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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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benutzt diese Fähigkeit häufig, um durch ein Verhältnis mit Dienstmädchen in den Besitz der von ihm gewünschten Informationen über Möglichkeiten zum Einbruch zu kommen. Strafregisterauszug weist eine einjährige Freiheitsstrafe für Einbruchsdiebstahl aus, die er in Sing-Sing verbüßte. Er wurde bei Ausführung der Tat, als er einen Panzerschrank aufbrach, überrascht und verhaftet. In diesem Fall hatte er seine Bekanntschaft mit einer Zofe benutzt, um die Gelegenheit zu dem Verbrechen auszukundschaften. Die Zofe war aufgebracht darüber, daß er sie mit anderen Frauen hinterging, und gab der Polizei einen Tip. R. vermutet, daß er verraten wurde, obwohl ihm der Verdacht von der Polizei nicht bestätigt wurde.
    R. wurde bereits sechsmal wegen Einbruchsverdachtes festgenommen, aber da er sich in seinen spärlichen Aussagen nicht in Widersprüche verwickelte und er niemanden in seine Absichten eingeweiht hatte, der ihn belastete, konnte ihm die Polizei keines der zur Last gelegten Verbrechen nachweisen.<

11

    Rufus Bayley kam erst, nachdem ich eine halbe Stunde auf ihn gewartet hatte. Als er mich erblickte, zeigte er lächelnd seine Zähne.
    Ich schlenderte zur Garage hinüber.
    »Wie wäre es, wenn Sie mir den Schmuck beschafften?« schlug ich ihm freundlich lächelnd vor.
    »Den Schmuck?«
    »Ganz richtig.«
    »Wie käme ich dazu?«
    »Nun, Sie erweisen doch sicher einem guten Bekannten gern einen kleinen Gefallen.«
    »Lieber Herr, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Ich blickte zu den Fenstern über der Garage hinauf. »Diese Jalousien sind bestimmt sehr praktisch.«
    »Stimmt auffallend.«
    »Sie lassen den Wind und die frische Luft hinein, und wenn man will, sogar die Sonne.«
    »Ja, das tun sie.«
    »Und wenn man sie im richtigen Winkel festmacht, ist es von draußen her unmöglich zu erkennen, was da oben vor sich geht.«
    »Was sind Sie doch für ein kluges Kind.«
    »Und zur gleichen Zeit, da die Jalousien angebracht wurden, wurde oben im Zimmer auch ein neues Bett auf gestellt.«
    »Was reden Sie nur für ein Zeug daher.«
    »Wirklich sehr gemütlich da oben bei Ihnen, wie? Kein Vergleich mit Sing-Sing?«
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, und seine Augen leuchteten plötzlich wütend und gefährlich auf. Aber dann setzte er sofort wieder sein Lächeln auf und sagte ungerührt: »Das wissen Sie also auch?«
    »Wie Sie sehen.«
    »Haben Sie etwa in meiner Post herumgeschnüffelt?«
    »Vielleicht.«
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Den Schmuck.«
    »Ich will Ihnen etwas verraten, mein Lieber. Den Sport habe ich aufgegeben, verstehen Sie? Ich kam ganz gut zu Rande damit, aber was hat man davon? Zunächst arbeiten Sie nur für einen Haufen andere. Sie können nichts von dem Zeug absetzen, ohne daß andere den großen Schnitt dabei machen. Sie unternehmen einen Streifzug und ergattern dabei Werte von zehntausend Dollar. Der, dem sie gehören, veranstaltet ein Mordsgeschrei und behauptet, sie seien fünfzigtausend wert, aber Ihr Abnehmer gibt Ihnen nur tausend, wenn es hoch kommt. Sie arbeiten sich krumm und lahm, um im Jahr auf zehn- oder zwölftausend zu kommen, und riskieren ständig Ihren Hals dabei. Als ich das eine Mal im Bau saß, hatte ich Zeit, mir die Sache gründlich zu überlegen. Es gibt einen Haufen angenehme Dinge, die man im Bau nicht bekommt, die ich aber nicht gern entbehre. Darum gefällt es mir im Gefängnis nicht. Ich mag kein Essen, das nicht gewürzt wird. Ich liebe Bewegungsfreiheit, ich fahre gern Auto, und ich tue vieles andere gern, was man im Gefängnis nicht haben kann.«
    »Ja, das sieht man schon Ihrem Zimmer an. Ich habe mir ein Haar aus der Bürste auf Ihrem Frisiertisch genommen. Sie würden sich wundern, wenn Sie wüßten, was ein guter Kriminologe aus Haaren alles ersehen kann.«
    Er betrachtete mich fast zehn Sekunden lang finster, ehe er sagte: »Ich habe immer Wert darauf gelegt, mich mit meinen Mitmenschen gut zu vertragen, aber ich glaube nicht, daß wir jemals gute Freunde werden.«
    »Ich will nur eines.«
    »Nämlich was?«
    »Den Schmuck.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich ihn nicht habe.«
    »Stimmt.«
    »Was stimmt?«
    »Daß Sie das gesagt haben.«
    »Ich wiederhole nochmals, ich habe den Schmuck nicht.«
    »Wie wäre es, wenn Sie ihn mir beschafften?«
    »Ich wüßte nicht, wo ich danach suchen sollte.«
    »Wenn Sie darüber nachdenken, kommen Sie vielleicht darauf.«
    Er wandte sich mir wieder zu und sah mich sorgfältig prüfend

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