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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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rufe mich an, wenn das Medikament dir nicht hilft.«
    »Du bist immer so aufmerksam, Warren. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.«
    »Ich wünschte nur, daß ich mehr für dich tun könnte. Du ahnst nicht, was Hilton alles für mich getan hat«, antwortete er. Dann wandte er sich zu mir. »Die Einstellung der Versicherungsgesellschaft ist das Niederträchtigste, was mir je begegnet ist. Wie steht es sonst, Lam?«
    »Ich komme langsam weiter.«
    Dr. Gelderfield wandte seinen Kopf so, daß Mrs. Devarest nur die linke Seite seines Gesichtes sehen konnte. »Mrs. Devarest hat einen ernsten Nervenzusammenbruch erlitten, Mr. Lam. Sie erholt sich zwar gut, aber ich möchte nicht, daß etwas eintritt, wodurch ihr Zustand sich verschlimmert.« Er kniff das rechte Auge etwas zusammen und winkte mit dem Kopf in Richtung der Tür.
    »Rede Donald doch nicht ein, daß ich ein Wrack sei, Warren«, sagte Mrs. Devarest und forderte mich mit einem gezierten Lächeln auf, ihr eine Schmeichelei zu sagen.
    Ich ließ sie nicht vergeblich warten. »Ich habe Sie immer für Dr. Devarests zweite Frau gehalten, weil Sie so viel jünger aussehen als er, Colette. Erst jetzt habe ich erfahren, daß es immer nur eine Mrs. Devarest gegeben hat.«
    »Donald, wollen Sie mir da ein Kompliment machen?«
    »Es ist die volle Wahrheit, meine Liebe«, bestätigte Dr. Gelderfield. »Aber ich muß wirklich fort. Wie sind Sie übrigens hergekommen, Lam? Mit der Straßenbahn?«
    Er blinzelte mir wieder zu.
    »Ja.«
    »Dann kann ich Sie vielleicht ein Stück mitnehmen?«
    »Das wäre sehr freundlich von Ihnen.«
    »Donald, haben Sie mir nichts zu berichten?« warf Mrs. Devarest ein.
    »Selbstverständlich. «
    »Dann lassen Sie sich durch Dr. Gelderfield nicht stören. Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Arzt.«
    »Es gibt wenige Patienten, die vor ihrem Arzt Geheimnisse haben, wenn sich auch viele Leute einbilden, sie könnten es«, meinte Dr. Gelderfield lächelnd.
    »Ich vermute, daß heute abend wieder ein Santana ausbrechen wird«, sagte ich.
    »Warum sagen Sie mir das?«
    »Sie erinnern sich doch, daß an dem Abend, als Dr. Devarest starb, einer dieser östlichen Wüstenstürme über uns hinwegfegte?«
    »Ja, gewiß. Aber worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die Garagentore haben Gegengewichte, damit sie leichter hinaufzuschieben und herunterzuziehen sind. An dem Tor, durch das Dr. Devarest seinen Wagen in die Garage fuhr, ist oben ein Seil befestigt, das innen in der Garage herabhängt, damit man das Tor auch von innen öffnen und schließen kann. Dieses Seil hatte sich verschlungen, und man konnte nicht darankommen. Das ist auf den Fotografien, die die Polizei in der Garage aufgenommen hat, klar zu erkennen.«
    »Was hat es zu bedeuten?«
    »Es kann entweder bedeuten, daß Dr. Devarest das Tor öffnete, den Wagen hineinbrachte, dann von außen schloß und ein anderes Tor so weit öffnete, damit er wieder in die Garage hineinkommen konnte. Oder es bedeutet, er wußte schon als er die Garage öffnete, daß er das Seil innen nicht erreichen konnte, um das Tor wieder zu schließen, und es dann deshalb gerade so weit hochschob, daß er seinen Wagen darunter hindurchfahren konnte.«
    »Aber das geht doch nicht. Diese Tore gleiten entweder ganz hinauf oder ganz hinunter.«
    »Nein. Es gibt einen Punkt, an dem sie sich im Gleichgewicht befinden, und wenn man die Tore in diese Stellung bringt, bleiben sie dort hängen.«
    »Haben Sie es ausprobiert?«
    »Ja.«
    »Und welche Schlußfolgerungen ziehen Sie daraus, Donald?«
    »An diesem Abend brach der Sturm plötzlich mit großer Gewalt aus. Das Tor stand auf dem Balancierpunkt. Durch den Sturm wurde es aus dem Gleichgewicht gebracht und fiel zu.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen wollen. Wen interessiert es schon, wie das Tor geschlossen wurde?« entgegnete Mrs. Devarest.
    »In dem einen Fall ist die Todesursache durch einen unkontrollierbaren äußeren Faktor herbeigeführt worden und im anderen nicht. Das ist der Unterschied.«
    »Sie meinen, daß der Ausbruch des Sturmes...«
    »...ein unkontrollierbarer äußerer Faktor war«, ergänzte ich ihre Frage. »Jawohl, genau darum handelt es sich.«
    »Aber wozu soll das führen?« warf Dr. Gelderfield ein.
    »In dem einen Fall wurde jener Faktor, der zu Dr. Devarests Tod führte, von ihm selbst ausgelöst, im anderen aber durch einen unvorhergesehenen Windstoß, der unkontrollierbar und eine äußere Einwirkung war.«
    »Glauben Sie denn, daß Sie damit

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