »Lasst uns FÜR den fall untersuchen«, sagte Großvater. »Was?«, fragte ich. »Die Schachtel. Lasst uns sehen, was darin ist.« »Ist das eine schlechte Idee?« »Natürlich nicht«, sagte er. »Warum sollte sie das sein?« »Vielleicht sollten wir Jonathan erlauben, sie vertraulich zu untersuchen, oder vielleicht sollte keiner sie untersuchen.« »Sie hat ihm die Schachtel aber mit einer Absicht gegeben.« »Ich weiß«, sagte ich, »aber vielleicht hat die Absicht nichts mit Untersuchen zu tun. Vielleicht ist die Absicht, dass sie nie geöffnet werden soll.« »Bist du kein neugieriger Mensch?«, fragte er mich. »Ich bin ein sehr neugieriger Mensch.« »Worüber redet ihr?« »Würdest du FÜR den fall untersuchen wollen?« »Was meinst du damit?« »Die Schachtel, die Augustine dir heute geschenkt hat. Wir könnten sie durchsuchen.« »Ist das eine gute Idee?« »Ich weiß es nicht. Ich habe dieselbe Frage gestellt.« »Ich sehe nicht, warum es eine schlechte Idee sein könnte. Ich meine, sie hat sie mir doch aus einem Grund gegeben.« »Das hat Großvater auch geäußert.« »Und du meinst nicht, dass es einen guten Grund gibt, sie

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