Alles paletti
antwortete: »Hallo.«
»Chaim Galil?«
»Was wollen Sie?«
»Ich sehe Ihre Arbeiter gerade neben dem weißen Laster.«
»Ja, das sagten Sie bereits. Was wollen Sie? Wer sind Sie?«
»Wir wollen jetzt nicht in Details gehen, Zeit ist Geld. Ich verfolge sie seit Nebraska. Ich will nicht viel. Geben Sie mir einen Automaten. Nur einen von den Automaten.«
Chaim erinnerte sich, dass es irgendwelche Maschinen waren, die sie von Minnesota zu transportieren hatten, doch er hatte immer noch keine Ahnung, was für Maschinen oder Automaten. Er deckte die Hörmuschel ab und fragte Schlomi: »Hat uns dieser Russe in Minnesota am Schluss eigentlich gesagt, was für Maschinen das waren bei dieser Fuhre?«
»Welcher Russe?« Schlomi sah ihn verdutzt an.
Chaim sprach wieder in den Hörer. »Kein Problem. Sie helfen mir, den Lastwagen zurückzukriegen, und ein Automat gehört Ihnen.«
»Sehr gut.«
Schlomi fragte: »Wer ist das?«
Chaim gebot ihm mit einer Handbewegung Schweigen.
Jake fragte: »Wo befinden Sie sich?«
»Wir sind in der Gegend von Dallas … Moment mal, wieso soll ich Ihnen das erzählen«, fiel Chaim gerade noch ein. »Woher weiß ich, wer Sie sind?«
»Sie werden Ihre Arbeiter nicht so bald finden, wenn Sie weiterhin unter Paranoia leiden, Galil. Ich nehme an, Sie sind auf dem 20er bei Dallas. Da sind Sie richtig. Fahren Sie weiter auf dieser Straße, zwanzig Meilen hinter Abilene kommt ein Ort namens Trent mit einem kleinen Restaurant und einer Tankstelle. Im Moment sind sie dort.« Das Gespräch wurde unterbrochen.
Chaim schaute verwirrt auf das Telefon. »What the fuck?«
»Vielleicht hängt das damit zusammen, was der eine in Minneapolis sagte?«, meint Schlomi. »Der Computerprogrammierer?«
»Was, sind das Computer, um die Jonsy und Izzi die Russen geprellt haben?« Chaim schlug den Straßenatlas auf. »Jalla, gib Gas, wir sind ungefähr eine Stunde weit weg.«
Die Nachrichtensendung war zu Ende, danach kam Countrymusik. »Bloß kein Country«, forderte Chaim. Schlomi probierte die Sender durch, doch das Optimum, das sie finden konnten, war Phil Collins. »Bloß kein Phil Collins«, stöhnte Chaim. »Was ist mit der CD von Eyal Golan?«
Jonsy und Izzi starrten die FBI-Marke an. Sie glaubten nicht, was ihnen da widerfuhr.
Izzi hob die Hände, was Monty in Panik versetzte: »Das ist nicht nötig, bitte, nehmen Sie die Hände wieder herunter.« Izzi ließ sie sinken.
Monty blickte sich um und sagte dann: »Kommen Sie, wir setzen uns hinein. Keine Dummheiten, okay? Nur ein paar Fragen. Wenn Sie sich ordentlich benehmen, werden Sie das Ganze schnell überstanden haben.«
Während sie Monty folgten, sagte Jonsy leise zu Izzi: »Lass mich reden. Gib nichts zu. Vergiss nicht, die Automaten sind nicht mehr da. Sie waren nie da. Okay?«
Izzi gab keine Antwort.
Monty bestellte für alle Kaffee bei der Frau hinter der Theke, die Roseanne so ähnlich sah. Er hatte beschlossen, den guten Polizisten zu mimen. Das war bequemer. Er erzählte ihnen, dass er auch Jude sei, sogar im Kibbuz gewesen sei. Dass er am Wochenende zum Sederabend bei seiner Mutter sein würde.
Er fragte sie, ob ihnen bekannt sei, dass sie sich mit der ukrainischen Mafia eingelassen hatten.
Er sagte zu ihnen, er glaube, dass sie nichts mit ihr zu tun hätten. Dass es aus Versehen passiert sei. Dass sie sicher gedacht hätten, es sei eine Gelegenheit, leichtes Geld zu machen, und über eine der raffiniertesten Operationen der ukrainischen Mafia im letzten Jahr gestolpert seien.
Jonsy erwidert, er habe nicht die leiseste Ahnung, wovon er rede. Sie seien bloß Angestellte einer Speditionsfirma aus New York. Sie seien mitten in der Arbeit. Wenn er wolle, könne er mit ihrem Boss in New York sprechen. Sie würden nur arbeiten. Und sie hätten noch nie im Leben was von der ukrainischen Mafia gehört.
Monty lauschte Jonsy mit enttäuschtem Blick. Er seufzte. »Ich hatte gehofft, dass ihr mehr Kooperationsbereitschaft an den Tag legen würdet, aber ihr denkt offenbar, ihr seid besondere Schlaumeier. Wir wissen alles. Wir wissen, dass der weiße Lastwagen, der draußen parkt, bis gestern Morgen, in New Madrid, blau war. Das ist nichts, was euer Boss beschlossen hat, stimmt’s? Wir wissen, dass ihr in Salina, Kansas, auf Vladimir Berkovich und Achmadan Pozailov gestoßen und nur mit viel Glück entkommen seid. Wir wissen, dass ihr eurem Boss, Chaim, durchgebrannt seid und dass er euch auch verfolgt, dass ihr auf dem Weg nach
Weitere Kostenlose Bücher