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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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das FBI in der Gegend befinde.
    Izzi wollte nichts von der Idee hören. Er sagte: »Jonsy, lass mich in Ruhe, okay? Schluss mit Kasinos, Schluss mit Spielautomaten. Diese Geschichten interessieren mich nicht mehr. Du lernst nie was, eh?«
    Jonsy erwiderte: »Kein Problem. Ich hatte bloß das Gefühl, es wäre fair, dich und Schlomi einzuweihen. Ist er noch da?«
    »Nein, er ist zu seinem Seder gegangen. Bevor er weg ist, hat er darum gebeten, dass wir ihn nicht noch mal linken, wenn was passieren sollte. Er hat mich ausdrücklich gebeten, dir das auszurichten. Er hat gesagt, Gott sei heute Abend mit ihm.«
    »Okay, dann hinterlass ihm einen Zettel oder so was. Es ist mir einfach lieber, wenn ihr wisst, dass eine mehr als annehmbare Chance besteht, heute Abend einen hübschen Coup zu landen. Und weil du schon so viel Scheiße geschluckt hast wegen diesen Maschinen, hab ich mir gedacht, du solltest es wenigstens wissen. Ob du willst oder nicht, das ist deine Entscheidung.«
    »Klar will ich nicht. Wovon redest du? Ihr habt euch also was ausgedacht? Eine Idee? Mir hat die Pistole vor meiner Nase heute im Aufzug gereicht, danke. Ich begnüge mich damit, dass ich noch lebe. Ich wünsche euch viel Glück.«
    »Wir gehen kurz dort vorbei, reden mit ihnen. Was haben wir schon zu verlieren? Ich werde jetzt nicht auf diese Chance verzichten. Wenn du’s dir anders überlegen solltest, dann komm auch hin.«
    Izzi ging duschen. Sein Kopf schmerzte. Er dachte darüber
nach, was Daphna gesagt hatte, und darüber, was Jonsy gesagt hatte. Das warme Wasser auf seinem Nacken linderte den Schmerz. Er dachte an Jonsy und Chen - sie hatten sicher gevögelt. Er dachte an die Geschichte, die ihm Schlomi erzählt hatte. Er war sich immer noch nicht schlüssig, ob er ihm glauben sollte. Er erinnerte sich an das Mädchen. Sein Glied erwachte zum Leben. Er packte es.
    In dem anderen Zimmer traten Chen und Jonsy zusammen unter das warme Wasser der Dusche. Sie waren entspannt und befriedigt.
     
    Abendessen. Unweit vom Letzten Mohikaner, neben dem Orleans-Kasino, befindet sich ein halbleeres mexikanisches Restaurant mit dem Namen Margherita del Porta. Um einen runden Tisch herum sitzen die FBI-Agenten Monty, Nathaniel und Psych. Monty wünscht Nathaniel ein frohes Fest und fragt ihn: »Hattest du keine Sedereinladung, wo du hin solltest?«
    Der junge Agent erwidert: »Hatte ich, aber ich ziehe es vor, in Vegas zu sein.«
    Monty rupft ein Stückchen von dem Brotfladen ab und steckt es in den Mund. »Ich nicht«, sagt er dann und wirft einen Blick auf die Uhr. »Der Seder ist jetzt schon fast vorbei.« Er stößt einen bedrückten Seufzer aus. »Meine Mutter wird mich umbringen.«
    »Was hat sie denn gesagt?«, fragt Psych leicht spöttisch.
    »Ich hab’s ihr gar nicht gesagt.«
    Nathaniel und Psych halten im Essen inne und richten ihren Blick auf Monty.
    »Ich weiß nicht, wie ich je wieder mit ihr reden soll.«
    »Ich werde mit Cornelia sprechen, sie soll sie anrufen«, sagt
Psych beruhigend. »Mach dir erst mal keine Sorgen. Sie wird ihr erklären, dass es eine Notstandssituation war und du nicht einmal telefonieren konntest.«
    »Ich würde es Cornelia nicht empfehlen, aber wenn sie sich wirklich das Geschrei antun will, dann habe ich nichts dagegen. Meine Mutter wird eine so windige Geschichte wie einen Notstand beim FBI nie als Ausrede akzeptieren, dass ich nicht zum Seder erscheine.« Monty seufzt wieder.
    »Mmmm… diese Tortillasuppe ist einfach köstlich«, bemerkt Psych.
    »Ist sie warm oder kalt?«, erkundigt sich Nathaniel und pickt einen Nachokrümel aus seinem gepflegten Bart.

»UND NUN WAR ES UM MITTERNACHT«
    Als Schlomi sang: »Diese Nacht, diese Nacht …«, dachte er an seine Freunde, Jonsy, Izzi und Chen. Danach las er weiter: »Rabbi Akiba sagt: Woher wissen wir, dass jede Strafe, die der Heilige, gelobt sei Er, über Ägypten brachte, aus fünf verschiedenen Plagen bestand - daher, dass geschrieben ist: Er ließ über sie aus seinen glühenden Grimm, Zorn, Wut, Angst und Scharen böser Engel. Glühender Grimm ist also eins, Zorn zwei, Wut drei, Angst vier, und Scharen böser Engel fünf.« Schlomi dachte an Dollars. Er entschuldigte sich vor dem Heiligen, gelobt sei Er, so wie er sich in Florida entschuldigt hatte, wegen des Mädchens. Er sagte sich im Stillen, ich hoffe bloß, dass mir diese Scheißer was übrig lassen.

    Die Schar böser Engel, fünf: Auf Vladimirs Befehl hin war es ein Abend ohne Wodka. Fast. Zum

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