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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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was ist? Wo willst du denn hin?«, fragte sie verwirrt.
    »Mir ist
gerade eingefallen, dass ich noch einen Gürtel brauche.« Nate hatte die
Hoffnung, dass Blair und Serena sie noch nicht entdeckt hatten.
    Tja, blöd
gelaufen.
    »Nate?«, hörte
er Serena rufen. »Hey, Natie!«
    Er drehte sich
langsam um. Serenas erdig süßer Sandelholz-Lilien-Duft stieg ihm in die Nase,
als sie ihm um den Hals fiel. »Was habt ihr denn Schönes gekauft?«, fragte sie
und küsste Jenny auf die Wangen.
    Jenny wurde
wieder rot. »Ach, eigentlich nichts Besonderes.«
    Blair war in
einiger Entfernung stehen geblieben und musterte kritisch Jennys hässlichen
schwarzen Parka und die fusselige rote Wollmütze.
    Nate lächelte.
»Hey, Blair.«
    Blair rückte
ihr violettes Prada-Schultertäschchen zurecht und schüttelte sich die Haare aus
dem Gesicht. »Hey«, sagte sie zu niemand Bestimmtem. Sie bedachte Jenny mit
einem flüchtigen Blick. »Hi, Ginny. Fröhliche Weihnachten.«
    Jenny
versteckte ihre Barneys-Tüte hinter dem Rücken, als hätte sie Angst, Blair
könne sie ihr aus der Hand reißen und hineinschauen. »Fröhliche Weihnachten«,
sagte sie kraftlos.
    Blair schäumte
innerlich vor Wut darüber, dass die beiden wie ein langweiliges, glückliches
Paar einen Weihnachtsbummel machten, und verspürte das dringende Bedürfnis,
sie ein bisschen zu quälen.
    »Ach,
vielleicht könnt ihr uns helfen«, sagte sie plötzlich sehr fröhlich. »Wir
wollten nämlich gerade Geschenke für Flow und Miles besorgen - ihr wisst schon,
die beiden, mit denen wir letztes Wochenende unterwegs waren. Die Frage ist
bloß, was?« Sie stieß Serena mit dem Ellbogen an. »Serena hat gemeint, wir
sollten mal bei den Parfüms schauen. Nate, hast du was dagegen, wenn wir dich
als Versuchskaninchen missbrauchen?«
    Nate stand
nicht so auf Duftwässer und wollte eigentlich nur weg, aber seine grauen Zellen
arbeiteten nicht fix genug, um sich herauszureden. »Klar«, sagte er ohne Begeisterung.
    Blair zerrte
ihn zur Theke mit den Testern, und bevor er sich wehren konnte, hatte sie sich
schon seine rechte Hand geschnappt und besprühte das Gelenk großzügig mit einem
Duft von D&G, von dem sie wusste, dass er nach Gorgonzola und Arschfalte
roch.
    »Und?«, fragte
sie und hielt Jenny Nates Hand unter die Nase.
    Jenny musste
niesen.
    »Gesundheit!«,
sagte Serena freundlich.
    Jenny nieste
noch einmal und dann gleich noch einmal. Sie konnte gar nicht mehr aufhören.
    Nate verzog
das Gesicht. »Bisschen heftig, oder?«
    »Findest du?
Und was ist damit?« Blair griff nach seiner linken Hand und sprühte Eau
d'Orange Verte von Hermes darauf. Ein klarer, klassischer Duft, den sie sehr
liebte und selbst oft benutzte, obwohl es ein Männerparfüm war.
    Kaum hielt
sich Nate das linke Handgelenk unter die Nase, übermannten ihn nostalgische
Erinnerungen an die Zeiten, als Blair und er auf ihrem Bett gelegen hatten und
er sie auf den nackten Bauch geküsst hatte, bis sie lachen musste.
    »Mhmm, gut.«
Er roch noch einmal daran.
    Jennys Nase
tröpfelte. Sie wischte sie sich mit dem Handschuh ab.
    Serena griff
nach Nates linker Hand und schnupperte. »Hey, das ist absolut dein Duft, Nate!«
Sie strahlte Jenny an und sagte ernsthaft: »Das solltest du ihm zu Weihnachten
schenken. Das riecht richtig lecker.«
    Jenny wischte
sich wieder über die Nase. Sie hatte kein Geld mehr und außerdem hatte sie Nate
schon etwas viel Besseres geschenkt. Sie guckte hoffnungsvoll zu ihm auf.
Vielleicht würde er den beiden sagen, dass er etwas Schöneres bekommen hatte,
und dann konnten sie endlich gehen. Aber Nate stand nur mit ausgestreckten
Armen da und starrte Blair mit leerem Gesichtsausdruck an.
    In Jenny
stiegen plötzlich wieder diese unangenehm nagenden Zweifel auf. Wieso war Nate
so süß, wenn sie allein waren, und wenn andere Leute dabei waren, benahm er
sich immer so total... doof?
    Blair zog eine
Grimasse. »Ich weiß nicht«, sagte sie unzufrieden. »Vielleicht sollten wir den
beiden doch was Persönlicheres schenken.«
    »Ja, aber
was?«, fragte Serena, die Blairs Spiel bereitwillig mitspielte.
    »Ich hab Nate
gerade ganz tolle Boxershorts mit so einer aufgedruckten Segeljacht geschenkt«,
mischte sich Jenny hilfsbereit ein. »Es gibt alle möglichen Motive. Guckt sie
euch doch mal an.«
    Nate grinste
belämmert. »Ja, die sind ziemlich cool.«
    Blair
umklammerte den grünen Hermes-Flakon und musste sich schwer zusammenreißen, um
ihn Jenny nicht an den Kopf zu schmettern.

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