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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wir tatsächlich zu einem endgültigen Ergebnis, Donald. Diesmal haben wir ihn an der Nase herumgeführt, und das ist bei ihm gar nicht so einfach.«
    »Na, ausgezeichnet«, sagte ich.
    Sie flüsterte womöglich noch unhörbarer weiter, und ihre Lippen berührten jetzt fast mein Ohr: »Er hat einen Vorschlag geäußert, und ich habe gesagt, ich wolle es mir überlegen, und ging dann hier zu Ihnen hinaus. Mehr als alles andere reizt es ihn, daß Sie hier draußen sitzen und in Wirklichkeit das letzte Wort über das Resultat der Verhandlung haben.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    Sie lachte und nahm ihre Hand von meiner Schulter. »Warten Sie bitte beide noch auf mich. Es kann nicht mehr lange dauern.«
    Harmley sagte zweifelnd: »Nach meinen Erfahrungen ziehen sich Besprechungen zwischen zwei Parteien in Anwesenheit ihrer Anwälte meist viel länger hin, als vorher angenommen wird.«
    »Ich bin überzeugt, daß es nur noch ein paar Minuten dauern wird.« Sie zögerte. »Ich möchte Sie aber keinesfalls über Gebühr aufhalten, Mr. Harmley.«
    »Aber keineswegs.«
    »Ich bin anschließend mit einem Freund von Dr. Devarest verabredet und wollte gern, daß Sie ihn kennenlernen. Er ist sehr interessiert daran, Ihnen zu begegnen.«
    »Es würde auch mich sehr freuen, ihn kennenzulernen.«
    »Darf ich es wagen, Sie zu bitten, noch länger zu warten? Es ist zu ärgerlich, daß Mr. Timkan so beschäftigt war und unsere Verabredung nicht einhalten konnte.«
    Harmley zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen, warf dann einen Blick auf seine Uhr und stand unvermittelt auf. »Es tut mir aufrichtig leid, Mrs. Croy. Aber ich fürchte, es wird hier doch länger dauern, als Sie annehmen. Ich habe in einer halben Stunde eine Verabredung, die ich unbedingt einhalten muß. Selbst wenn Sie tatsächlich in ein paar Minuten mit Ihrer Besprechung zu Ende sind und Sie mich noch mit dem Freund von Dr. Devarest zusammenbringen wollen -nun, Sie kennen das doch. Ich hasse es, jemandem die Hand zu schütteln und dann sofort wieder aufzubrechen.«
    »Ja, das wäre wenig erfreulich.«
    »Könnten wir diese Begegnung nicht auf morgen oder einen anderen Tag verschieben?«
    »Sie haben recht, Mr. Harmley. Das ist wohl das Beste.« Mrs. Croy reichte ihm impulsiv die Hand, trat dicht vor ihn und blickte ihm ins Gesicht. »Sie sind sehr aufmerksam, Mr. Harmley. Ich kann gut verstehen, daß mein Onkel Sie sehr geschätzt hat. Und ich schäme mich direkt, wenn ich daran denke, wie lästig ich Ihnen fallen muß. Aber es war wirklich nicht meine Schuld. Sie haben ja selbst gesehen, wie alles kam.«
    »Aber selbstverständlich, Mrs. Croy, Sie konnten es natürlich nicht ändern. Das verstehe ich vollkommen.«
    »Dann nochmals herzlichen Dank für Ihre Freundlichkeit und auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Er verließ das Büro. Nadine kam noch einmal zu mir und beugte sich wieder zu mir herunter. Ich spürte ihren Atem an meinem Ohr, als sie flüsterte: »Sie waren großartig, Donald. Hat er irgendein Zeichen des Wiedererkennens verraten?«
    »Nein. Aber später ließ er eine interessante Bemerkung fallen. Ich muß mit Ihnen sprechen, sobald Sie Zeit haben.«
    Sie schenkte mir ein vielversprechendes Lächeln, ehe sie wieder hinter der Tür zu Timkans Privatbüro verschwand.
    Die Sekretärin betrachtete mich mit nachdenklicher Aufmerksamkeit.
    Nach weiteren zehn Minuten wurde Timkans Tür aufgestoßen, und Walter Croy kam mit seinem Anwalt heraus. Timkan folgte ihnen in das Vorzimmer. »Sie müssen meinen Standpunkt verstehen«, sagte er. »Aber deswegen keine Feindschaft.«
    »Wir geben Ihnen morgen Nachricht«, sagte Walter Croys Anwalt und geleitete seinen Klienten zur Tür. Im Vorbeigehen warf Croy mir einen finsteren, prüfenden Blick zu, dann schloß sich die Eingangstür hinter den beiden. Timkan winkte mir zu, in sein Büro zu kommen.
    Ich folgte ihm, und Timkan fragte neugierig: »Hat Harmley irgendeine Andeutung gemacht, daß er Walter Croy wiedererkannt habe?«
    »Als die beiden ankamen, nicht. Aber dann sagte er mir, er hätte Walter Croy beobachtet, als er in Ihr Zimmer ging, und glaubte, daß er ihn früher schon einmal gesehen habe. Er hätte das Empfinden, als habe er mit Croy in einer unangenehmen Geschichte zu tun gehabt und sei damals gerade noch an einem fragwürdigen Geschäft vorbeigekommen. Können Sie damit etwas anfangen?«
    Timkan sah zu Mrs. Croy hinüber, ging dann mit gerunzelter Stirn zum Fenster und blickte auf

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