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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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darüber sagen.«
    »Wie lange wird das in Anspruch nehmen?«
    »Für eine vollständige Analyse brauche ich achtundvierzig Stunden.«
    »Das ist zu lange.«
    »Ist Ihnen denn mit meinen bisherigen Angaben schon gedient?«
    »Ja, eine ganze Menge.«
    »Soll ich die Untersuchungen also ausführen?«
    »Nein. Tun Sie folgendes: Fertigen Sie von jedem Haar ein Präparat an, von dem Sie bestätigen können, daß es Haare sind, die ich zu Ihnen gebracht habe, und bewahren Sie sie auf. Vielleicht benötige ich sie später noch einmal. Ich gebe Ihnen dann rechtzeitig Nachricht.
    Von Foster fuhr ich zum Polizeipräsidium. Inspektor Lisman freute sich, mich zu sehen. Er schüttelte mir lange und nachhaltig die Hand, schlug mir auf den Rücken und sagte: »Es macht wirklich Vergnügen, einmal mit einem cleveren Privatdetektiv zusammenzuarbeiten. In Ihrem Beruf tummeln sich so verdammt viele Burschen herum, die nicht wissen, auf welcher Seite das Brot mit Butter bestrichen wird. Man kann sich auf keinen verlassen, und wenn man einmal etwas von ihnen bekommt, ist es meistens eine hohle Nuß.«
    »Hat Ihnen mein Tip etwas genützt?«
    »Und ob!«
    »Sie haben ihr doch nicht gesagt, von wem Sie Ihre Informationen hatten?«
    »Natürlich nicht. Wir geben nie unsere Informationsquellen preis. Passen Sie auf, Lam. Sie und ich, wir werden uns ausgezeichnet vertragen. Einen Privatdetektiv, der mit uns zusammenarbeiten will, unterstützen auch wir gern.«
    »Das ist nett von Ihnen, Inspektor. Was hatte denn Miss Starr zu sagen?«
    »Nicht besonders viel. Interessant ist eigentlich nur ihre Behauptung, sie habe das Haus deswegen so plötzlich verlassen, weil Dr. Devarest versucht habe, seine Stellung als Arbeitgeber auszunutzen, indem er ihr zu nahe getreten ist.«
    »Oh!«
    »Und dabei bleibt sie auch noch hartnäckig.«
    »Schilderte sie Einzelheiten?«
    »Ausführlich. Sie berichtete von einer ganzen Reihe von Annäherungsversuchen, die Dr. Devarest unternommen haben soll, bis er schließlich sogar zudringlich wurde und versuchte, sie zu nötigen.«
    »Vor einem Geschworenengericht hätte sie mit der Geschichte sogar Aussicht auf Erfolg.«
    »Ja. Geschworene fallen auf derartige Erzählungen immer herein«, stimmte er mir zu. »Natürlich will Dr. Devarests Witwe nicht, daß die Sache publik wird.«
    »Halten Sie das für Zufall?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Daß Miss Starr mit so einer, heute nicht mehr nachzuweisenden Geschichte aufgewartet hat, als Sie ihr auf die Spur kamen?«
    »Nun«, meinte er nachdenklich, »was soll man dazu sagen?«
    »Sie haben es also auch schon in Betracht gezogen?«
    »Was?«
    »Daß sich ein gerissener Anwalt diese Geschichte für Miss Starr ausgedacht hat?«
    Er schob seine Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen, ehe er mir antwortete. »Ihre Geschichte ist wirklich wie auf Maß gearbeitet. Sie paßt auf sie und ihre Lage wie ein gutsitzender Handschuh. Aber ich glaube ihr trotzdem nicht. Ich konnte zwar keine schwache Stelle, keinen Widerspruch darin entdecken, obwohl ich davon überzeugt bin, daß sie vorhanden sind. Verdammt, Lam, Sie haben natürlich recht. Das Ganze hat sich ein Rechtsanwalt ausgedacht.«
    »Werden Sie Miss Starr in Haft behalten?«
    »Nur so lange, bis die Staatsanwaltschaft ihre Aussage zu Protokoll genommen hat. Ich habe keinen Anklagepunkt gegen sie. Wir haben ja nur nach ihr gesucht, weil sie so plötzlich verschwunden ist.«
    »Hat sie denn zu Mrs. Devarest nie etwas über das Verhalten ihres Mannes gesagt?«
    »Nein. Angeblich wollte sie das nicht. Sie behauptet, sie hätte die Annäherungsversuche von Dr. Devarest stillschweigend so lange ertragen, wie sie konnte, und als es ihr zuviel wurde, sei sie auf und davon gegangen.«
    »Und ist nicht einmal zurückgekommen, um ihre Zahnbürste zu holen?«
    Lisman zog mißmutig die Augenbrauen zusammen. »Die ganze Geschichte stinkt, Lam. Was meinen Sie?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Je länger ich darüber nachdenke, um so fragwürdiger erscheint sie mir. Stellen Sie sich vor, der alte Herr stellt fest, daß der Schmuck verschwunden ist, und hat dann nichts Besseres zu tun, als seiner Sekretärin gegenüber zudringlich zu werden. Das ist höchst unwahrscheinlich.«
    »Ich nehme an, daß sie ausgesagt hat, dieses Mal sei er besonders aufdringlich geworden?«
    »Ganz richtig.«
    »Dann war er anscheinend nicht in besonders großer Sorge wegen des verschwundenen Schmuckes?«
    »Miss Starrs Behauptung zufolge nicht. Aber

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