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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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werd’s mir merken, verlass dich drauf.«
    Ich bin den Tränen nahe, und sie ist es auch. Unfassbar, dass sie mich so im Stich lässt. Und sie versteht nicht, warum ich mich so aufrege.
    »Dabei bist du ohnehin in einer beneidenswerten Lage«, ruft sie. »Du hast einen netten Mann, der dich auf Händen trägt, du wirst ärztlich optimal betreut, und du hast Helen.«
    Ich gebe nicht nach. Hass, Wut und Frust der letzten Monate haben endlich ein Ventil.

    »Ja, in der Tat, während es mein eigen Fleisch und Blut wichtiger findet, auf den Champs-Élysées Champagner zu trinken, anstatt mir beizustehen!«
    Ich höre, wie mein Vater im Hintergrund etwas murmelt. Wahrscheinlich liefert er weitere Argumente. Ich täusche mich nicht.
    »Daddy sagt«, so meine Mutter, deren Stimme ganz zittrig klingt vor lauter Emotionen, »dass es dir deutlich schlechter gehen könnte. Du könntest auch in Basra, im Irak leben.«
    Ich bin gewappnet.
    »Aber dann hätte ich wenigstens eine Großfamilie, die mir beisteht und sich um mein Kind kümmert.«
    Wir legen einfach auf. Es tut uns beiden leid, aber der Streit lässt sich nicht rückgängig machen. Ich kann nicht fassen, dass sie sich weigern, ihre Reisepläne zu ändern. Und sie glauben nicht, dass mir das wirklich so wichtig ist. Wieder einmal fühle ich mich mutterseelenallein.
    Martin versucht mich aufzuheitern.
    »Ich werde da sein«, verspricht er mir.
    »Ich weiß.« Ich unterdrücke ein Schluchzen. »Aber du bist nicht meine Mutter.«
    »Ich weiß, und es tut mir auch aufrichtig leid.«
    »Du kannst nichts dafür.«
    Noch so ein trauriger Moment. Er kann mir nicht geben, was ich brauche und umgekehrt. Wir brauchen beide Beistand. Ich den Rettungsring, der meine Mutter ist. Und er muss wissen, dass ich mit diesem Baby und allem, was dazugehört, allein klarkomme. Keiner von uns kann irgendetwas garantieren.

    Der erhitzte Wortwechsel mit meiner Mutter wird mir später weiterhelfen. Er gibt mir den Mut und die Kraft, ihr zu sagen, dass wir unseren Sohn Christopher nennen, ein Name, der auf ihrer Liste gar nicht vorkam. Seit dem Streit ist unser Verhältnis etwas angespannt. Wir haben uns oberflächlich versöhnt und stillschweigend beschlossen, das Thema nicht mehr zu erwähnen. Martin drängt mich, ihr zu sagen, wie es mir wirklich damit geht, aber ich werde sie nicht anflehen zu bleiben. Wenn sie wirklich wollte, würde sie bleiben, aber sie will eben nicht. Und ich werde mir nicht die Blöße geben und sie anflehen. Also wurschteln wir irgendwie weiter wie die meisten Familien. Bald hat sich unser Verhältnis wieder eingerenkt. Nur dass ich beim Namen meines Sohnes keine Kompromisse mehr mache. Selbst wenn es meine Mutter für ihre gottgegebene Pflicht hält, jede meiner Entscheidungen als werdende Mutter zu hinterfragen.
    »Warum Christopher, warum nicht Christian«, fragt sie.
    »Was stört dich an Christopher Oder passt das nicht in dein Kreuzworträtsel«
    Sie wirft ihren Kugelschreiber nach mir. Wir sitzen im Wohnzimmer meiner Eltern in Sandton. Meine Mutter löst gerade ein weiteres Rätsel. Sie kann nicht sehr weit damit gekommen sein, sonst wäre sie jetzt nicht so schlecht gelaunt.
    »Nicht in diesem Ton, ich bin immer noch deine Mutter«, sagt sie herrisch.
    Ich lache und werfe den Kugelschreiber zurück.
    »Genauso benimmst du dich auch. Warum sollen wir ihn deiner Meinung nach Christian nennen«
    Sie zuckt die Achseln.

    »Ich dachte, DIE ANDEREN wünschen sich einen französischen Namen, und Christian ist französisch.«
    Ich sehe sie stirnrunzelnd an.
    »Mummy, würdest du bitte aufhören, Martins Eltern DIE ANDEREN zu nennen Das sind schließlich keine Außerirdischen.«
    Sie sieht mich vielsagend an.
    »Außerdem: Seit wann interessiert es dich, was die anderen, ich meine die Blignauts, in puncto Namensgebung sagen«
    Sie ignoriert die Frage.
    »Christian ist ein hübscher Name.«
    »Ja, für einen Pilger oder eine Romanfigur von John Bunyan. Aber nicht für meinen Sohn. Komm schon, sag mir den wahren Grund!«
    Mummy verzieht ihr Gesicht zu einem heimtückischen Grinsen. Ich werde misstrauisch.
    Sie blättert ihre Zeitschriften durch und zieht eine hervor, die sie mir triumphierend hinhält.
    »Deswegen!«
    Ich nehme sie ihr ungläubig ab. »Diese Zeitschrift ist der Grund, warum ich meinen Sohn Christian nennen soll«
    Sie nickt zufrieden.
    Ich überfliege einen Artikel über einen jungen Schauspieler namens Christian Bale. Ich habe ihn schon ein paar Mal

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