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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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euch.«
    Jonsy wird lebendig. »Was?«
    »Sie hat gesagt, dass ein FBI-Agent vorbeikam, der die Slotmaschinen sucht, die ihr habt. Und dass vor ihm zwei Russen gekommen sind, einer rothaarig in der Größe eines Bergs, und der zweite mit einem Nackenschwanz oder so was …«
    »Pozailov und Popeye.«
    »… und nach euch gefragt haben. Und sie hat erzählt, dass man im Reservat darüber redet, dass diese Russen Lou Sharp vom Kasino Prügel verpasst haben.«
    Jonsy und Izzi blicken Jake an. Er ist ein notorischer Lügner, aber was er jetzt erzählt, klingt nicht unbedingt erfunden.
    Izzi greift sich mit beiden Händen an den Kopf und sagt zu Jonsy: »Ich glaub’s nicht, wie haben sie von dem Reservat erfahren? In was für eine Scheiße hast du mich bloß reingeritten
mit deinem Schwachsinn. Mit deinen beschissenen Plänen. Wozu bin ich hergekommen … um ein paar Monate zu arbeiten, ein bisschen Geld zu verdienen. Was hat mir denn gefehlt? Warum musste ich mich in deine offenen Rechnungen mit Chaim reinziehen lassen? Was hat er mir getan? Wieso jetzt auf einmal das FBI?«
    »Jetzt heul nicht rum, du Arschwichser!«, schimpft Jonsy aggressiv. »Hat dich vielleicht jemand gezwungen mitzumachen? Soll ich dich dran erinnern, was du über den Plan gedacht hast und was du vor ein paar Tagen gesagt hast? Auf einmal, wenn es ein klein bisschen Stress gibt, passt es dir nicht mehr? Du Windelscheißer, soll ich dich dran erinnern« - Jonsy schreit jetzt -, »wer die Arschgeige war, die das Benzin verbraten hat und uns mitten in diesem verpissten Nebraska hat auflaufen lassen?«
    »Das ist nicht meine Schuld, das mit dem Benzin, okay?«, wehrt sich Izzi.
    Jake erhebt sich von der Bank und baut sich vor den beiden auf. Er blickt sie mit seinen runden Augen an. »Hey, Freunde, Freunde. Ich versteh nicht, was ihr da rumbrüllt, aber es klingt nicht besonders hilfreich. Wir stecken zusammen in dieser Scheiße. Und Geschrei hilft uns auch nicht weiter. Kommt, wir denken nach, was wir machen. Ist das Benzin vielleicht aus?«
    »Woher weißt du das?«, fragt Jonsy dümmlich.
    »Ich hab vorher gesehen, dass es zu Ende geht, aber da habt ihr mich gerade rausgeschmissen, also hatte ich keine Lust, es euch zu sagen. Wo ist die Versicherung vom Lastwagen? Man muss den Abschleppdienst rufen.«
    »Nichts da mit Versicherung und Abschleppen. Spinnst du?«, fuhr ihn Jonsy an. »Chaim würde uns sofort draufkommen.
Er hat der Versicherung garantiert schon gemeldet, dass der Lastwagen gestohlen worden ist. Sie werden keinen Hilferuf bestätigen, sondern ihm auf der Stelle melden, dass jemand versucht, die Versicherung anzuzapfen.«
    »Warum gehen wir nicht zur Tankstelle und holen einen Kanister?«
    »Es ist nicht sicher, dass das jetzt noch was nützt. Es kann sein, dass ich den Motor mit den Startversuchen ersäuft habe. Nur ein Mechaniker kann das in Ordnung bringen.«
    »Okay«, sagt Jake, »bei David City, nach dem Kentucky Fried Chicken, war eine Tankstelle. Kommt, wir holen dort einen Kanister Benzin und probieren’s. Wer kommt mit?«
    »Warum mit dir?«
    »Ich bleibe nicht hier und spiele euren Wächter.«
    Izzi sagt: »Ich bleibe nicht allein hier mit dem Lastwagen, den das ganze FBI und die russische Mafia suchen.«
    »Ich bleib hier auch nicht allein«, stellt Jonsy fest und denkt, zu viel Spannung hier. Jake und Izzi haben jetzt was gegen mich in der Hand. Ich werde ihnen keine Zeit dazu geben, zusammen nachzudenken.
    Also machen sich alle drei auf den Weg. Jonsy versucht, aus Jake herauszukriegen, was genau Jane erzählt hat. Izzi sagt nichts, er schwitzt und das nicht nur vom Marschieren. Wie bin ich in diese Lage geraten?, fragt er sich. Jonsy ist völlig bescheuert, aber ich hätte ja nicht mitmachen müssen. Konnte ich nicht ein paar Monate durchhalten, etwas Geld verdienen und heimfahren? Die Bilder aus jener Nacht auf den Golanhöhen steigen in seinem Kopf auf. Er krümmt sich innerlich. Hört die Schüsse. Es war nicht seine Schuld. Es geht nicht, dass ihn das FBI jetzt verhaftet. Geht einfach nicht. Und das Benzin, das ist nicht seine Schuld.

    Eine Hand legt sich auf seine Schulter. Es ist Jonsy. Izzi murmelt: »Das Benzin, das ist nicht meine Schuld.«
    Jonsy tätschelt seine Schulter. »Es ist nicht deine Schuld. Schluss jetzt. Alles wird gut …«
    Jake hebt den Daumen, als ein Auto vorbeifährt. »In solchen Gegenden halten sie eigentlich. Das hier ist nicht New York, in Nebraska gibt es nette Menschen … da, da hält

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