Alles nur aus Liebe
dafür bezahlt, daß so etwas gar nicht erst geschieht.” tobte Matthews. “Für mich sind Sie ebensosehr wie Annie schuld an dieser ganzen Angelegenheit… lassen Sie weiter hier wohnen, obwohl Sie schon Verdacht geschöpft hatten, daß irgend etwas nicht stimmte!”
Mike erwiderte nichts. Immerhin mußte er Matthews zugestehen, daß er im Grunde recht hatte.
“Sie sind gefeuert!” verkündete Matthews. “Genausogut hätte ich auch gar keinen Bodyguard einzustellen brauchen; Ich benötige Sie nicht mehr, außerdem habe ich sogar beschlossen, mich nicht mehr um all diese Entführungsgerüchte zu scheren. Es sind nämlich nur Gerüchte, mehr nicht. Die größere Gefahr für meine Kinder befand sich direkt vor meiner Nase: Es war ihre eigene Mutter!”
“So weit würde ich nicht gehen”, konterte Mike. “Sie hat Bobby und Joey nie etwas getan. Annie nicht.”
“Was zum Teufel wissen Sie denn schon über meine Exfrau?” polterte Matthews. “Mit ihren verrückten Ideen kann sie die Kinder durchaus in Gefahr bringen.”
Da konnte Mike nicht mehr an sich halten. “Wenn sie so schlimm ist, wieso haben Sie sich dann einverstanden erklärt, daß sie nach der Scheidung das Sorgerecht für die Jungen bekommt?”
“Für wen halten Sie sich eigentlich?” brauste Matthews auf. “Und wie ist eigentlich Ihre Beziehung zu Annie? Es hört sich für mich fast so an, als …”
“Diese Frage brauchst du nicht zu beantworten, Mike. Ich kann die Antwort darauf selbst geben.” Annies Stimme klang klar und deutlich, als sie den Raum betrat. Sie schaute sich um. “Wo sind die Kinder?”
“Annie? Bist du es?” Matthews schien seinen Augen nicht zu trauen. “Du siehst nicht aus wie die Frau, die ich kannte.”
“Ich bin auch nicht mehr die Frau, die du kanntest.” Sie blickte ihm fest ins Gesicht. “Und ich hatte auch nie vor, es zu sein.”
“Was sollen denn die gefärbten Haare und diese komische Kleidung?” fragte er mit deutlicher Verachtung. “Und warum bist du wieder hier, nachdem Mike dich aufgefordert hat, das Haus zu verlassen? Ist das eine weitere deiner verrückten Ideen?”
Mike trat einen Schritt auf Annie zu. Mit einem einzigen Blick brachte sie ihn zum Stehen.
“Ich muß meine Gründe nicht mit dir diskutieren, Robert. Aber Tatsache ist, daß ich die Mutter der Jungen bin, und ich lasse mich von niemandem mehr herumstoßen. Nicht von dir und auch nicht von Mike. Von niemandem!” Sie holte tief Luft. “Und nun möchte ich die Jungen sehen und ihnen sagen, daß ich wieder da bin!”
“Nur über meine Leiche!”
Annie ignorierte ihn. “Wo sind Bobby und Joey?”
“Verschwunden sind sie, so ist es!” brüllte Matthews, ehe Mike antworten konnte. “Und ehrlich gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob du nicht etwas damit zu tun hast. Du versuchst doch nur, mich als Dummkopf dastehen zu lassen!”
“Verschwunden? Wohin?” fragte sie Mike und ignorierte Robert völlig. Sie hatte das beklemmende Gefühl, daß Mikes Befürchtungen Wirklichkeit geworden waren. Eine unbeschreibliche Angst um ihre Söhne überkam sie, als Mike mit den Schultern zuckte.
“Du mußt etwas unternehmen, um sie zu finden, Mike”, rief sie. “Und was dich betrifft…” Sie wandte sich an ihren Exmann. “… ich liebe meine Kinder viel zu sehr, um sie als Schachfiguren gegen dich einzusetzen. Außerdem habe ich zuviel Respekt vor dir, um so etwas zu tun. Und dann war ich auch noch dumm genug, ihnen zu sagen, daß du sie ebenfalls liebst.” Ihre Stimme bebte.
“Natürlich tut er das”, mischte sich Edythe ein. “Es ist nur so, daß die Position eines Kongreßabgeordneten ein Full-time-Job ist.”
“Und das gleiche gilt für einen Leibwächter, aber es sieht so aus, als hätte Mike das vergessen, als du hier aufgetaucht bist!” donnerte Matthews.
“Einen Moment, bitte”, rief Mike und hob beide Hände, um die anderen zum Schweigen zu bringen. “Wir haben vergessen, worum es hier eigentlich geht. Die Jungen sind verschwunden, und bevor wir noch mehr Zeit verlieren, sollten wir als erstes versuchen, sie zu finden!”
“Das werden wir, aber ohne Ihre Hilfe! Sie sind gefeuert, Cassidy, haben Sie das vergessen? Und was dich betrifft …” Matthews funkelte Annie wütend an. “…
selbst wenn es sich herausstellen sollte, daß du damit nichts zu tun hast, werde ich dich vor Gericht bringen, weil du unsere Abmachung mißachtet hast. Ich habe vor, das Volle Sorgerecht für Bobby und Joey zu verlangen.
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