Alles nur aus Liebe
zu sich selbst als zu ihr.
Doch da irrte er sich gewaltig. Es hatte sich alles geändert.
10. KAPITEL
Als sie allein in ihrem Zimmer war, sank Annie in den Schaukelstuhl. Sie wollte über die Ereignisse des Tages nachdenken.
Mit wehmütigem Blick schaute sie sich um. Während ihrer Ehe war dies das Gästezimmer gewesen, und sie hatte es nach ihrem Geschmack eingerichtet.
Niemals hätte sie sich träumen lassen, daß sie es einmal als Kindermädchen ihrer eigenen Söhne bewohnen würde.
Mike mochte ihnen bewiesen haben, daß eine starke körperliche Anziehung zwischen ihnen bestand. Aber das war nicht alles Annie hatte sich eingestehen müssen, daß für sie viel mehr dahintersteckte.
Trotzdem waren doch noch sehr viele Fragen zwischen ihnen unbeantwortet geblieben, Fragen, die er ihr bestimmt noch einmal stellen würde. Und diesmal würde sie ihm die Wahrheit sagen, die er eigentlich schon längst ahnen mußte.
Ein leises Klopfen an der Tür riß sie aus ihren Gedanken. Sie warf kurz einen Blick auf die Uhr. Wer mochte nach Mitternacht noch etwas von ihr wollen?
Mike stand draußen, die eine Hand gerade zum erneuten Anklopfen erhoben, als sie öffnete. In der anderen hielt er eine pinkfarbene Rose.
“Ich muß ein Geständnis ablegen”, sagte er ernst. “Ich habe mich vorhin geirrt.”
“Geirrt?”
“Ja. Du hast mir nichts vorgespielt, und ich dir wohl auch nicht. Aber das wußtest du schon längst, nicht wahr?” fügte er sanft hinzu, als er ihr die Rose hinhielt. Ihr wurde ganz warm ums Herz.
“Meiner selbst war ich ziemlich sicher”, sagte sie zögernd. “Nur bei dir war ich es mir nicht.”
“Vor einer Stunde war ich es auch noch nicht.” Er sah sich im Raum um. “Ich habe den Schaukelstuhl knarren hören. Es klang so, als wärst du ebenso rastlos wie ich. Gibt es ein besonderes Problem, oder…?”
“Nein, ich konnte nur nicht schlafen.” Ihr Herz raste, und beim rauhen Klang seiner Stimme wurde ihr heiß. Sie wußte, er suchte nur nach einer Ausrede, um dort weiterzumachen, wo sie vorhin aufgehört hatten.
“Ich konnte auch nicht schlafen.” Er lächelte sie an. “Hoffentlich gefällt dir die Rose. Es ist so eine Art Friedensangebot.”
Sie hielt den Atem an, als sein Blick über ihren dünnen Baumwollpyjama glitt.
Und sie begann vor Verlangen zu zittern, als ihre Blicke sich verfingen. Mike stand immer noch abwartend an der Tür. Sie mußte den nächsten Schritt tun.
Er trug Jeans und ein offenes Hemd, und er lächelte unsicher. Das Haar, das ihm ins Gesicht fiel, verbarg nur unvollständig das Verlangen in seinen Augen.
Als sie die Hand hob und ihm eine Strähne aus der Stirn strich, nahm er sie und brachte sie an seine Lippen. Die Frage in seinen Augen blieb, als er ihre Handinnenfläche küßte.
Er war verführerisch und sanft, eine Mischung, von der sie immer geträumt hatte, bevor die Ehe mit Robert Matthews sie desillusionierte. Er war gleichzeitig eine Gefahr, die sie anzog, trotz der warnenden Stimme in ihrem Kopf.
“Darf ich hereinkommen?” fragte er.
Wieder trafen sich ihre Blicke für einen atemberaubenden Moment, und sie fühlte den Sog der Leidenschaft zwischen ihnen. Seit ihrer Scheidung vor zwei Jahren hatte sie nicht mehr an Sex gedacht, nie das Bedürfnis verspürt, mit einem Mann zu schlafen.
Würde Mike sie für einen Dummkopf halten, wenn sie ihm von ihren Ängsten berichtete, ihren Zweifeln an sich als Frau? Zweifel, die sie seit der Ehe mit Robert fühlte?
Sie zögerte, sah ihm aber in die Augen… und war. verloren. Ihr wiedererwachtes Verlangen trieb sie in seine Arme. Wenn es je einen Moment gegeben hatte, in dem sie ihr Verlangen danach befriedigen konnte, von seinen stärken Armen gehalten zu werden, seine suchenden Lippen zu schmecken, dann jetzt. Sie warf einen Blick über die Schulter.
“Außer den Kindern ist niemand in der Nähe. Und sie schlafen tief und fest.
Ich habe vor einigen Minuten nach ihnen gesehen”, beruhigte sie Mike.
“Clara und Sharon?”
“Vor einer halben Stunde habe ich ihnen gute Nacht gesagt. Sie sind jetzt im Hausangestelltentrakt. Ich wollte selbst schon schlafen gehen, als ich dich hörte.
Da hielt ich es für besser, hierherzukommen. Wie findest du das?”
Annie wußte, er meinte es ernst, aber die Entscheidung lag nun bei ihr. Sie hielt die Tür auf. “Du kannst für ein paar Minuten hereinkommen, wenn du willst.”.
Sie schloß die Tür hinter ihm. Er drehte sich zu ihr herum, und das Licht
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