Alles nicht so einfach
vom Küssen noch immer schnell, und ich war mir nicht sicher, ob mein Herz Garricks wegen zu schnell schlug oder wegen des Schocks.
»Erwartest du jemanden?«, flüsterte er.
Ich schüttelte den Kopf.
Wieder klopfte es dreimal, und dann brüllte Kelsey durch die Tür: »Ich weiß, dass du da bist, Bliss! Mach auf!«
»Mist.« Ich bemühte mich nicht, sanft zu sein, als ich Hamlet von Garricks Schoß hob, und ließ sie auf die Couch fallen. Ich bemerkte ihr Knurren kaum, ich war schon so daran gewöhnt.
Ich packte Garrick und zog ihn auf die Füße. Ich hatte keine Ahnung, wohin mit ihm, beschloss aber, dass das Bad wohl besser wäre, immerhin hatte es eine Tür.
Mit einem raschen »Tut mir leid, ich sehe zu, dass ich sie loswerde, versprochen« schob ich ihn hinein.
Wenn wir doch nur zu ihm gegangen wären.
Ich rieb mir über die Lippen und hoffte, dass sie nicht so geschwollen waren, wie sie sich anfühlten. Ich fuhr mir durchs Haar, und als ich mir sicher war, dass nichts eklatant fehl am Platz wirkte, öffnete ich die Tür.
Kelsey rauschte an mir vorbei. »Das wird aber auch mal Zeit. Was machst du?«
Ich tat, als würde ich gähnen.
»Ach, weißt du, ich hänge nur ab.«
Sie verdrehte die Augen und sah mich an, als sei
ich
diejenige, die total frustrierend war. »Dann ist es ja gut, dass ich hergekommen bin. Ich habe nicht die Absicht, dich an einem Samstagabend zu Hause sitzen und Trübsal wegen der Sache mit Cade blasen zu lassen.«
Sie packte mich am Handgelenk und zog mich ins Schlafzimmer. Das Bad war also die richtige Entscheidung gewesen.
»Ich blase nicht Trübsal!«, rief ich. »Und woher weißt du von der Sache mit Cade?«
»Jeder weiß davon, Süße. Nebenbei gesagt bin ich total sauer, dass du mir nicht erzählt hast, was sich da für Dramen abgespielt haben.«
Na, großartig.
»Da haben sich nicht wirklich
Dramen
abgespielt. Wir bringen das bald wieder in Ordnung, da bin ich mir sicher«, sagte ich.
»Oh, Süße, hast du das nicht mitgekriegt? Cade hätte fast die Rolle in
Phädra
abgelehnt. Hat er dann Gott sei Dank doch nicht gemacht. Rusty hat es ihm ausgeredet. Aber ich würde nicht sagen, dass sich ›nicht wirklich Dramen‹ abgespielt haben.«
Ich sank auf mein Bett, mein Magen verdrehte sich wie ein ausgewrungener Lappen. Cade war so mitgenommen? Dass er sogar eine großartige Rolle aufgeben würde, nur um nicht in meiner Nähe sein zu müssen?
Kelseys Stimme drang von meinem Schrank zu mir, und ich hatte ein Déjà-vu von dem Abend, an dem das Ganze anfing. Sie begann, Oberteile und Röcke herauszuziehen, und ich fragte: »Was machst du da?«
»Wir gehen aus. Du musst daran erinnert werden, dass es noch eine Welt außerhalb deiner Wohnung gibt.«
»Nein, Kelsey, ich möchte heute lieber nicht ausgehen.« Ich dachte an Garrick in meinem Badezimmer und fragte mich, ob er uns hören konnte.
»Pech für dich. Du hast keine Wahl. Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr tanzen, und ich brauche einen Begleitservice.«
Ich stöhnte und ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. Sie warf mir einen Rock über das Gesicht.
»Zieh dich an.«
Dann fiel mir die perfekte Ausrede ein. »Ich kann nicht. Ich habe Abendessen auf dem Herd.«
»Großartig. Ich bin am Verhungern. Was gibt es denn?«
Manchmal glaube ich, mein Leben wäre einfacher, wenn ich keine Freunde hätte.
Ich ging wieder in die Küche, und sie folgte mir. Ich hatte die Soße ein wenig zu lang auf dem Herd gelassen, deshalb war sie am Rand angebrannt. So viel zum Thema ›Spaghetti kann man nicht vermasseln‹.
»Himmel, Frau, hast du vor, deinen Kummer in Essen zu ersticken? Das reicht ja für drei Personen!«
Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich konnte nicht erklären, weshalb ich für zwei Personen kochte (eine davon mit einem sehr großen Appetit).
Ich schöpfte ein klein wenig von den Spaghetti auf unsere Teller, weil ich für Garrick etwas übrig lassen wollte, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wann er dazu kommen würde, sie zu essen.
Ich aß schnell und ließ Kelsey die Unterhaltung dominieren, in der es darum ging, wie lange es schon her war, dass sie richtig guten Sex gehabt hatte. Ich nickte hin und wieder, lachte an den richtigen Stellen und schaufelte die ganze Zeit Essen in mich hinein. Ich hatte meinen Teller leer gegessen, noch bevor sie richtig angefangen hatte. Ich stellte meinen Teller in die Spüle und machte mich auf den Weg in den Flur.
»Wohin gehst du?«, fragte Kelsey.
Ich rief
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