Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
Vom Netzwerk:
Münzregen in einer Ecke der Halle. Als sie alle dorthin blicken, sagt Jane: »Ich weiß auch nicht, warum, aber irgendwie, ich meine, ich freu mich so quasi immer, wenn ich Leute gewinnen höre oder so. Vielleicht ist es deswegen, weil so viele Dummköpfe ihre Ersparnisse und das Erbe ihrer Kinder hier verprassen. Ich hasse das. Ich komme eigentlich fast nie hierher.«
    Jonsy denkt sich im Stillen, ach ja, aber dein monatliches
Gehalt von den Ersparnissen und dem Erbe dieser Leute genießt du schon. Doch laut sagt er nichts.
     
    Ein Teil der Barkeeper, Bedienungen, Stewards und Stewardessen mit der Dienstkleidung sind Indianer, ein Teil sind Weiße. Ab und zu geht einer der Indianer an Jane vorbei und grüßt sie. Einer von ihnen ruft: »Jane! Was machst du denn hier?«
    Jonsy fragt sie: »Gibt es hier Internet?«
    »Ich glaube schon«, antwortet sie und wendet sich an einen der Angestellten, der daraufhin in eine Richtung deutet. »Internet, gratis, den ganzen Tag, so viel Sie wollen.«
    Lou Sharp ist weiß, breit und groß. Er hat einen Schnurrbart und braunes, glattes Haar, in der Mitte gescheitelt. »Sehr angenehm«, murmelt er, drückt Jonsy und Izzi die Hand und sagt hallo zu Jane. Dann reibt er sich die Hände und fragt: »Gehen wir?«
    »Unbedingt«, nickt Jake und wendet sich dem Ausgang zu. Die anderen folgen ihm. Jane weiß nicht, was los ist, heftet sich jedoch an ihre Fersen. Der Parkplatz ist völlig verwaist, bis auf den blauen Lastwagen von Sababa Moving and Storag’e.
    Lou Sharp blickt sich um. Kein Mensch weit und breit, und es ist schon dunkel geworden. Er flüstert Jake zu: »Muss sie dabei sein? Je weniger Leute vom Stamm hier sind, desto lieber ist mir das.« Jake tritt zu Jane. Er sagt zu ihr: »Willst du auf uns warten? Lou sagt, du kannst im Restaurant essen.« Sie sieht ihn vernichtend an, antwortet nicht. Er senkt den Kopf, stellt sich wieder neben Lou.
    Jonsy öffnet die Ladeklappe des Lastwagens. Da stehen die zwei Spielautomaten. Lou Sharp wirft einen Blick unter die Decken, dann noch einen in die Runde, um sich zu vergewissern,
dass niemand in der Gegend ist. »Großer Gott«, sagt er leise, »kann einer vielleicht die Beleuchtung ausschalten?«
    Izzi geht zur Fahrerkabine und löscht das Licht. Sie stehen zu fünft in der kalten Dunkelheit. Lou sagt noch mal: »Großer Gott.« Nach einer kurzen Pause redet er weiter: »G 2000 von Game Mashinery. Mega-Bucks. Woher habt ihr die?«
    Jonsy antwortet: »Wir haben sie eben, und wir sind bereit, sie für einen angemessenen Preis zu verkaufen.«
    »Aber woher? Game Mashinery ist die beste und größte Firma. Sie sitzen in Nevada. Sind die von dort oder von jemand anderem? Ich sehe, dass sie brandneu sind. Vielleicht sogar jungfräulich.«
    »Wir haben sie von jemandem bekommen, der sie neu von Game Mashinery gekauft hat.«
    »Aber von wem denn? Was wollte er denn damit anfangen?«
    »Hey, Mann«, geht Jonsy zum Angriff über, »nun kommen Sie schon, sagen Sie mir, was Sie damit anfangen wollen.«
    »Ehemmm… entschuldigt, dass ich mich mittendrin einmische.«
    Aller Augen wenden sich Jane zu. Jake sagt: »Jane, lass es, das ist nicht deine Sache.«
    »Nicht meine Sache? Was meint ihr eigentlich, was ihr hier treibt? Handel mit Spielautomaten? Ich meine, in wessen Auftrag, bitte? Für wen? Gehört das überhaupt euch, was ihr hier zum Verkauf anbietet?« Die letzte Frage richtet sie an Izzi und Jonsy. Izzi senkt den Blick. Jonsy schaut sie an: »Entschuldigung, aber wer bist du eigentlich, dass du hier solche Fragen stellst?« Er deutet auf die beiden Automaten. »Diese Maschinen haben mich viel Geld gekostet. Und es wäre mir sehr recht, wenn du nicht mitten in der Verhandlung stören würdest.« Er sagt das mit einer Aggressivität, die Jane dazu bringt, einen
Schritt zurückzutreten. Lou flüstert Jake zu: »Was will sie denn?« Jake zuckt hilflos die Schultern.
    »Okay«, sagt Lou Sharp schnell, »wie viel wollt ihr?«
    Jonsy hat keine Ahnung. »Sagen Sie was.«
    Lou Sharp betrachtet Jonsy eine Weile. Schließlich erwidert er: »G 2000 ist wirklich eine schöne und starke Slotmaschine. Ich bezahle dafür, meiner Schätzung nach, siebentausend, vielleicht kann ich sie, bei einem guten Deal, um die sechstausend kriegen. Kurz gesagt, ich gebe euch viertausend Dollar für jede.«
    »Viertausend Dollar für eine?« Jonsy hofft, dass es ihm gelungen ist, seine Betroffenheit zu verbergen. »Das ist alles? Ich hätte eher in Richtung

Weitere Kostenlose Bücher