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Alles Sense

Alles Sense

Titel: Alles Sense Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Zeug hat sich durch die Kleidung gefressen!« brachte der Dekan hervor.
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?«
    »Er atmet noch«, stellte der Quästor fest.
    »Und wenn er Glück hat, kann er nichts mehr riechen«, sagte der Dekan.
    Der Haufen schnappte nach Ridcullys Hut. Erneut machte es Glop, und die Spitze des Hutes verschwand.
    »He, die Flasche darin war noch fast halb voll!« platzte Ridcully heraus. Die Hand des Obersten Hirten schloß sich ihm um den Arm.
    »Komm, Erzkanzler!«
    Der Haufen drehte sich und griff den Quästor an.
    Die Zauberer wichen zurück.
    »Er ist doch nicht intelligent, oder?« fragte der Quästor.
    »Er bewegt sich relativ langsam und verschlingt Dinge«, erwiderte der Dekan.
    »Mit einem spitzen Hut oben drauf könnte er zu einem Fakultätsmitglied werden«, meinte der Erzkanzler.
    Der Haufen hielt direkt auf ihn zu.
    »Ich schätze, er ist gar nicht so langsam«, sagte der Dekan.
    Erwartungsvolle Blicke glitten zum Erzkanzler.
    »Fort von hier!«
    Die meisten alten Zauberer waren dick, aber es gelang ihnen trotzdem, in den Kreuzgängen auf eine recht hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen. Am Eingang kam es zu kurzem Gerangel, bis die Zauberer begriffen, daß es besser war, nacheinander durch die Tür zu treten. Anschließend warfen sie das Portal zu und lehnten sich dagegen.
    Auf der anderen Seite ertönte ein feucht klingendes Pochen.
    »Hier sind wir sicher«, sagte der Quästor.
    Der Dekan sah nach unten.
    »Ich glaube, das Ding kommt durch die Tür, Erzkanzler«, flüsterte er.
    »Sei nicht dumm, Mann. Immerhin lehnen wir an der Tür.«
    »Ich meinte nicht ›durch‹, sondern… durch.«
    Ridcully schnupperte.
    »Irgendwas brennt hier!«
    »Deine Stiefel…«, sagte der Dekan.
    Der Erzkanzler sah nach unten. Unter der Tür breitete sich eine gelbgrüne Lache aus. Das Holz verkohlte. Die Steinplatten zischten. Und Ridcullys Ledersohlen waren in erheblichen Schwierigkeiten. Er spürte, wie er immer kleiner wurde.
    Er zerrte an den Schnürsenkeln, ging in die Höhe, stieß sich ab und landete auf trockenem Boden.
    »Quästor!«
    »Ja, Erzkanzler!«
    »Gib mir deine Stiefel!«
    »Was?«
    »Verdammt, Mann, ich befehle dir hiermit, mir deine dreimal verfluchten Stiefel zu geben!«
    Diesmal erschien ein recht großes Geschöpf. Es hatte vier Flügelpaare – zwei vorn, zwei hinten – und drei Augen, materialisierte direkt über Ridcullys Kopf und fiel ihm auf den Hut.
    »Aber…«
    »Ich bin der Erzkanzler!«
    »Ja, aber…«
    »Die Angeln geben nach«, sagte der Dozent für neue Runen.
    Ridcully sah sich erschrocken um.
    »Wir gruppieren uns neu, und zwar im Großen Saal«, sagte er. »Wir… leiten einen strategischen Rückzug ein, zu vorbereiteten Ausweichstellen.«
    »Wer hat sie vorbereitet?« fragte der Dekan.
    »Das erledigen wir, wenn wir sie erreichen«, preßte der Erzkanzler hervor. »Quästor! Deine Stiefel! Jetzt sofort!«
    Sie erreichten die Doppeltür des Großen Saales, als das kleinere Portal hinter ihnen umstürzte und sich zur Hälfte auflöste. Zum Glück war die Tür des Großen Saals ein ganzes Stück massiver. Nervöse Zaubererhände schoben hastig mehrere Riegel vor.
    »Die Tische abräumen und vor den Eingang schieben!« ordnete Ridcully an.
    »Aber das Ding frißt sich durch Holz«, wandte der Dekan ein.
    Der kleine Modo lehnte an einem Stuhl, stöhnte leise und öffnete die Augen.
    »Wie bringt man einen Komposthaufen um?« fragte Ridcully. »Antworte, schnell!«
    »Äh«, sagte der Gärtner. »Ich glaube, das geht leider nicht, Herr Ridcully.«
    »Wie wär’s mit Feuer?« schlug der Dekan vor. »Ich könnte vielleicht einen kleinen Feuerball beschwören.«
    »Hat keinen Zweck«, brummte der Erzkanzler. »Der Komposthaufen ist zu feucht.«
    »Er steht draußen!« heulte der Dozent für neue Runen. »Und er frißt die Tür! Er frißt die Tür !«
    Die Zauberer wichen noch etwas weiter zurück.
    »Ich hoffe, er verspeist nicht zuviel Holz«, sagte Modo benommen, und in seiner Miene zeigte sich echte Besorgnis. »Die Dinger können ziemlich ungemütlich werden, wenn sie zuviel Kohlenstoff bekommen. Dadurch entsteht eine zu hohe Temperatur in ihnen.«
    »Weißt du, Modo, dies ist wirklich genau der richtige Zeitpunkt, um uns die Dynamik von Komposthaufen zu erklären«, ließ sich der Dekan vernehmen.
    Zwerge kennen die Bedeutung des Worte »Ironie« nicht.
    »Äh, wie du meinst. Nun, man muß darauf achten, daß die Anteile der verschiedenen Materialien im

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