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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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so bringen Sie keinen Wagen mehr darunter durch.«
    »Das können wir später feststellen. Zuerst wollen wir einmal sehen, was der Wind jetzt mit dem Tor anstellt«, entgegnete ich.
    Darauf brauchten wir nicht lange zu warten. Der Sturm fegte jetzt gleichmäßig, nicht mehr in stoßartigen, scharfen Böen. Wieder begann das Tor zu zittern, senkte sich langsam und schlug gleich darauf mit lautem Krachen auf die Betonschwelle auf.
    »Was sagen Sie jetzt, Alfman?« ließ sich Timkan angriffslustig vernehmen. »Haben Sie immer noch etwas daran auszusetzen?«
    »Ja«, entgegnete Alfman. »Wenn das Tor in dieser Stellung ist, kann niemals ein Wagen darunter durchfahren. Und wenn es doch möglich sein sollte, muß Dr. Devarest bestimmt das Krachen des zuschlagenden Tores gehört haben.«
    »Er war sicher zu sehr in seine Beschäftigung vertieft, um es zu bemerken«, wandte Timkan ein.
    »Wenn er den Krach überhört hat, muß ihn die Arbeit aber sehr stark in Anspruch genommen haben«, entgegnete Alfman sarkastisch.
    »Wir wollen Dr. Devarests Wagen aus der Garage holen und feststellen, ob man ihn hineinfahren kann, wenn das Tor in dieser Stellung ist«, sagte ich.
    Der Wagen wurde herausgeschoben und das Tor wieder halb heruntergezogen. Ich brachte es in eine Position, in der das Verdeck des Autos um Zentimeterbreite nicht mehr berührt wurde und schenkte den Protesten Alfmans keine Beachtung.
    »Wollen Sie vielleicht behaupten, daß es so nicht geht?«
    Alfman sah sich die Öffnung noch einmal prüfend an. »Dr. Devarest hätte es nicht versucht«, wiederholte er hartnäckig.
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern fuhr den Wagen in die Garage. Dann warteten wir auf den nächsten Windstoß.
    Als der Wagen nicht mehr vor dem Tor stand, wirkte die Öffnung so eng, daß es unmöglich schien, das Auto darunter hindurchzufahren. Es sah aber auch so aus, als müsse das Tor in dieser Stellung von dem Wind unbedingt geschlossen werden.
    Der Sturm fegte jetzt gleichmäßig mit geringen Schwankungen in seiner Stärke und schien neue Kraft für eine mächtige Bö zu sammeln.
    Alfman ging zu seinem Wagen hinüber und holte eine Kamera mit einem Blitzlichtgerät. »Kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, würde versuchen, einen Wagen durch diesen Schlitz zu fahren.«
    »Aber das Auto ist durch diesen Schlitz in die Garage gekommen. Sie haben es mit eigenen Augen gesehen.«
    »Natürlich, weil Sie vorsichtig und langsam gefahren sind. Sie sind doch nur zentimeterweise darunter durchgekrochen.« Er hob seine Kamera. Dann ging er bis zur Straße zurück, um ein zweites Bild aufzunehmen.
    Während er mit seiner Kamera in der Hand wieder zur Garage zurückkam, fegte der nächste Windstoß um das Haus und drang mit voller Wucht in die Garage. Diesmal zitterte das Tor nicht einmal. Sanft glitt es nach oben und gab den Eingang zur Garage frei.
    Hinter mir hörte ich Alfman lachen. Bertha, die neben mir stand, murmelte überrascht: »Nun brat mir einer ’nen Storch!«
    »Das wäre es wohl für diesmal. Jetzt können wir wohl nach Hause gehen«, sagte Jim Timley.
    »Ich bin schon auf dem Wege«, erklärte Alfman und legte seine Kamera in sein Auto.
    »Einen Moment noch!« rief Timkan mit lauter Stimme.
    Alles blickte ihn an.
    »Lam, haben Sie sich davon überzeugt, daß sich niemand an dem Gegengewicht des Tores zu schaffen gemacht hat?« wandte Timkan sich an mich.
    »Ich habe das Tor kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch einmal geprüft. Es war im gleichen Zustand wie die anderen Garagentore.
    Alfman setzte sich in seinen Wagen und ließ den Motor an.
    Dr. Gelderfield drehte den Rollstuhl von Mrs. Devarest um und begann, sie zum Haus zu schieben.
    »Mir hat es nicht gefallen, wie sich das Tor verhalten hat«, erklärte Timkan nachdrücklich. »Ich will mir das Gegengewicht selber noch einmal ansehen. Zeigen Sie mir, wo es angebracht ist, Lam.«
    Wir gingen zusammen zur Garage. Alfman schaltete die Scheinwerfer seines Wagens ein und fuhr rückwärts über die Auffahrt zur Straße. Dann besann er sich eines Besseren, hielt an und kam zu uns herüber, um zu sehen, was wir taten.
    Ich schaltete die Beleuchtung in der Garage ein. Timkan blickte mit gerunzelter Stirn zu dem Tor hinauf. »Das Tor muß irgendwo ein Gegengewicht haben. Es kann gar nicht anders sein«, meinte er.
    »Das Gegengewicht ist unten an der Innenseite des Tores, dort, der dicke Metallstreifen.« Ich zeigte zum Tor hinauf. »Sie können sehen, daß es unbeschädigt

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