Alles nur aus Liebe
ich meine Kinder viel zu sehr liebe!”
“Das weiß ich jetzt”, sagte er. “Vielleicht ist es aber noch nicht zu spät, etwas zu tun. Vielleicht kann ich euch immer noch helfen.”
“Weißt du, was du für mich tun kannst? Vergiß, daß wir uns je kennengelernt haben!” schleuderte sie ihm bitter entgegen. “Was mich betrifft, werde ich das gleiche tun. Mich interessiert nur, daß ich meine Kinder wiederbekomme.”
Sie schaute dorthin, ,wo ihr Exmann gerade interviewt wurde. Immerhin waren die Kinder in Sicherheit. Vielleicht würde Robert erkennen, daß es ebenso wichtig war, seinen Kindern ein richtiger Vater zu sein wie seinem Land zu dienen.
Vielleicht sogar noch wichtiger. “Es gibt doch noch etwas, das du für mich tun kannst.”
“Alles, Annie. Sprich es nur aus.”
“Sag den Jungen, daß ich sie liebe.” Mit einem letzten langen Blick drehte sie sich um und ging davon.
Am nächsten Tag fuhr Mike noch einmal zum Haus der Matthews, um seine Sachen zu holen. “Wir werden uns wohl nicht wiedersehen, Mrs, Swenson”, sagte er zu der sichtlich unglücklichen Köchin. “Es hat Spaß gemacht, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.”
Dann wandte er sich an Sharon. “Und Ihnen danke ich auch, Sharon. Ich bin froh, daß Mrs. Matthews sich entschieden hat, Sie nicht hinauszuwerfen.
Schließlich waren Sie die wahre Heldin in der ganzen Sache.”
“Es tut mir leid. Eigentlich hätte ich die Kinder ins Haus bringen müssen”, erwiderte das Hausmädchen. “Aber die Jungen hatten solche Angst, als sie den Streit hörten. Ich wollte nicht, daß sie alles mitbekommen, falls es noch schlimmer werden würde. Mr. Matthews war ja furchtbar wütend. Ich hätte nie gedacht, daß er Annie so behandeln könnte. Schließlich ist sie die Mutter der Kinder.”
“Machen Sie sich deswegen keine Sorgen mehr”, beruhigte sie Mike. “Ich verstehe, warum Sie so gehandelt haben, und ihre Mutter sicherlich auch.”
“Sie werden die beiden Jungen doch nicht vergessen, Mike?” fragte Mrs.
Swenson. “Sie sind ganz verrückt nach Ihnen.”
“Nein”, erwiderte Mike. “Ich werde sie nicht vergessen.” Und Annie ebenfalls nicht.
Es muß einen Weg geben, ihr zu helfen, überlegte er, als er davonfuhr. Ihren Kindern nur zu bestellen, daß sie sie liebte, das reichte nicht. Er würde alles daransetzen, daß sie es ihnen selbst sagen konnte.
Auch auf die Gefahr hin, sofort wieder vor die Tür gesetzt zu werden, suchte Mike Matthews in seinem Wahlkampfbüro auf.
“Es tut mir leid. Heute nachmittag kann der Kongreßabgeordnete niemanden sprechen. Er ist gerade in einer Strategiekonferenz”, informierte ihn eine muntere freiwillige Helferin, als er ihr seine Visitenkarte reichte. “Aber wenn Sie eine Spende für seine Wahlkampagne hierlassen wollen, wird er Ihnen sicher persönlich in einem Schreiben danken, sobald er Zeit dazu hat.”
“Strategiekonferenz?” fragte Mike mit einem breiten Lächeln, das hoffentlich seine Wirkung auf die junge Frau nicht verfehlen würde. Er hatte dieses Lächeln schon des öfteren erfolgreich eingesetzt. “Großartig. Gerade über Strategien wollte ich heute mit ihm sprechen.”
“Sind Sie ein Mitglied der Planungskommission?” fragte sie zweifelnd, als sie ihn näher in Augenschein nahm. “Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie hier schon einmal gesehen zu haben.”
“Oh, dafür kennt Mr. Matthews mich aber um so besser”, versicherte er ihr und warf einen unauffälligen Blick auf ihr Namensschild. “Geben Sie ihm nur meine Visitenkarte, Julie, und sagen Sie ihm, ich hätte einen Vorschlag für ihn, den er nicht zurückweisen könnte. Ich bin sicher, er wird mich dann sprechen wollen.”
“Sind Sie wirklich sicher?” fragte sie in einem Ton, der ihm deutlich zeigte, daß es geholfen hatte, sie beim Vornamen zu nennen. “Ich möchte ihn nicht gern stören …”
“Im Gegenteil, er wird Ihnen verdammt dankbar sein, wenn er hört, was ich ihm zu erzählen habe.” Mike schenkte ihr ein weiteres ermunterndes Lächeln.
“Also, wenn Sie es sagen … Ich bin in einer Minute zurück.”
Aus der einen Minute wurden drei. Mike konnte verärgerte männliche Stimmen und den Protest einer weiblichen Stimme hören.
Schließlich erschien Julie wieder und warf Mike einen anklagenden Blick zu.
Hinter ihr stürmte Matthews mit wütendem Gesicht aus seinem Büro.
“Was haben Sie denn hier zu suchen, Cassidy? Ich dachte, ich hätte Sie gefeuert?”
“Betrachten wir es doch einmal
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