Alles paletti
oder was? Du reitest mich in Probleme mit dem FBI rein? Ich versteh dich nicht.«
»Der Idiot hier bist du. Und er. Hast du gesehen, was für einen Schock der hatte? Was hat er jetzt in der Hand? Gar nichts«, erwidert Jonsy triumphierend.
»Und wenn sie fotografiert haben?«
»Was fotografiert? Sollen sie ein Fotoalbum machen. Was hätten sie denn fotografieren können?«
»Jonsy, ich sag ihm jetzt, dass er recht hat und dass ich mir keinen weiteren Ärger einhandeln will.«
»Du mieser Wichser, jetzt mach mich nicht wütend. Ich hab die Schnauze voll von deinen Panikattacken, Izzi. Wir stecken schon mittendrin, und zwar zusammen. Du kannst jetzt nicht mehr ausbüxen. Als Nächstes fahren wir zu Mister Rotkopf zurück, nehmen die Spielautomaten mit und fahren nach Vegas.«
Izzi blickt ihn entsetzt an. »Was?!«
»Klar doch. Das FBI wird uns laufen lassen. Ich kapiere jetzt endlich, was es mit diesen Automaten auf sich hat. Du hast gehört, was er gesagt hat, sie werden Dutzende Millionen bringen. Ich werde doch jetzt nicht darauf verzichten.«
»Du machst Witze mit mir, stimmt’s? Oder bist du wirklich so hirnverbrannt?«
»Jetzt hör mir mal gut zu«, Jonsys Stimme rutscht höher, in seinen Augen taucht etwas auf, das Izzi bisher noch nicht gesehen hat. »Ich habe meine Arbeit, meine Wohnung, meine Freundin, meine Freunde und meine Stadt aufgegeben.« Er wischt sich den Schweiß mit dem Saum seines T-Shirts von der Stirn. »Kackverdammter Scheißdreck noch mal, das hab ich doch nicht alles für lausige viertausend Dollar gemacht!«
»Aber du wolltest jetzt was mit den Bildern machen, vergessen?«, wendet Izzi kläglich ein.
»Ich wollte was mit den Bildern machen, weil ich an den Spielautomaten verzweifelt bin. Aber ich weiß nicht wirklich, was das Gekleckse wert ist. Dafür weiß ich endlich, was die Automaten wert sind. Ich bin nur ein paar Stunden Fahrt von Vegas weg. Ich werde mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen!«
»Aber die ganze Welt ist dir auf den Fersen!«, schreit Izzi erregt. Monty dreht den Kopf am Telefon nach ihnen um. Izzi und Jonsy wenden ihm den Blick zu. Er redet weiter. Sie auch.
»Du schnallst es einfach nicht. Sie haben nichts. Das ist kein ernsthafter Fall für die. Er hat selber gesagt, sie sind nicht an uns interessiert. An den Russen sind sie interessiert. Auch wenn sie uns erwischen, werden sie uns gar nichts tun«, behauptet Jonsy.
»Und was ist mit den Russen? Du hast sie um Millionen gelinkt. Sie haben uns schon mit gezogenen Revolvern verfolgt. Ich wusste, dass das die Mafia ist. Du hast gesagt, sie sind Weicheier, Schnullis und so was. Was für Schnullis bitte und was …«
»Es gab keine gezogenen Revolver«, fällt Jonsy Izzi ins Wort. »Schluss mit diesem hysterischen Gezeter. Die Russen haben wir in Kansas abgeschüttelt. Chaim und Schlomi sind sowieso
unterwegs in Richtung Kanada. Wütende Kunden regen keinen auf. Was soll der Stress?«
Monty kehrt zurück, sieht sorgenvoll aus. Jonsy zischt Izzi noch schnell zu: »Mach, was du willst. Ich fahr wieder nach Noodle, kaufe die Automaten zurück, und dann weiter nach Vegas. Wenn du nicht willst, dann kommst du eben nicht mit.«
»Ich erinnere mich an Texas«, sagte Schlomi, fast sehnsüchtig. »Die Immigrationskontrollen, der blanke Horror. Bevor ich eine Green Card hatte, war die 10er die Todesstraße für Mover ohne Papiere. Einmal haben sie mich geschnappt, haben mich fast aus Amerika rausgeschmissen. Ich saß zwei Tage in Haft in El Paso, aber anscheinend ist ihnen was Wichtigeres dazwischengekommen, sonst hätten sie mich nie laufen lassen.«
»Spannende Geschichte«, gähnte Chaim. Sein Telefon klingelte. Es war Zadok, der Abhördienst. Er berichtete von einem kurzen Anruf im Büro, bei dem gesagt wurde: »Wir sind noch in Texas.«
Schlomi meinte: »Wenn du dem Typ, der angerufen hat, einen Automaten gibst, einfach so, was gibst du dann mir dafür, dass ich dich begleite, dich fahre, dir Informationen gegeben habe und mir noch dazu praktisch den Rücken breche?«
Chaim wandte ihm den Kopf zu: »Fängst du jetzt auch schon an, nur an das eine zu denken? Was ist los mit dieser Welt? Wie weit ist es mit uns gekommen? Jeder denkt nur an seine paar Groschen.«
»Und du?«, versetzte Schlomi.
»Was für Informationen genau hast du mir denn über ihren Drecksplan gegeben? Was hat es mir geholfen, außer euch noch mehr zu verachten?«
In Schlomi regte sich Zorn. Chaim fuhr fort: »Wenn du
mich
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