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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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miteinander befreundet sind.« Er machte eine Pause, um die Wichtigkeit, die er seinem letzten Satz beimaß, zu unterstreichen, und fuhr dann fort: »Sehr eng befreundet sogar. Ich halte es für ratsam, das besonders deutlich werden zu lassen, wenn Mr. Croy kommt.«
    »Wird es ihn nicht besonders reizen, wenn er sehen muß, daß Mrs. Croy mich zu dieser geschäftlichen Unterredung mitgebracht hat?« fragte ich.
    Timkan nickte nachdrücklich mit dem Kopf. »Das hoffe ich.«
    »Sie wollen ihn also absichtlich reizen?«
    »Ich möchte ihm einen Anlaß geben, sich den Kopf zu zerbrechen. Es muß etwas sein, worüber er nachdenken muß. Wenn es Ihnen möglich ist, versuchen Sie, bei ihm den Eindruck zu erwecken, als seien Sie ein Mitgiftjäger. Ihr Interesse an Nadines irdischem Besitz ist so groß, daß Sie mit ihr zu ihrem Anwalt gegangen sind, um über ihr Geld zu wachen.«
    »Ich verstehe Ihre Absicht, Mr. Timkan«, antwortete ich.
    »Sie werden sich also Mühe geben, diese Rolle zu spielen?«
    »Ich weiß nicht genau, wie Mitgiftjäger sich benehmen.«
    »Nun, tun Sie nur so, als ob Mrs. Croy völlig unter Ihrem Einfluß stünde, als ob sie bereit sei, Sie sofort zu heiraten, und vergessen Sie nicht, daß Sie es vor allem auf ihr Geld abgesehen haben. Ich muß jetzt wieder an meine Arbeit. Rose wird mir ein Zeichen geben, wenn ich aus meinem Zimmer kommen soll, also unmittelbar, nachdem Mr. Croy mit seinem Anwalt hier eintrifft.«
    Timkan verschwand wieder in seinem Zimmer und schloß die Tür hinter sich.
    Mrs. Croy nahm wieder in ihrem Sessel Platz, rückte ihn zurecht, damit sie die Eingangstür vor Augen hatte, und lächelte.
    »Es tut mir so leid, Donald. Ich weiß, daß Sie das Gefühl haben müssen, daß ich Sie ausnutze, aber schließlich ist diese Begegnung für mich wichtig. Sehr wichtig sogar.«
    »Sie wollen verhindern, daß Harmley auf den Verdacht kommt, ich sei Detektiv?«
    »Nun ja, gewiß, und mir scheint es am besten...«
    Die Eingangstür wurde geöffnet, und Harmley betrat das Büro. Er blieb einen Moment unschlüssig stehen und blickte sich um, als falle es ihm schwer, seine Umgebung zu erkennen. Dann sah er Mrs. Croy und lächelte. »Guten Morgen. Sind Sie mit Ihrer Besprechung schon fertig? Hoffentlich habe ich Sie nicht warten lassen.«
    »Nein, leider bin ich noch nicht fertig, Mr. Harmley. Mr. Timkan wurde aufgehalten, und ich habe noch gar nicht mit ihm gesprochen. Er hat die ganze Zeit zu tun gehabt.«
    Harmley zog die Augenbrauen hoch. »Es freut mich, daß ich nicht zu spät komme. Guten Morgen, Lam. Ich kann ja warten, bis Sie fertig sind.« Damit nahm er auf einem Stuhl auf der anderen Seite von Mrs. Croy Platz.
    Die Tür zu Mr. Timkans Zimmer wurde geöffnet, und seine Sekretärin kam mit einem Stoß Akten unter dem Arm in das Vorzimmer. Sie verteilte die Akten auf verschiedene Stöße, die bereits auf ihrem Schreibtisch lagen, und fragte Harmley nach seinem Namen.
    »Mr. Harmley wollte mich nur abholen«, erklärte Mrs. Croy.
    Die Sekretärin lächelte und sagte: »Mr. Timkan bat mich, Ihnen auszurichten, wie leid es ihm täte, daß er Sie warten lassen muß. Es wird aber nur noch ein paar Minuten dauern.«
    Sie ließ sich vor ihrer Schreibmaschine nieder, zog mit großer Hast Papier und Kohlebogen aus einer Schublade und spannte sie in die Maschine.
    Wieder öffnete sich die Eingangstür, und zwei Männer traten ein. Ich warf einen schnellen, prüfenden Blick auf sie und beobachtete dann Harmley und Mrs. Croy.
    Mrs. Croy senkte den Kopf und schlug verlegen die Augen nieder.
    Harmley blickte auf, sah dann beiläufig auf Mrs. Croy und sagte: »Ihr Anwalt scheint sehr beschäftigt zu sein.«
    Sie antwortete nicht, sondern hob die Augen und sagte mit gezwungener Liebenswürdigkeit: »Guten Morgen, Walter.«
    Die beiden Männer waren herangetreten. Harmley sah sie prüfend an. Seine Miene verriet nicht mehr als das flüchtige Interesse wohlerzogener Höflichkeit;
    »Donald, dies ist Walter Croy«, sagte Mrs. Croy.
    Ich erhob mich und sah mich einem Paar feindseliger Augen gegenüber. Bei einem flüchtigen Seitenblick bemerkte ich, daß Harmley nicht etwa Walter Croy, sondern mich mit angespanntem, forschendem Ausdruck betrachtete.
    Offensichtlich hatte Walter Croy die zwanzig Pfund wieder zugenommen. »Guten Morgen, Mr. Lam«, begrüßte er mich mit kühler Zurückhaltung. »Wie geht es, Nadine? Das ist mein Anwalt, Mr. Pinchley.«
    Pinchley war ein großer, breitschultriger, recht

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