Alles paletti
Chicago wart und die Richtung geändert habt, weil er dort schon auf euch wartete. Also bitte, Jonsy, zwing mich nicht dazu, euch zu verhaften. Lasst uns versuchen, eine Unterhaltung in aller Freundschaft zu führen.«
Jonsy hatte nichts zu sagen.
Monty fuhr fort: »Wir wissen alles über eure Slotmaschinen, die von den Computergenies der Mafia monatelang eigens programmiert wurden, um in Las Vegas an das Mega-Bucks-Netz angeschlossen zu werden und zu einem bestimmten Termin einen zweistelligen Millionenbetrag zu gewinnen. Ihr habt beschlossen, superschlau zu sein, diese Automaten in euren Besitz zu bringen und damit den großen Treffer zu landen, stimmt’s?«
Jonsy und Izzi sahen einander an. Das war das erste Mal, dass sie diese Geschichte hörten. »Diese Geschichte höre ich
zum ersten Mal. Ich denke, Sie haben die falschen Leute erwischt.«
Etwas an Jonsys entspannter Haltung irritierte Monty. Nicht dass er wirklich mit Kooperation gerechnet hatte, aber der Junge wirkte allzu selbstsicher.
»Lasst mich einen Vorschlag zur Güte machen«, fing Monty wieder an. »Wir sind nicht an euch interessiert. Ich glaube, dass ihr anständige Jungs seid, die in etwas hineingeraten sind, das ein paar Nummern zu groß für sie ist. Wir sind an den Ukrainern interessiert. Das sind Verbrecher, die unsere Gesellschaft und unseren Staat gefährden. Wir wollen unbedingt, dass die Spielautomaten in ihre Hände gelangen, damit wir sie zu Fall bringen können. Wir werden dafür sorgen, dass sie euch nichts tun. Wir werden sie fassen und können sie anklagen, und ihr« - er ließ zwei Finger durch die Luft spazieren -, »ihr geht eurer Wege. Wir werden nichts unternehmen. Wir werden keine Klage gegen euch wegen Verstoßes gegen das Einwanderungsgesetz oder wegen Diebstahls des gesamten Eigentums im Lastwagen erheben. Nichts.«
Jonsy und Izzi blickten ihn mit blanken Gesichtern an.
»Was meint ihr? Kein schlechter Vorschlag, oder?«
»Ich verstehe echt nicht, wovon Sie reden«, behauptete Jonsy nach kurzem Schweigen. Izzi versetzte ihm unterm Tisch einen Tritt. Monty sah Jonsy an und ließ seinen Blick dann zu Izzi wandern. »Ich sag euch was - denkt einfach noch eine Minute darüber nach.« Damit stand er vom Tisch auf und wandte sich der Theke und der Molligen zu.
»Warum willst du dir das einhandeln«, flüsterte Izzi hastig, sobald Monty außer Hörweite war. »Sie wissen alles. Komm, wir nehmen den Deal an.«
»Wieso denn? Die Spielautomaten sind doch gar nicht
da. Wir haben nie davon gehört. Sie können uns gar nichts tun.«
»Sei kein Idiot!« Izzi wurde lauter. »Sie wissen garantiert, dass wir sie verkauft haben.«
»Pssst …« Jonsy warf einen Blick in Montys Richtung. »Er hat nichts davon gesagt. Er hat keinen Beweis, dass wir was getan haben, das nicht in Ordnung wäre. Lass mich das schaukeln.«
Monty kehrte mit einem weiteren Becher Kaffee zurück. »Nu, habt ihr über den Vorschlag nachgedacht?«
Jonsy antwortete sofort: »Ich habe echt keine Ahnung, von welchen Automaten Sie reden. Wir sind wirklich nur kleine Mover. Stimmt, wir haben uns ein bisschen mit unserem Boss gezofft und den Laster umlackiert, aber ich hab noch nie im Leben von der Mafia oder solchen Automaten gehört. Ich wäre ja froh, wenn ich Ihnen bei Ihrer Ermittlung helfen könnte.«
Das erboste Monty. Diese unverschämten Israelis, immer dachten sie, sie seien schlauer als alle. Er stand auf, ließ einen Geldschein für Roseannes Doppelgängerin zurück und wandte sich zur Tür. »Folgt mir«, sagte er knapp. Am Lastwagen befahl er: »Ausladen.«
Jonsy öffnete den Laderaum. Monty blinzelte in das Dunkel vor sich, stieg hinauf, starrte angestrengt hinein und versuchte, etwas zu erkennen.
Eine öde Straßenraststätte mitten in Texas. Zwei junge Männer entladen den Inhalt eines Lastwagens auf den grauen, regennassen Asphalt. Ein dritter Mann steht dabei und sieht zu. Ein vierter, Jake, sitzt auf der anderen Straßenseite in dem ohne Erlaubnis von seiner Exfreundin geborgten Auto und beobachtet sie durch ein Fernglas.
»Sehen Sie? Keine Automaten. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich keine Ahnung habe, wovon Sie reden«, bemerkt Jonsy zu Monty, als sie den Lastwagen vollständig ausgeleert haben.
Monty ist verwirrt und verärgert. »Alles wieder einladen, und rührt euch nicht vom Fleck. Ich komme gleich wieder«, sagt er.
Als er zum öffentlichen Telefonapparat geht, macht Izzi den Mund wieder auf. »Sag mal, bist du bescheuert
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