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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Fingerabdrücke.«
    »Darüber muß ich meine Patientin unterrichten«, sagte Dr. Gelderfield. »Lieber Himmel, ich habe sie draußen in ihrem Rollstuhl sitzen lassen, ich...« Er wollte wieder aus der Garage.
    »Schon gut«, beruhigte ihn Bertha trocken. »Während Sie hinter Alfman herliefen, ist sie aus ihrem Rollstuhl aufgestanden und hierhergekommen, um nachzusehen, was es gäbe. Dann hat sie sich wieder hineingesetzt und weiter die Kranke gespielt.«
    »Das hätte sie nicht tun dürfen«, sagte Dr. Gelderfield aufgebracht und lief hinaus zu Mrs. Devarest.
    Ich stieg von der Leiter.
    Dr. Gelderfield beugte sich besorgt über Mrs. Devarest, zog die Decken zurecht, in die sie eingehüllt war, und erkundigte sich mit fürsorglicher Stimme nach ihrem Befinden.
    Alfman konnte seinen Ärger nicht mehr länger zügeln. »Das ist ein verfluchter Betrug!« tobte er. »Ich hätte mir gleich denken können, daß mir ein Schwindel vorgeführt wird. Dieses ganze Experiment war mir vom ersten Moment an höchst verdächtig.«
    »Soll das etwa eine Anschuldigung sein?« fragte ich.
    »Sie versuchen, meiner Gesellschaft hier etwas anzuhängen. Sie wollen vor Gericht aussagen können: Auf diese Weise hat die Versicherung versucht, sich von der Zahlung zu drücken. Ihr Experiment ist ein aufgelegter Schwindel. Sie beabsichtigten, den Versuch mißlingen zu lassen, wodurch die Witwe um ihre vierzigtausend Dollar gebracht wird. Dann entdecken Sie das Gewicht, das ein betrügerischer Vertreter der Versicherung an dem Garagentor angebracht haben soll, um Ihr Experiment scheitern zu lassen. Privatdetektive sind ein elendes Betrügerpack, nicht besser als Straßenräuber und...«
    Ich trat auf Alfman zu. »Ich weiß nicht, wer das Stück Blei an der Tür angebracht hat. Ich bin nicht davon überzeugt, daß Sie es waren, obwohl es möglich wäre. Aber ich weiß ganz genau, daß ich es nicht gewesen bin.«
    »Dummes Geschwätz«, entgegnete er verächtlich. »Sie wissen ganz genau, wer es tat.«

13

    Bertha nahm neben mir im Wagen Platz. »Ich verstehe dich einfadi nicht«, fuhr sie mich an. »Was soll denn das nun wieder bedeuten?«
    »Was meinst du denn?«
    »Warum hast du denn das Bleistück nicht von dem Garagentor abgenommen?«
    »Es ist doch ein prächtiges Beweisstück, wenn es an dem Tor dran ist.«
    »Wofür?«
    »Daß sich jemand an dem Tor zu schaffen gemacht hat.«
    Der Oststurm, der vom Gebirge zur Küste herunter tobte, versetzte den Wagen in leichte Schwankungen. Die Wipfel der langblättrigen Palmen wurden vom Wind hin und her gezerrt und sahen aus wie umgestülpte Regenschirme. Die trockene Wärme dörrte die Haut völlig aus und ließ jedes Schweißtröpfchen verdunsten, noch ehe es sich richtig bilden konnte.
    »Augenblicklich herrschen für dein Experiment ideale Bedingungen«, drang Bertha auf mich ein. »Der Santana ist heute stärker als sonst.
    Vielleicht mußt du Monate oder gar Jahre warten, bis wieder gleich günstige Bedingungen für einen neuen Versuch mit dem Tor gegeben sind.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Durch dieses Bleigewicht an dem Tor ist ein exaktes Experiment nicht möglich. Warum, zum Teufel, hast du denn den Klotz nicht abgenommen und den Versuch wiederholt? Dann hätten wir gesehen, wie sich das Tor verhält.«
    »Das Tor würde sich nicht anders verhalten haben.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Das kannst du dir doch selbst ausrechnen. In einer bestimmten Stellung befindet sich das Tor im Gleichgewicht und bleibt in der Schwebe hängen. Je geringer das Gewicht der oberen Hälfte ist, um so höher liegt der Gleichgewichtspunkt.«
    »Und was folgerst du daraus?«
    »Mit dem Bleigewicht an dem Tor lag dieser Punkt gerade hoch genug, daß ein Auto darunter durchfahren konnte. Aber selbst dann wurde das Tor von dem Wind ganz geöffnet und nicht geschlossen.«
    »Ohne das zusätzliche Gewicht wäre das nicht geschehen.«
    »Bist du dessen ganz sicher?«
    Sie zögerte. »Nein, aber das nehme ich an.«
    »Es wäre ein interessantes Experiment«, meinte ich.
    »Warum probierst du es dann nicht aus?«
    »Nein, lieber nicht.«
    »Dann wird es ein anderer tun.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Warum willst du es denn nicht selbst prüfen?«
    »Weil es gar nichts beweist. Dieses Seil an der Innenseite des Tores war auf eine sehr merkwürdige Art verschlungen. Es sollte gerade herunterhängen, damit man das Tor von innen öffnen kann.«
    »Na und?«
    Bertha hatte es immer noch nicht begriffen. Geduldig

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