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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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begann ich, es ihr noch einmal zu erklären. »An einer bestimmten Stelle befindet sich das Tor im Gleichgewicht. Durch das zusätzliche Bleistück wurde dieser Punkt so weit verschoben, daß ein Auto dann gerade noch durch die Öffnung hindurchfahren konnte. Aber an diesem Punkt fiel das Tor von dem Sturm nicht etwa nach unten und schloß sich, sondern es wurde nach oben gedrückt und ganz geöffnet.«
    »Und was würde geschehen, wenn dieses Gewicht nicht an dem Tor ist?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Wer weiß es denn?«
    »Wahrscheinlich niemand. Man müßte es ausprobieren.« .
    »Donald, du bist boshaft. Manchmal könnte ich dich...Jetzt tobt beinahe schon ein Hurrikan. Es ist der stärkste Sturm seit Jahren, an den ich mich erinnern kann. Die meisten Santanas umgehen diesen Teil des Landes. Wir werden nur von jedem achten oder zehnten in voller Stärke heimgesucht.«
    »Stimmt«, bestätigte ich.
    »Wir müßten monatelang auf den nächsten Sturm warten, es können sogar Jahre vergehen, bis der Versuch wiederholt werden kann, um deine Theorie zu beweisen.«
    »Alles richtig.«
    »Und warum tust du es nicht jetzt?«
    »Du möchtest also gern wissen, wie der Versuch ohne das Bleistück ausfallen würde?«
    »Natürlich will ich das wissen.«
    »Dann will es wahrscheinlich noch eine ganze Reihe anderer Leute auch wissen - einschließlich der Versicherungsgesellschaft.«
    Bertha bemühte sich, die Bedeutung dieser Tatsache in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen. »Du willst also die Versicherung damit beunruhigen?«
    »Vielleicht.«
    Sie überlegte eine Weile. »Du bist gerissen. Du wolltest also nur die Versicherung zu weiteren Verhandlungen veranlassen. Jetzt verstehe ich. Mit dem Tor hast du dieser Gesellschaft eine harte Nuß zum Knacken gegeben. Und indem du erklärtest, du wolltest das Tor unberührt lassen, damit die Polizei es auf Fingerabdrücke untersuchen kann, hast du ihnen wirklich einen Grund zum Nachdenken gegeben.«
    »Das kann den Leuten nichts schaden.«
    »Darauf willst du also hinaus. Sie sollen annehmen, daß du, statt die Geschworenen durch ein gelungenes Experiment zu überzeugen, ihnen deine Theorie vortragen wirst. Du behauptest dann, daß dein Versuch ohne das zusätzliche Blei an dem Tor selbstverständlich gelungen wäre. Du hältst den Geschworenen das Stück Blei unter die Nase und überläßt es der Versicherungsgesellschaft zu beweisen, daß deine Theorie falsch ist. Aber auch die Versicherung kann sich keinen neuen Sturm termingerecht bestellen, um diesen Beweis zu führen.«
    Ich schwieg.
    »Du spielst mal wieder ein sehr hintergründiges Spiel, mein Lieber«, sagte sie gereizt. »Und ich ärgere mich jedesmal von neuem darüber. Nie ziehst du mich ins Vertrauen. Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?« unterbrach sie sich, als ich den Wagen an den Bürgersteig steuerte!
    »Ich will von hier nach einem Taxi telefonieren, das dich nach Hause bringen soll.«
    Im Drugstore, vor dem ich gehalten hatte, telefonierte ich nach einem Taxi. Als ich zum Wagen zurückkam, saß Bertha mit ihrem entschlossensten Gesicht und kampflustig vorgerecktem Kinn hinter dem Steuer. »Ich weiche nicht von hier, ehe du mir sagst, was du vorhast«, erklärte sie.
    »Na schön, wenn du versprichst, daß du mir helfen wirst.«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Die Geschichte ist folgende: Dr. Devarest hat ein hübsches kleines Paket mit Schmuck bekommen, das er bei seiner Großmutter abliefern sollte. Aber der große böse Wolf bildete sich ein, er könne sich als die Großmutter verkleiden und auf diese Weise den Schmuck bekommen. Er ...«
    »Halt deinen Mund!«
    Ich schwieg gehorsam.
    Steif auf gereckt saß Bertha eine Weile in schweigender, ohnmächtiger Wut da.
    Um die Ecke kam ein Taxi und hielt hinter uns am Bürgersteig. »Hier ist dein Wagen«, sagte ich zu Bertha.
    »Ich steige nicht eher aus, bis du mir gesagt hast, was du vorhast und worum es eigentlich geht.«
    »Willst du morgen fischen gehen?« fragte ich, statt auf ihre Frage zu antworten.
    Sie zögerte einen Moment. »Warum fragst du danach?«
    »Wir haben mit Mrs. Devarest vereinbart, daß wir einen hübschen Batzen von den vierzigtausend Dollar bekommen, wenn es uns gelingt, die Versicherung zur Zahlung zu bewegen.«
    »Das weiß ich.«
    »Unsere Chancen sind bedeutend besser, wenn ich meine Hände allein im Spiel habe.«
    »Du hast deine Hände nur zu oft allein im Spiel.«
    »Vielleicht bist du bisher noch nicht auf den Gedanken

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