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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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zu nennen, mein Kleiner. Du kannst wieder Mommy zu mir sagen,”
    Bobbys Augen wurden groß, als er die Bedeutung der Worte erfaßte. “Warum sollen wir dich denn nicht mehr Miss Annie nennen? Ist es kein Geheimnis mehr?”
    “Nein, das ist es nicht mehr”, erwiderte sie wahrheitsgemäß. “Meine Verkleidung war wohl nicht gut genug. Mike ist auf jeden Fall von allein darauf gekommen, und Mrs. Swenson ebenfalls. Sharon wohl auch, denke ich.”
    “Gehst du deswegen und läßt uns hier?”
    “Es ist einer der Gründe, aber nicht der einzige.” Sie wiederholte noch eine Ausrede, die sie sich in der Nacht ausgedacht hatte. Die Jungen würden sie bestimmt verstehen, da Annie nicht zu Hause arbeitete. “Ich muß wieder arbeiten.
    Für die Winterprospekte habe ich noch eine Menge Illustrationen zu machen.”
    “Mike läßt dich bestimmt bleiben, wenn du ihn darum bittest. Dad wird es nie erfahren, wenn du nicht willst.”
    “Mike schickt mich nicht fort”, log sie. “Ich muß meine Aufträge fertig bekommen.” Annie wußte, wie wichtig es war, daß die Jungen und ihr Bodyguard weiterhin ein gutes Verhältnis zueinander hatten, daß sie sich mochten.
    “Ich finde, du sollst nicht wegen ein paar blöder Zeichnungen gehen”, beharrte Joey. “Mit wem sollen wir denn dann noch Spaß haben, wenn du fort bist? Mike kennt nur Baseball und Scrabble.”
    “Dann bringt ihm doch einfach die anderen Sachen bei”, schlug sie vor, und dachte daran, wie Mike gelernt hatte, Halloween zu feiern und mit Hängebauchschweinen umzugehen. Und sie hatte ihm angesehen, wie er sie beneidete, als sie auf dem Karussell herumwirbelten. “Vielleicht hat sie ihm nur niemand gezeigt. Ich wette, er kann es alles noch lernen. Und wenn ihr euch einmal einsam fühlt, dann könnt ihr mich ja jederzeit anrufen.”
    Nun schwiegen alle. So traurig es auch war, aber die Jungen hatten früh lernen müssen, daß sie im Leben nicht immer alles bekamen, was sie sich wünschten.
    Nachdem ihr Vater damals seine Sachen gepackt hatte und gegangen war, hatten sie noch monatelang darauf gewartet, daß er abends nach Haus kam.

    Und nun mußten sie sich daran gewöhnen, auch ohne ihre Mutter auszukommen. Zum Glück würde es nur noch ein paar Monate dauern, bis Robert wiederkam.
    “Euer Dad kommt bald wieder nach Haus”, fügte sie noch hinzu, um die Jungen zu beruhigen. “Wäre es nicht wundervoll, ihn für den Rest des Sommers ganz für euch allein zu haben? Vielleicht fährt er mit euch ja überall dorthin, wo ihr so gern hinmöchtet.”
    “Ja, vielleicht hat er uns irgendwann sogar wieder lieb”, sagte Bobby nachdenklich.
    Annie war schockiert. Wieso war ihr nie bewußt geworden, daß die Kinder sich von ihrem Vater nicht geliebt fühlten?
    “So etwas dürft ihr nicht denken!” ermahnte sie Bobby. “Euer Vater liebt euch!
    Er hat nur viel um die Ohren, das ist alles. Ihr solltet stolz auf ihn sein. Nicht jedes Kind hat das Glück, einen Kongreßabgeordneten als Vater zu haben. Bald schon wird er wieder mehr Zeit für euch haben. Wartet nur ab.”
    Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel und bat darum, daß Robert begriff, welchen Schatz er in seinen beiden Söhnen hatte. Und daß Mike ihnen die Trennung von ihr leichter machen würde.
    “So, jetzt zieht ihr euch an, damit ihr nach unten gehen könnt. Ihr braucht euer Frühstück, und ich muß noch packen. Ich komme dann herunter und sage euch auf Wiedersehen, wenn ich abfahrbereit bin.”
    Clara Swenson begrüßte sie mit traurigem Blick, als sie in die Küche kam, um sich zu verabschieden.
    “Die Jungs haben mir gesagt, daß Sie gehen”, sagte sie, als sie Annie in die Arme schloß und kräftig drückte. “Ich weiß, sie sind im Moment unglücklich, aber Kinder überwinden so etwas schnell. Ich werde versuchen, sie möglichst viel zu beschäftigen. Wir alle werden das tun. Besonders Mike, darauf können Sie sich verlassen. Er hat die beiden besonders ins Herz geschlossen.”
    Aber nicht genug, um ihnen ihre Mutter zu lassen, dachte Annie traurig. “Wo ist er jetzt?” fragte sie.
    “Er hat ein Taxi für Sie gerufen und wartet mit den Jungen vor dem Haus, damit Sie sich verabschieden können.”
    Bobby und Joey standen vor dem Hauseingang. Mike stand zwischen ihnen, die Hände auf ihren Schultern. Die Jungen kämpften sichtlich mit den Tränen, und obwohl Annie sie am liebsten in die Arme gerissen und nie wieder losgelassen hätten, kniete sie sich nur vor sie hin. Sie umfaßte mit jeder

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