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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Nadine.«
    »Aber wenn es Nadine nicht gefällt, warum lebt sie dann dort? Sie ist doch finanziell unabhängig.«
    »Wenn Sie dafür eine Erklärung finden, sind Sie ein Meisterdetektiv.«
    »Glauben Sie, daß Ihre Tante irgend etwas gegen Nadine in der Hand hat?«
    Er zog abwehrend die Schultern hoch. »Ich rede viel zuviel.«
    »Mir noch nicht genug.«
    »Lam, können wir nicht ein Abkommen treffen?«
    »Nein.«
    »Erzählen Sie Tante Colette nichts von Dorothy Grail«, bat er.
    »Sie vergessen, daß ich im Auftrag Ihrer Tante arbeite«, belehrte ich ihn.
    »Aber Sie sollen doch den Schmuck wiederbeschaffen und beweisen, daß Dr. Devarest nicht Selbstmord begangen hat. Ihre Aufgabe ist, die Unterlagen dafür beizubringen, daß die Versicherung die volle Summe auszahlen muß. Meine Affäre mit Dorothy - wenn Sie es überhaupt so nennen wollen - hat doch damit gar nichts zu tun.«
    »Ich werde es mir noch überlegen. Auf Wiedersehen.«

8

    Nachdem ich einige Häuserblocks weit in Richtung zur Innenstadt gefahren war, hielt ich vor einem Drugstore an, um zu telefonieren. Ich rief im Polizeipräsidium an und verlangte Inspektor Lisman vom Einbruchsdezernat. Er hatte Nachtdienst und war gerade in sein Büro gekommen.
    »Hier spricht Donald Lam, von Cool und Lam, Privatdetektive.«
    Nach dem Ton, in dem er mir antwortete, schien er sich nicht an mich zu erinnern. »Ja, was wünschen Sie?« fragte er recht kurz angebunden.
    »Ich wollte Ihnen einen Tip über die gestohlenen Juwelen von Mrs. Devarest geben. Ich möchte aber, daß Sie es für sich behalten, woher Sie den Hinweis bekommen haben.«
    Seine Stimme ließ jetzt ein gewisses Interesse erkennen. »Was ist das für ein Hinweis?«
    »Hören Sie, Inspektor. Wir haben von Mrs. Devarest den Auftrag, einige Zusammenhänge, die mit diesem Fall in Verbindung zu stehen scheinen, aufzuklären. Wenn Mrs. Devarest erfährt, daß Sie das, was ich Ihnen sagen will, von mir wissen, wird sie mir den Auftrag entziehen. Darum müssen Sie mich decken.«
    »Sie tun so, als ob Sie wirklich etwas Wichtiges wüßten.«
    »Es ist wichtig.«
    »Also, was ist es denn?«
    »Nehmen Sie meine Bedingung an?«
    »Ja.«
    »Es betrifft Nollie Starr, die Sekretärin von Mrs. Devarest. Sie verschwand gleichzeitig mit dem Schmuck. Sie können sie in einer Wohnung in der East Bendon Street 681 finden. Die Wohnungsinhaberin ist eine Miss Dorothy Grail, mit der sie sich die Wohnung teilt. Aber beeilen Sie sich, sonst geht sie Ihnen vielleicht noch durch die Lappen.«
    »Sie sind Lam?« fragte Inspektor Lisman.
    »Ja, ich bin Donald Lam.«
    »Und die Adresse war East Bendon Street 681?«
    »Ja.«
    »Der Name der Wohnungsinhaberin ist Gail?«
    »Nein, Grail«, verbesserte ich.
    Inspektor Lismans Stimme klang jetzt sehr freundlich. »Dafür haben Sie bei mir etwas gut«, sagte er, fügte aber dann vorsichtig hinzu: »Wenn es stimmt, was Sie sagen.«
    »Es stimmt. Sie können sich darauf verlassen«, antwortete ich.
    Darauf fuhr ich zum Haus von Dr. Devarest. In der Wohnung des Chauffeurs über der Garage brannte Licht. Ich parkte den Wagen neben dem Seiteneingang, ging leise die Zufahrt zur Garage entlang, stieg die Treppe hinauf und klopfte an.
    Rufus Bayley, der Chauffeur, öffnete mir selbst.
    Als er so nahe vor mir stand, schien mein erster Eindruck von seiner Erscheinung bestätigt zu sein: ein großer, kräftiger, aber gutmütiger Bursche. Ich war allerdings nicht ganz sicher, ob die Gutmütigkeit nicht doch mehr oder weniger eine Maske war, die er zur Schau trug. Er war über ein Meter achtzig groß, gelenkig und bewegte sich geschmeidig. Sein dichtes, schwarzes, gelocktes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab.. Auf der linken Wange erkannte ich eine Narbe. Er lächelte, als er mich sah.
    »Ich bin Donald Lam«, begrüßte ich ihn.
    »Ja, das weiß ich. Was wünschen Sie?«
    »Mit Ihnen zu sprechen.«
    Er trat einen Schritt zur Seite. »Bitte.«
    Drei der Wände des Zimmers, in das er mich einließ, waren Außenwände und hatten viele Fenster, die mit Klappjalousien versehen waren. Die Jalousien wirkten noch neu, als ob sie erst vor kurzem angebracht worden waren. Die Ausstattung des Zimmers war einfach, die Teppiche ausgebleicht und ziemlich abgetreten. Ein Bücherregal stand an der Wand, das fast ganz mit Büchern gefüllt war. Ich trat näher und warf einen flüchtigen Blick auf die Titel. Es waren viele Bücher dabei, die auf der Liste der Bestseller gestanden hatten. Der Raum selbst war ordentlich

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