Alles nur aus Liebe
Schmetterlinge im Bauch verursachte. “Ich denke, es steckt mehr dahinter.
“Was denn?” Annie hielt den Atem an, als sie sah, wie die Ader an seinem Hals deutlich schneller schlug und seine Augen einen warmen Ausdruck annahmen.
“Irgend etwas verrät mir, daß Sie nicht erkannt werden wollten.
“Erkannt?” Nun ist der ganze Schwindel geplatzt, schoß es ihr durch den Kopf.
“Ich meine, daß sie nicht als die Frau erkannt werden wollen, die Sie in Wahrheit sind”, stellte er klar und kam näher.
Erleichtert atmete sie auf. Also sprach er gar nicht von ihrer Identität!
“Was Sie vor sich sehen, das bin ich”, antwortete sie schließlich mühsam und wich vor ihm zurück.
“Egal, wie sehr Sie es auch leugnen mögen”, fuhr Mike fort. “Für mich ist es nur zu deutlich, daß Sie versuchen, die Anziehung zwischen uns dazu zu benutzen, mich aus der Bahn zu werfen.” Mike kam einen Schritt näher, “Ich möchte …” Er ließ den Satz unausgesprochen, berührte sie aber sanft am Arm.
Da drang Bobbys aufgeregte Stimme durch die verschlossene Tür herein.
“Miss Annie! Miss Annie! Sieh dir doch an, was Mrs. Swenson uns gemacht hat!”
Hastig wich Annie zurück und eilte zur Tür, nur froh, daß sie noch einmal davongekommen war. “Ich muß jetzt gehen. Die Jungs rufen mich.”
Mike versperrte ihr den Weg. “Tut mir leid, wenn ich Sie aufgeregt habe. Aber es gibt immer noch ein paar Dinge, die ich wissen muß.”
Sie schüttelte den Kopf. Für sie sah es so aus, als hätte Mike die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden testen wollen. Annie durfte nicht zulassen, daß er sie wieder in die Arme nahm. Nein, wollte gar nicht wissen, ob es stimmte, was ihr Körper ihr sagte. Denn wenn dem so war, dann bedeutete Mike Gefahr für sie mehr als je zuvor.
Sie duckte sich unter seinem Arm, drückte die Tür auf und flüchtete, ohne sich noch einmal umzusehen.
Nachdem Annie ihre Söhne ins Bett gebracht hatte, ging sie hinaus in den Gartenpavillon und setzte sich in die Hollywoodschaukel, die darin hing. Tausend besorgte Gedanken gingen ihr durch den Sinn, und alle drehten sich um Mike. Er kam ihr viel zu nahe, sowohl ihrem Geheimnis als auch ihrem Herzen.
Im Grunde genommen hatte sie ihm ja bereits eingestanden, daß sie die Mutter von Bobby und Joey war. Irgendwann würde er auch auf den Rest kommen, es war nur eine Frage der Zeit. Aber warum hatte er wissen wollen, ob sie verheiratet war?
Sie atmete tief durch. Ihr blieben nur zwei Möglichkeiten. Sie konnte ihre wachsenden Gefühle für Mike unterdrücken und ihr Täuschungsmanöver bis zum Ende durchstehen. Oder sie konnte von sich aus die Jungen verlassen, ehe er sich entschied, Robert zu Informieren.
Bobby war alt genug, alles zu verstehen, wenn sie ihm erklärte, warum sie fortmußte. Aber Joey? Sie wußte, es würde ihm das kleine Herz brechen.
“Annie?” Clara Swenson stand im Eingang. “Ich habe von der Küche aus gesehen, wie Sie hierhergegangen sind. Ihr Gesichtsausdruck hat mir Sorgen gemacht.”
“Die habe ich auch”, sagte Annie unglücklich. “Er beobachtet mich wie ein Adler und stellt mir ständig Fragen, sobald wir allein sind. Nichts scheint ihn zufriedenzustellen! Es regt mich auf, und ich weiß nicht, was ich tun soll.”
“Vielleicht ahnt er die Wahrheit?”
“Die Wahrheit?” keuchte Annie. Erst Mike, und nun auch noch Clara! Was würde passieren, wenn Robert nach Haus kam?
“Ja, daß Sie die Mutter der Jungen sind.” Clara lächelte sie mitfühlend an. “Das stimmt doch, oder?”
“Wie kommen Sie darauf?” Auch wenn Clara sie wie eine Freundin behandelte, so wagte sie doch die Wahrheit nicht gleich einzugestehen.
“Ich erkenne Mutterliebe, wenn ich sie sehe, meine Liebe. Und auch niemand sonst wird daran zweifeln, daß Sie die Jungen lieben. So wie die Jungen auch Sie lieben - viel inniger, als es nach einer Woche möglich wäre. Es paßt wirklich alles zusammen.”
“Und Mike?”
“Ich bin sicher, daß er es auch spürt. Aber als Profi braucht er natürlich erst einen Beweis.”
“Meine Kinder bedeuten alles für mich. Ich wurde alles dafür tun, mit ihnen zusammenbleiben zu können”, erzählte ihr Annie. “Dafür gebe ich mich sogar als Kindermädchen aus.”
Clara nickte. “Das verstehe ich, aber ich habe das Gefühl, daß es hier nicht nur um die Jungen geht.” .
“Auch da mögen Sie recht haben”, gab Annie zu. Sie schaute wehmütig ans Ende des Gartens, wo Mike zu sehen war. “Ich
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