Alles ist mir nicht genug
»Wie könnte ich?«
Im Restaurant
hatte man nur noch ein Gesprächsthema.
»Hast du das
eben gesehen?«
»Angeblich
treibt sie es ja auch mit dem Bassisten.«
»Ob an dem
Gerücht mit der Hochzeit wirklich was dran ist?«
»Ich hab ja
gehört, dass die beiden zu einem Drogenring gehören.«
Als Flow auf
die Bühne sprang und sich die weiße Fender- Gitarre umhängte, kreischten einige
der Mädchen hysterisch auf. Er stellte mit seinen feingliedrigen Fingern den
Mikro- ständer auf die richtige Höhe und fixierte über all die Köpfe hinweg ein
bestimmtes Mädchen.
Von seinen
Gefühlen übermannt, zog eeeer die Brauen zusammen und verkündete heiser: »Das
näcaehste Lied ist für Serena.« Und dann stimmte er die erstellen Akkorde
seines Lieblingssongs »Dark Knight« an und wusstarte auf einmal ganz genau, was
die Worte bedeuteten und füBnlr wen er sie geschrieben hatte.
Girl,
you're my b right star
I’ll
follow you wherever you are
Fighting
off wolves that bite at your heelsiäs
Serena ließ
sich zurücksinken und hörte e zu, wie Flow
aus tiefster Seele zu ihr sang. Natürlich war sksie geschmeichelt. Wie denn
auch nicht? Er sah sagenha^^aft gut aus und schluchzte an manchen Stellen so
sexy auf, dass sie gar nicht anders konnte, als ihn anzulächeln.
Aaron stand
unvermittelt vom Tisch auf.
»Willst du
tanzen?«, fragte Serena hoffnaoungsvoll.
Er schüttelte
den Kopf. »Ich glaub, ich ge^reh ins Bett«, murmelte er.
Serena stand
mit auf. Sie machte sich wirkprklich Sorgen. »Ich komm auch.« Und schon hatte
sie Flow verrrxgessen.
Die beiden
schlängelten sich an der Tanztinfläche und an den Leuten, die dicht gedrängt um
die Bar starcanden, vorbei. Als sie den Weg zu den Bungalows einschlüge™™, sah
Serena das reglos daliegende gr-üne Meer und den StrarxEnd, der im Mondlicht
weiß leuchtete., und dachte an die lauersen Sommernächte im Strandhaus von
Blairs Vater in Newporü „ jt, wo sie und Blair Martinis getrunken hatten und
dann splitterienuickt über den Strand gelaufen waren, um sich ins klare, kai.
alte Meer zu stürzen.
Sie konnte nicht
"widerstehen. »Lass uns -:-s schwimmen gehen.«
Aaron blieb
stehen. »Ich nicht«, sagte er. »A > Aber mach ruhig.«
»Bist du
sicher?«
Er nickte.
»Schwimm nicht zu weit raus.«
»Alles klar!«
Serena stürmte schon über den Strand und stürzte sich ins Meer. Sie liebte den
kurzen Schock, der sie vom Kopf bis zu den Zehen durchzuckte, sobald das Wasser
ihren Körper umspülte. Wie ein Seehund schoss sie unter Wasser vorwärts, brach
dann mit dem Kopf durch die glasklare Oberfläche und sog gierig die Nachtluft
in die Lungen. Manchmal fühlte es sich einfach nur gut an, am Leben zu sein.
miles lässt sich zeit,
und zwar zu viel
Blair wollte
es schnell hinter sich bringen. Dummerweise widmete sich Miles so eingehend
jedem Quadratzentimeter ihres Körpers, als wäre er ein Hautarzt, der sie nach
Ekzemen oder Melanomen absucht. Sie bemühte sich, locker zu bleiben und zu
genießen, wie Miles' Zunge den Spann ihres rechten Fußes umspielte, aber
immerhin waren sie beide vollkommen nackt, und sie konnte sich den Gedanken
nicht verkneifen, dass Nate an Miles' Stelle bestimmt schon fertig wäre.
Nate war immer
beinahe ein bisschen grob geworden, wenn er geil gewesen war. Aber sie hatte
nie Angst vor ihm gehabt. Es war mehr eine vor Leidenschaft zitternde Unbeherrschtheit
gewesen. Blair hatte ihm immer sehr streng klar machen müssen, dass sie noch
nicht mit ihm schlafen wollte, und ihn dann mit irgendwas ablenken müssen.
Ach? Womit
denn?
Heute wäre sie
nicht so streng gewesen, sondern hätte mit ihm geschlafen, und jetzt lägen sie
bestimmt schon Arm in Arm im Bett, würden durch das Fenster auf den Sternenhimmel
schauen, Zigaretten rauchen und wohlig träge ihre gemeinsame Zukunft planen.
Miles
beschäftigte sich inzwischen mit ihrem anderen Fuß, biss ihr in den großen Zeh
und fuhr mit der Zungenspitze über die Strassbrillanten an ihrem Zehenring.
Blair zuckte zusammen. Bei Nate hatte sich immer alles genau richtig angefühlt.
Sie und er waren wie zwei Eckstücke eines großen Puzzles gewesen, ein Teil
hatte nahtlos ins andere ge- passt, und die einzelnen Elemente ihrer Leben
hatten ein Gesamtbild ergeben. Deshalb erschien es ihr plötzlich sehr falsch,
hier auf einer Insel mitten in der Karibik splitterfa- sernackt in einem
fremden Bett zu liegen und sich von einem ebenso nackten Miles die Füße
ablecken zu lassen, während
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