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Alles ist erleuchtet

Alles ist erleuchtet

Titel: Alles ist erleuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Safran Foer
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der Held und hob das Gesicht von den Knien. »Was?« »Ja, ich bin hungrig.« »Sie sind also hungrig?« »Ja.« »Gut. Unser Fahrer - « »Sie können ihn ruhig >mein Großvater< nennen. Das macht mir nichts aus.« »Er ist nicht Ihr Großvater.« »Ich weiß. Er ist Ihr Großvater. Das macht mir nichts aus.« »Was heißt: Das macht mir nichts aus?« »Ich nehme keinen Anstoß daran.« »Was heißt: Ich nehme keinen Anstoß daran?« »Es nervt mich nicht.« »Das verstehe ich.« »Ich wollte damit nur sagen: Sie können ihn ruhig >mein Großvater< nennen.«
    Wir waren sehr beschäftigt zu reden. Als ich mich zu Großvater verdrehte, sah ich, dass er wieder das Foto von Augustine untersuchte. Zwischen ihm und dem Foto war eine Traurigkeit, und nichts in der Welt machte mir mehr Angst als das. »Wir werden essen«, sagte ich zu ihm. »Gut«, sagte er und hielt das Foto sehr nah an sein Gesicht. Sammy Davis jr. jr. weinte fort. »Nur eins«, sagte der Held. »Was?« »Sie müssen wissen...« »Ja?« »Ich bin... Wie soll ich sagen...?« »Was?« »Ich bin...« »Sie sind sehr hungrig, nicht?« »Ich bin Vegetarier.« »Ich verstehe nicht.« »Ich esse kein Fleisch.« »Warum nicht?« »Ich esse es eben nicht.« »Wieso essen Sie kein Fleisch?« »Ich esse es eben nicht.« »Er isst kein Fleisch«, informierte ich Großvater. »Natürlich isst er Fleisch«, sagte Großvater. »Natürlich essen Sie Fleisch«, informierte ich den Helden. »Nein. Tu ich nicht.« »Warum nicht?«, erkundigte ich mich noch einmal. »Ich esse es eben nicht. Kein Fleisch.« »Schweinefleisch?« »Nein.« »Fleisch?« »Kein Fleisch.« »Steak?« »Nein.« »Huhn?« »Nein.« »Essen Sie Kalb?« »Um Gottes willen, nein. Absolut kein Kalbfleisch.« »Was ist mit Wurst?« »Auch keine Wurst.« Ich sagte es zu Großvater, und er schenkte mir einen sehr genervten Blick. »Was ist los mit ihm?«, fragte er. »Was ist los mit Ihnen?«, fragte ich den Helden. »So bin ich eben«, sagte er. »Hamburger?« »Nein.« »Zunge?« »Was hat er gesagt, das mit ihm los ist?«, fragte Großvater. »So ist er eben.« »Isst er Wurst?« »Nein.« »Keine Wurst!« »Nein. Er sagt, er isst keine Wurst.« »Wirklich?« »Das sagt er.« »Aber Wurst ist...« »Ich weiß. Sie essen wirklich keine Wurst?« »Keine Wurst.« »Keine Wurst«, sagte ich zu Großvater. Er schloss die Augen und versuchte, die Arme um seinen Bauch zu legen, aber dafür war kein Platz wegen dem Steuerrad. Er sah aus, als würde ihm schlecht werden, weil der Held keine Wurst aß. »Gut, soll er entschließen, was er essen will. Wir fahren zum nahesten Restaurant.« »Sie sind ein Schmock«, informierte ich den Helden. »Sie gebrauchen das Wort nicht korrekt«, sagte er. »Doch, tue ich wohl«, sagte ich.
    »Wie meinen Sie das: Er isst kein Fleisch?«, fragte die Oberin, und Großvater legte den Kopf in die Hände. »Was ist los mit ihm?«, fragte sie. »Mit wem? Mit dem, der kein Fleisch isst, oder mit dem, der den Kopf in den Händen hält, oder mit dem Hund, der an seinem Schwanz kaut?« »Mit dem, der kein Fleisch isst.« »So ist er eben.« Der Held fragte, worüber wir redeten. »Sie haben nichts mit keinem Fleisch«, informierte ich ihn. »Er isst gar kein Fleisch?«, fragte die Oberin noch einmal. »Ja, so ist er eben«, sagte ich zu ihr. »Wurst?« »Keine Wurst«, sagte Großvater zu der Oberin und verdrehte den Kopf hierhin und dorthin. »Vielleicht könnten Sie doch etwas Fleisch essen«, sagte ich zu dem Helden, »denn sie haben nichts mit keinem Fleisch.« »Haben sie keine Kartoffeln oder so?«, fragte er. »Haben Sie keine Kartoffeln oder so?«, fragte ich die Oberin. »Eine Kartoffel erhält man nur zu Fleisch«, sagte sie. Ich sagte es dem Helden. »Könnte ich nicht einfach einen Teller Kartoffeln bekommen?« »Was?« »Könnte ich nicht einfach zwei, drei Kartoffeln bekommen, ohne Fleisch?« Ich fragte die Oberin, und sie sagte, sie würde zum Koch gehen und ihn fragen. »Frag ihn, ob er Leber isst«, sagte Großvater.
    Die Oberin kehrte zurück und sagte: »Ich kann Ihnen sagen, dass wir eine Ausnahme machen können. Wir können ihm zwei Kartoffeln geben, aber sie werden zusammen mit einem Stück Fleisch auf dem Teller gebracht. Der Koch sagt, dazu gibt es nichts weiter zu sagen. Das muss er essen.« »Sind zwei Kartoffeln gut?«, fragte ich den Helden. »Das wäre großartig.« Großvater und ich bestellten Schweinesteak und auch eins für Sammy Davis jr. jr., die

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