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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gekommen, aber gesetzt den Fall, ich verstoße bei der Verfolgung eines Falles gegen die Gesetze. Dann bin ich allein dafür verantwortlich, solange du nicht weißt, was ich vorhabe. Wenn ich dir aber vorher sage, daß ich ein Gesetz übertreten werde, du aber erwartest, an unserem Honorar beteiligt zu werden, bist du meine Komplicin und machst dich ebenfalls strafbar.«
    Sie war schon halb aus dem Wagen. »Wahrscheinlich ist das nur wie üblich ein frecher Bluff von dir, aber wie du willst. Madi ruhig weiter, und verdiene uns ein schönes, fettes Honorar. Bertha geht so lange fischen.«
    Sie ging zu dem Taxi, drehte sich auf halbem Weg um und kam noch einmal zu mir zurück. Mit leiser Stimme sagte sie: »Sei vorsichtig, Donald. Du läßt dich auf die gewagtesten Geschichten ein und vergißt nur zu leicht, wo die Grenzen sind.«
    »Du willst doch, daß ich zum Ziel komme, oder nicht?«
    »Ich möchte nicht, daß du im Gefängnis landest, ehe mein Bankkonto einigermaßen aufgefüllt ist.«
    Der Taxichauffeur hielt ihr die Tür auf, und noch immer wütend, stieg Bertha ein. Ich wartete nicht, bis das Taxi abfuhr, sondern startete, wendete und fuhr zum Haus von Dr. Devarest zurück. Ich stellte den Wagen schon an der Ecke vorher ab und ging das letzte Stück zu Fuß. Im Hause waren einige Fenster erleuchtet, aber über der Garagenzufahrt brannte kein Licht. Auch die Lampen über den Garagentoren waren gelöscht und die Tore geschlossen. Im Zimmer von Rufus Bayley war jedoch die Beleuchtung eingeschaltet.
    Ich mied das Haus und ging, um Geräusche zu vermeiden, über den Rasenstreifen neben der Zufahrt zur Garage, stieg die Treppe hinauf und klopfte. Bayley öffnete die Tür einen Spaltbreit und ließ mich erst ein, als er sich vergewissert hatte, daß ich es war.
    Der warme Wind drückte die Tür vor mir auf, und ich mußte mich mit meinem ganzen Gewicht dagegenstemmen, um sie zu schließen. Dann setzte ich mich. Durch den Staub, den der Sturm aufgewirbelt hatte und der durch die Kleidung gedrungen war, hatte ich das Gefühl, als ob meine Unterwäsche aus Sandpapier bestände, das auf meiner Haut scheuerte.
    »Hat es geklappt? Konnten Sie unbemerkt in das Haus gelangen?« fragte ich.
    »Es ging großartig. Das haben Sie fein hingekriegt, das mit dem Tor, meine ich. Ich konnte ungehindert überallhin, ganz wie ich wollte. Ich habe sogar die Chance gehabt, einmal in den Safe hineinzusehen.«
    »Woher hatten Sie denn die Kombination für das Schloß?«
    Er grinste nur. »Bei all dem Gerede im Haus, daß der Doktor sie verschlüsselt in seinem Notizbuch notiert hatte, war sie doch leicht herauszubekommen. Diese Gelegenheit konnte ich mir doch nicht entgehen lassen.«
    »Was haben Sie denn gefunden?«
    »Den Schmuck.«
    »Wo?«
    »In Jim Timleys Zimmer, genau wie Sie es mir gesagt hatten. Er war in braunes Packpapier verpackt.«
    »Haben Sie das Paket mitgebracht?«
    »Wofür halten Sie mich? Wir kämen beide auf dem kürzesten Weg ins Zuchthaus, wenn ich das Paket mitgenommen hätte. Sie können sich darauf verlassen, daß Timley heute abend, ehe er sich schlafen legt, nachsieht, ob das Paket noch da ist. Wenn er es nicht findet, wird er sich daran erinnern, was hier vorgegangen ist, und ist dann sofort im Bilde, wann jemand Gelegenheit hatte, bei ihm einen ungebetenen Besuch abzustatten. Ihre Idee war glänzend, auf diese Weise alle aus dem Haus zu locken, aber sie hat ihre zwei Seiten. Jeder Hausbewohner hat ein bildschönes Alibi, mit einer Ausnahme. Und das bin ausgerechnet ich. Ich bin nicht scharf darauf...«
    »Was haben Sie mit dem Paket angefangen?« unterbrach ich.
    »Das Vernünftigste, was ich tun konnte«, antwortete er und zeigte wieder grinsend seine Zähne. »Ich habe die Schmuckstücke ausgepackt. Sie waren in Büchern versteckt. Es war ausgezeichnet gemacht. In der Mitte vieler Buchseiten waren gleich große Seitenstücke herausgeschnitten, und in diesen Höhlungen lag der Schmuck. Ich habe das Paket einfach aufgeschnürt, den Schmuck aus den Büchern genommen und in meine Tasche gesteckt. Das Paket habe ich dann sorgfältig wieder genauso verschnürt, wie es gewesen war.«
    »Was waren es denn für Bücher? Erinnern Sie sich daran?«
    »Nein, es waren ganz gewöhnliche Romane.«
    »Sie erinnern sich nicht an die Titel und an die Verfasser?«
    »Warum ist das denn wichtig?« fragte er mit gerunzelter Stirn.
    »Es könnte mich auf eine Spur bringen, die mir weiterhilft.«
    »Was brauchen Sie denn noch für

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